Die Funktion klingt praktisch: Statt mit einem klassischen Autoschlüssel herumzulaufen, genügt ein iPhone oder eine Apple Watch, um das Auto zu entriegeln, zu starten und wieder zu verriegeln. Apple nennt das Car Key – eine Technologie, die bereits seit 2020 zur Verfügung steht. Trotzdem ist sie längst nicht im Alltag angekommen. Weder bei allen Fahrzeugherstellern noch bei den Fahrern selbst. Dabei wären die Vorteile klar. Ein neuer Bericht nennt nun drei konkrete Gründe, warum es trotz funktionierender Technik noch dauert, bis Car Key überall angekommen ist.
Car Key wurde von Apple mit iOS 13.6 eingeführt und macht aus dem iPhone oder der Apple Watch einen digitalen Fahrzeugschlüssel. Unterstützt werden sowohl NFC als auch Ultrabreitband, je nach Fahrzeug und Apple-Gerät. Der Schlüssel lässt sich in der Wallet-App speichern und ermöglicht nicht nur das Öffnen und Starten des Fahrzeugs, sondern auch das Teilen mit anderen Personen – etwa Familienmitgliedern, Freunden, dem Valet-Service oder Werkstattpersonal. Das funktioniert sogar mit zeitlich begrenzten oder eingeschränkten Zugriffsrechten.
Auch in puncto Sicherheit hat Car Key Vorteile: Die Technologie ist vor Relay-Angriffen geschützt, bei denen Kriminelle versuchen, Funksignale zu manipulieren. Zudem gibt es keine physische Komponente, die verloren gehen kann. Dennoch bleibt der große Durchbruch aus. Das liegt laut einem Bericht von Wired an drei zentralen Hürden.
Hersteller setzen nicht auf einen Standard
Das erste große Problem ist die Kompatibilität. Car Key wird bisher nur von wenigen Fahrzeugmodellen unterstützt. Einige Hersteller wie BMW und Hyundai haben bereits Fahrzeuge mit entsprechender Integration auf dem Markt, aber die Mehrheit bleibt zurückhaltend. Statt auf die von Apple vorgeschlagene Lösung zu setzen, entwickeln viele ihre eigenen Systeme. Teilweise aus Gründen der Kontrolle, teilweise, weil es an einem einheitlichen Standard fehlt.
Zwar existiert mit dem Car Connectivity Consortium ein Zusammenschluss, der genau diesen Standard entwickeln will – mit Apple als Mitglied –, doch die Umsetzung geht nur schleppend voran. Ein zentraler Streitpunkt ist der Zugriff auf Nutzungsdaten. Hersteller haben erkannt, dass CarPlay Daten über das Fahrverhalten liefert, die Apple auswertet. Diese Daten möchten die Hersteller künftig lieber selbst sammeln, etwa um eigene Dienste zu entwickeln oder neue Einnahmequellen zu erschließen.
Hinzu kommt das Thema Abos: Manche Hersteller experimentieren damit, digitale Fahrzeugfunktionen – darunter auch der digitale Schlüssel – nur gegen monatliche Gebühren freizuschalten. Das könnte die Akzeptanz bei Fahrern deutlich verringern, zumal es sich bei der Schlüssel-Funktion um eine Basisfunktion handelt, die nicht als kostenpflichtiges Extra wahrgenommen wird.
Viele wissen gar nicht, dass ihr Auto Car Key kann
Das zweite Hindernis betrifft die Aufklärung. Selbst Besitzer von Fahrzeugen, die Car Key bereits unterstützen, wissen oft nicht, dass sie die Funktion nutzen könnten. Auch Händler sind in vielen Fällen nicht ausreichend geschult oder erwähnen das Feature schlicht nicht.
Ein Beispiel: Viele Fahrzeuge können seit Jahren selbstständig einparken – etwa Modelle von Ford oder Lincoln. Trotzdem wird die Funktion kaum genutzt, weil kaum jemand davon weiß. Ähnlich könnte es auch bei Car Key laufen. Laut Sean Tucker von Kelley Blue Book kennen sich selbst Verkaufsberater in Autohäusern häufig nicht mit den digitalen Möglichkeiten der Fahrzeuge aus. Ohne aktives Erklären durch den Händler bleibt das Feature damit für viele einfach unsichtbar.
Der Schlüssel als psychologische Sicherheit
Ein weiteres Hindernis ist nicht technischer, sondern kultureller Natur. Der klassische Autoschlüssel hat für viele Menschen mehr Bedeutung als bloß das Öffnen des Fahrzeugs. Er steht für Kontrolle, für Sicherheit – er ist greifbar. Wer den Schlüssel in der Hand oder Hosentasche hat, weiß: Das Auto ist verfügbar. Ein digitales Pendant auf dem Smartphone erzeugt dieses Gefühl nicht automatisch.
Laut dem Mobilitätsforscher Stefan Gössling von der Linnaeus-Universität in Schweden erfüllt der physische Schlüssel auch eine soziale Funktion. Manche Menschen zeigen ihn gerne vor – sei es bewusst oder unbewusst. Das Gewicht des Schlüssels, das Klackgeräusch beim Aufschließen, all das hat eine emotionale Komponente, die ein digitaler Schlüssel bislang nicht ersetzt.
Diese psychologischen Barrieren sind nicht zu unterschätzen. Auch wenn Car Key objektiv sicherer und praktischer ist, braucht es Zeit, um alte Gewohnheiten und gefestigte Routinen zu durchbrechen.
Zwischen Technik und Akzeptanz: Warum Car Key noch nicht Alltag ist
Car Key von Apple bringt viele Vorteile mit sich: mehr Komfort, höhere Sicherheit, flexible Nutzung. Die Technologie ist einsatzbereit und funktioniert in der Praxis zuverlässig. Trotzdem gibt es aktuell drei klare Gründe, warum sich die Funktion noch nicht flächendeckend durchgesetzt hat: die fehlende Bereitschaft vieler Autohersteller, einheitliche Standards zu akzeptieren; das geringe Wissen über die Funktion bei Fahrern und Händlern; und nicht zuletzt emotionale Faktoren, die an der Vertrautheit mit dem klassischen Autoschlüssel hängen.
Ob Car Key sich durchsetzt, hängt also nicht nur von der Technik ab – sondern vor allem davon, ob Industrie und Nutzer bereit sind, umzudenken. Bis dahin bleibt der digitale Schlüssel ein Feature mit viel Potenzial, das vielerorts noch ungenutzt bleibt. (Bild: Apple)
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