Apple steht wieder im Mittelpunkt von Branchengerüchten. Diesmal geht es nicht um neue Geräte oder Software, sondern um die mögliche Erweiterung im Mediengeschäft. Laut aktuellen Informationen soll Apple Interesse an der riesigen TV- und Filmmediathek von Warner Bros. Discovery haben. Das US-Unternehmen Warner Bros. Discovery hat offiziell bekanntgegeben, dass es bereit ist, Gebote für das gesamte Unternehmen oder einzelne Teile davon entgegenzunehmen. Damit könnte eine der größten Bewegungen im Streaming- und Medienmarkt der letzten Jahre bevorstehen.
Warner Bros. Discovery steht unter starkem wirtschaftlichem Druck. Der Medienkonzern, zu dem unter anderem Warner Bros. Pictures, HBO und Discovery gehören, hat offiziell den Verkaufsprozess gestartet. CEO David Zaslav bekommt finanzielle Boni, wenn er einen Verkauf zustande bringt, was den Druck zusätzlich erhöht, schnell eine Lösung zu finden. Mehrere große Unternehmen sollen laut Bloomberg Interesse bekundet haben, darunter Apple, Amazon, Netflix und Comcast. Besonders spannend ist, dass Apple in dieser Liste auftaucht – ein Unternehmen, das bisher für seine Zurückhaltung bei großen Übernahmen bekannt ist.
Warner Bros. Discovery auf der Suche nach Käufern
Warner Bros. Discovery hat damit begonnen, potenzielle Käufer zur Abgabe von Geboten einzuladen. Der Konzern lässt dabei offen, ob das gesamte Unternehmen oder nur bestimmte Vermögenswerte verkauft werden. Paramount Skydance hat bereits 24 US-Dollar pro Aktie für das komplette Unternehmen geboten. Dieses Angebot wurde allerdings abgelehnt.
Die Situation bleibt angespannt. Zaslav soll laut Bloomberg-Finanzjournalisten Führungskräften im Unternehmen erzählt haben, dass sich Apple, Amazon, Netflix und Comcast für den Kauf der umfangreichen TV- und Filmmediathek interessieren. Diese Mediathek umfasst zahlreiche bekannte Titel und Marken – ein attraktives Paket für jeden Streaming-Anbieter, der seine Inhalte ausbauen will.
Wie realistisch ist ein Kauf durch Apple?
Ob Apple tatsächlich ernsthaft über einen Kauf nachdenkt, ist unklar. Es könnte auch sein, dass der Name des Unternehmens gezielt fällt, um andere Bieter zu höheren Angeboten zu motivieren. Apple ist bekannt dafür, nur selten große Unternehmen zu übernehmen. Die bislang größte Übernahme des Konzerns war 2013 der Kauf von Beats Electronics für drei Milliarden Dollar. Eine Übernahme von Warner Bros. Discovery oder selbst nur Teilen davon würde dagegen ein Vielfaches kosten – Schätzungen zufolge mehrere zehn Milliarden Dollar.
Neben dem finanziellen Aufwand wäre auch die Integration eine enorme Herausforderung. Die Zusammenführung von Apples technikorientierter Unternehmenskultur mit der kreativen Filmwelt von Warner Bros. wäre ein komplexer und risikoreicher Schritt.
Apples Strategie im Streaming-Markt
Apple TV ist bisher ein Streaming-Dienst, der fast ausschließlich auf Eigenproduktionen setzt. Serien, Filme und Dokumentationen stammen aus Apples eigener Entwicklung oder von exklusiv beauftragten Studios. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren stark auf Qualität und Markenimage gesetzt, anstatt eine große Content-Mediathek zu kaufen.
Eddy Cue, Senior Vice President of Services bei Apple, erklärte kürzlich in einem Podcast, dass Apple „nicht aktiv nach Übernahmen sucht, um Apple TV zu stärken“. Stattdessen bevorzuge man es, Inhalte selbst zu entwickeln. Gleichzeitig schloss Cue aber nicht aus, dass das Unternehmen bei einer passenden Gelegenheit zugreifen könnte.
Sollte also ein besonders wertvolles Angebot wie das geistige Eigentum von HBO auf den Tisch kommen, wäre Apple wahrscheinlich interessiert. Schon vor rund zehn Jahren hatte Apple laut Brancheninsidern versucht, HBO von AT&T Time Warner zu kaufen. Der Deal scheiterte damals daran, dass AT&T nicht nur HBO, sondern auch Kabelnetze verkaufen wollte – ein Paket, das Apple nicht wollte und bis heute wohl meiden würde.
Warner Bros. Discovery unter Druck
Die finanzielle Lage bei Warner Bros. Discovery ist schwierig. Sinkende Einnahmen im klassischen TV-Geschäft, hohe Schulden und der harte Wettbewerb im Streaming-Sektor belasten das Unternehmen massiv. In dieser Situation erscheint ein Teilverkauf oder sogar eine Zerschlagung des Konzerns zunehmend realistisch.
Das eröffnet Chancen für Käufer wie Apple. Ein selektiver Erwerb einzelner Inhalte oder Marken – etwa HBO oder bestimmte Filmrechte – wäre für Apple strategisch interessant, ohne gleich das gesamte Unternehmen übernehmen zu müssen. Besonders HBO gilt als Prestige-Marke mit großem Potenzial, um Apple TV attraktiver zu machen.
Der aktuelle Stand der Gespräche
Noch befindet sich alles in einer sehr frühen Phase. Warner Bros. Discovery führt Gespräche mit verschiedenen potenziellen Käufern, darunter auch Apple. Bevor es zu konkreten Angeboten kommen kann, müssen alle Interessenten Geheimhaltungsvereinbarungen unterzeichnen. Dadurch erhalten sie Zugang zu den internen Finanzdaten und können die wirtschaftliche Lage des Unternehmens genauer prüfen. Erst danach lässt sich einschätzen, ob Apple oder ein anderer Interessent tatsächlich ein Gebot abgibt.
Ein Kauf der kompletten Warner Bros.-Mediathek oder gar des gesamten Unternehmens durch Apple wäre ein großer Schritt – einer, der weit über die bisherige Strategie des Konzerns hinausgeht. Doch angesichts der aktuellen Situation bei Warner Bros. Discovery wäre es nicht ausgeschlossen, dass Apple gezielt einzelne wertvolle Teile des Unternehmens übernimmt, um Apple TV stärker zu positionieren.
Apple beobachtet den Markt – und hält sich alle Optionen offen
Ob Apple wirklich den Schritt in Richtung eines milliardenschweren Medien-Deals wagt, bleibt offen. Bisher zeigt das Unternehmen wenig Interesse an großflächigen Übernahmen, setzt lieber auf organisches Wachstum und Eigenproduktionen. Trotzdem könnten die aktuellen Umstände bei Warner Bros. Discovery den Ausschlag geben, zumindest über den Erwerb einzelner Marken oder Rechte nachzudenken.
Ein Kauf von HBO oder anderen Premium-Inhalten würde Apple TV sofort auf ein neues Niveau heben und den Abstand zu Netflix, Amazon und Disney+ verkleinern. Noch ist alles Spekulation, aber die Gespräche zeigen, dass Apple im Streaming-Geschäft aufmerksam bleibt – und bei der richtigen Gelegenheit durchaus bereit sein könnte, groß einzusteigen. (Bild: Apple)
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