Apple erreicht einen neuen Meilenstein. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte soll das Servicegeschäft des Technologiekonzerns einen Jahresumsatz von mehr als 100 Milliarden US-Dollar erzielt haben. Nach Schätzungen der Analysten von Visible Alpha liegt der Umsatz der Dienstleistungssparte bei rund 108,6 Milliarden Dollar – ein Plus von etwa 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen verdeutlichen, wie stark Apple seine Abhängigkeit von Hardwareverkäufen verringert und sich zunehmend zu einem Dienstleistungsriesen entwickelt.
Apples Wandel vom reinen Hardwarehersteller zum umfassenden Technologie- und Dienstleistungsunternehmen ist kein Zufall. Während das iPhone, der Mac oder das iPad weiterhin wichtige Umsatzträger bleiben, liegt der Fokus immer stärker auf digitalen Diensten. iCloud, Apple Music, Apple TV, Apple Arcade, Apple Pay und der App Store bilden ein Ökosystem, das Nutzer langfristig bindet und wiederkehrende Einnahmen generiert. Dieses Modell hat sich für Apple zu einem zentralen Wachstumstreiber entwickelt – und das mit beeindruckender Profitabilität.
Wachstum durch Services
Laut einem Bericht der Financial Times und den Schätzungen von Visible Alpha hat Apples Servicegeschäft im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 108,6 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Sollte sich diese Prognose bestätigen, wäre Apples Dienstleistungssparte damit größer als der gesamte Jahresumsatz von Disney oder Tesla.
JPMorgan geht davon aus, dass die Services inzwischen etwa ein Viertel des Gesamtumsatzes von Apple ausmachen, aber bis zu 50 Prozent des Gewinns beisteuern. Der Grund dafür liegt in den hohen Margen digitaler Angebote, die im Vergleich zur Hardwareproduktion deutlich profitabler sind.
Zum Servicegeschäft zählen sämtliche Einnahmen aus dem App Store, der Cloud-Plattform iCloud, Streamingdiensten wie Apple Music und Apple TV, dem Spiele-Abo Apple Arcade, dem Versicherungs- und Supportdienst AppleCare sowie dem Bezahldienst Apple Pay. Einen erheblichen Beitrag liefert zudem der milliardenschwere Vertrag mit Google, der Google zur Standard-Suchmaschine auf Apple-Geräten macht. Dieser Deal bringt Apple jedes Jahr mehrere Milliarden Dollar ein und gilt als einer der profitabelsten Partnerschaften im Technologiegeschäft.
Rechtliche und regulatorische Herausforderungen
Trotz des Erfolgs wächst der Druck auf Apple. In den USA droht dem Konzern ein Kartellverfahren des Justizministeriums, das den App Store und seine Gebührenstruktur ins Visier nimmt. In Europa greifen neue Vorschriften, die darauf abzielen, die bislang üblichen App-Store-Gebühren von bis zu 30 Prozent auf digitale Käufe einzuschränken. Diese regulatorischen Maßnahmen könnten sich langfristig auf Apples Einnahmen im Servicebereich auswirken.
Bislang zeigt sich das Unternehmen jedoch unbeeindruckt. Analysten gehen davon aus, dass der Anteil der Dienstleistungen am Gesamtgeschäft weiter steigen wird. Apple hat in den vergangenen Jahren verstärkt in neue Inhalte und Bereiche investiert, um das Wachstum abzusichern und zu diversifizieren.
Expansion in neue Geschäftsfelder
Ein Beispiel für Apples Expansionsstrategie ist der Einstieg in den Bereich Live-Sport. Der Konzern hat kürzlich einen Vertrag über 700 Millionen US-Dollar abgeschlossen, um in den USA Formel-1-Rennen zu übertragen. Solche Projekte sollen das Angebot von Apple TV erweitern und den Dienst attraktiver für neue Abonnenten machen.
Die Integration von Sportrechten in das Streaming-Portfolio ist Teil einer langfristigen Strategie, um das Dienstleistungsgeschäft noch breiter aufzustellen. Apple positioniert sich damit zunehmend als Anbieter von Inhalten, Services und digitalen Erlebnissen – und weniger als reiner Gerätehersteller.
Ausblick bis 2030
Nach Berechnungen von Visible Alpha könnten Apples Dienstleistungen bis zum Ende des Jahrzehnts über 30 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Der Umsatz dieser Sparte könnte dann auf rund 175 Milliarden US-Dollar steigen. Zum Vergleich: Für das Geschäftsjahr 2025 erwarten Analysten einen Gesamtumsatz von etwa 415 Milliarden Dollar. Rund die Hälfte davon soll weiterhin aus dem iPhone-Geschäft stammen, dessen Absatz leicht um rund vier Prozent wachsen dürfte.
Das zeigt, dass Apple zwar nach wie vor stark vom iPhone abhängig ist, aber zunehmend auf stabile, planbare Einnahmen aus Services setzt. Der Mix aus Abonnementmodellen, digitalen Diensten und Partnerschaften schafft eine solide Basis für weiteres Wachstum – selbst in einem gesättigten Smartphone-Markt.
Services als Fundament von Apples Zukunft
Apples Erfolg mit seinem Servicegeschäft unterstreicht die Bedeutung einer klaren strategischen Ausrichtung. Mit einem geschätzten Jahresumsatz von über 100 Milliarden US-Dollar wird der Dienstleistungsbereich zu einer tragenden Säule des Konzerns. Trotz wachsender regulatorischer Risiken bleibt Apple dank seines geschlossenen Ökosystems, seiner starken Markenbindung und seiner breiten Servicepalette auf Erfolgskurs.
Die Entwicklung zeigt, dass Apples Zukunft nicht allein in neuen Geräten liegt, sondern in einem stetig wachsenden Netzwerk digitaler Dienste. Damit schafft das Unternehmen nicht nur stabile Einnahmen, sondern auch ein Geschäftsmodell, das langfristig weniger anfällig für Marktschwankungen ist – ein entscheidender Vorteil in einer zunehmend digitalisierten Welt. (Bild: Shutterstock / Primakov)
- Threads führt Ghost Posts ein – Beiträge, die verschwinden
- WhatsApp bringt neue Speicherverwaltung für einzelne Chats
- EU kritisiert Meta und TikTok wegen mangelndem Kinderschutz
- Apple bleibt stark: JP Morgan sieht Kursziel jetzt bei 290 Dollar
- Apple hielt exklusives Vision Pro-Event für Entwickler ab
- Swift SDK: Android-Unterstützung markiert Wendepunkt für Apple
- Apple baut AirPods-Produktion in Indien deutlich aus
- iOS 26.1 führt stabile Foto-Backups für Drittanbieter-Apps ein
- Apple im Leak-Prozess: Fanboy sucht außergerichtliche Lösung
- M5 MacBook Pro im Teardown: Leistung top, Reparatur flop
- Apple überrascht mit starkem Wachstum bei Mac-Verkäufen
- Apple beschleunigt US-Produktion für eigene KI-Server
- Vimeo erweitert 3D-Unterstützung für Apple Vision Pro
- Zieht Apple App-Tracking-Schutz wegen EU-Druck zurück?
- Zukünftiges iPhone könnte größere NFC-Reichweite erhalten
- iPhone Air: Produktion sinkt drastisch nach Verkaufsflaute
- Apple Aktie im Fokus: Wells Fargo hebt Ziel auf 290 Dollar
- Apple Vision Pro laut Apple nicht für Inzahlungnahme qualifiziert
- Apple arbeitet an Tool zur App-Datenmigration auf Android
- iPhone Air schwächelt – Apple setzt auf andere Modelle




