Apple öffnet sein bislang streng geschlossenes App-Ökosystem ein Stück weiter. Mit iOS 26.2 bereitet das Unternehmen den Weg für Drittanbieter-App-Stores auf dem iPhone – und das ausgerechnet in Japan, noch bevor dort ein neues Gesetz zur Wettbewerbsförderung offiziell in Kraft tritt. Diese Entscheidung zeigt, dass Apple auf regulatorische Veränderungen zunehmend mit Anpassung statt Widerstand reagiert.
Die erste Beta-Version von iOS 26.2 steht seit Dienstag für Entwickler bereit. Erste Tests deuten darauf hin, dass die Software Nutzern in Japan erlaubt, alternative App-Marktplätze auf ihren Geräten zu installieren. Wenn das Update im Dezember für alle veröffentlicht wird, können iPhones in Japan erstmals Apps über andere Quellen als den offiziellen App Store beziehen. Damit reagiert Apple auf neue gesetzliche Vorgaben in Japan, die den Markt für mobile Software stärker öffnen sollen.
Drittanbieter-App-Stores in Japan mit iOS 26.2
Laut einem Beitrag des Nutzers @Tzzlala auf X (ehemals Twitter) können Geräte, auf denen die Beta-Version von iOS 26.2 in Japan läuft, bereits alternative App-Stores wie AltStore PAL oder den Epic Games Store installieren. Darüber lassen sich Apps herunterladen, obwohl einige Funktionen – etwa In-App-Käufe für Fortnite – noch eingeschränkt sind. Epic hat die Käufe derzeit regional gesperrt, doch die technische Grundlage für den Betrieb alternativer App-Stores scheint vorhanden.
Bisher erlaubt Apple nur iPhone- und iPad-Nutzern in der Europäischen Union den Zugriff auf alternative App-Marktplätze. Diese Option wurde mit iOS 17.4 und iPadOS 18 eingeführt, um die Anforderungen des europäischen Digital Markets Act (DMA) zu erfüllen. In anderen Regionen blieb die Installation von Apps außerhalb des App Stores bislang ausgeschlossen.
Mit iOS 26.2 wird sich das erstmals ändern. Apple testet die Funktion nun auch in Japan, wo bald ähnliche gesetzliche Regelungen gelten werden.
Japans neues Gesetz für mehr Wettbewerb
Im Juni 2024 hat das japanische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die Dominanz großer Technologieunternehmen auf dem Smartphone-Markt begrenzen soll. Es verpflichtet Plattformbetreiber wie Apple und Google, den Zugang zu alternativen App-Stores und Zahlungsdiensten zu ermöglichen. Ziel ist es, den Wettbewerb zu stärken und Entwicklern mehr Freiheit bei der Verbreitung und Monetarisierung ihrer Apps zu geben.
Im August 2025 folgten die offiziellen Richtlinien der japanischen Kartellbehörde. Diese Richtlinien konkretisieren das Gesetz über den Wettbewerb bei mobiler Software. Sie untersagen es Plattformen ausdrücklich, die Verfügbarkeit konkurrierender App-Stores oder alternativer Zahlungssysteme einzuschränken oder zu blockieren.
Die Richtlinien treten am 18. Dezember 2025 in Kraft. Apple wird iOS 26.2 voraussichtlich im Dezember, zwischen dem 9. und 16. Dezember, veröffentlichen – also nur wenige Tage vor dem Inkrafttreten des Gesetzes. Damit erfüllt das Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen frühzeitig und signalisiert Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Behörden.
Epic Games kehrt auf iOS zurück
Ein wichtiger Akteur in diesem Zusammenhang ist Epic Games. Das Unternehmen hat angekündigt, seine Spieleplattform und das Spiel Fortnite bis Ende 2025 auf iOS in Japan zurückzubringen. Der Epic Games Store könnte somit einer der ersten alternativen App-Marktplätze werden, die unter iOS 26.2 offiziell angeboten werden.
In der EU ging Epic bereits einen ähnlichen Schritt, nachdem Apple dort durch den Digital Markets Act zur Öffnung seiner Plattform gezwungen wurde. Die Pläne für Japan zeigen, dass Epic die neuen Rahmenbedingungen gezielt nutzt, um seine Präsenz auf iOS wieder auszubauen.
Apple reagiert auf wachsenden Regulierungsdruck
Die Entscheidung, Drittanbieter-App-Stores in Japan bereits mit iOS 26.2 zu ermöglichen, ist Teil eines größeren Trends. Apple steht weltweit unter wachsendem Druck von Regulierungsbehörden, die das geschlossene App-Ökosystem des Unternehmens als wettbewerbsfeindlich kritisieren. Der Schritt in Japan folgt dem Muster, das sich bereits in der EU gezeigt hat: Wenn neue Gesetze drohen, öffnet Apple sein System begrenzt – aber rechtzeitig, um Strafen oder gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Japan ist dabei kein Einzelfall. Auch in Südkorea, den USA und Australien wird über ähnliche Regelungen diskutiert, die Plattformbetreiber zu mehr Offenheit verpflichten könnten. iOS 26.2 könnte also als Testlauf für weitere Märkte dienen, in denen Apple seine Richtlinien anpassen muss.
Ein Wendepunkt: iOS 26.2 verändert Apples Plattformpolitik
iOS 26.2 steht für einen klaren Wandel in Apples Strategie. Zum ersten Mal seit Einführung alternativer App-Stores in der EU wird die Funktion auf eine Region außerhalb Europas ausgeweitet. Japan erhält damit frühzeitig Zugang zu einem offeneren App-System, das Entwicklern und Nutzern mehr Freiheit bietet.
Das Update ist mehr als eine technische Neuerung – es markiert den Beginn einer schrittweisen Öffnung von iOS weltweit. Während Apple weiterhin Kontrolle über Qualität und Sicherheit behalten will, zeigt iOS 26.2, dass das Unternehmen den politischen Druck ernst nimmt und bereit ist, sich an neue Marktbedingungen anzupassen.
Mit dem geplanten Release im Dezember kommt Apple den japanischen Behörden zuvor. Damit schafft das Unternehmen Fakten, bevor das neue Gesetz überhaupt greift – ein pragmatischer Schritt, der sowohl rechtliche Risiken als auch Imageprobleme minimiert. (Bild: Shutterstock / Tada Images)
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