Apple stärkt die KI-Abteilung und startet in eine neue Phase Apfelpatient

Apple steht in einem Moment, in dem die Erwartungen außen größer sind als die Stabilität im Inneren. Mit dem Wechsel an der Spitze der KI-Abteilung setzt das Unternehmen auf einen Neustart. Der neue Verantwortliche, Amar Subramanya, übernimmt die Führung in einer Zeit, in der KI zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden ist und Apple darin Gefahr läuft, dauerhaft den Anschluss zu verlieren. Der kommende Kurs wird bestimmen, wie Apple die eigenen Systeme, Produkte und Entwicklungsprozesse modernisiert und ob das Unternehmen endlich eine starke Rolle im KI-Sektor einnimmt.

Mit dem angekündigten Rücktritt von John Giannandrea endet bei Apple eine Ära, die von ambitionierten Ideen, aber auch von verpassten Chancen geprägt war. Nun tritt Amar Subramanya an seine Stelle, der bisher weniger als sechs Monate als Corporate Vice President of AI in der neu gegründeten Microsoft AI-Abteilung tätig war. Davor verbrachte er 16 Jahre bei Google, begann als Staff Research Scientist, stieg zum Principal Engineer auf und wurde 2019 Vice President of Engineering. Sein Name taucht in wichtigen Veröffentlichungen wie Gemini im Dezember 2023 und Imagen 3 im August 2024 auf.

Die Branche beobachtet diesen Wechsel genau. Subramanya kommt mit der Erfahrung, große Teams durch Umbrüche zu führen und Rückstände aufzuholen. Apple erwartet nicht nur technische Kompetenz, sondern auch eine klare Führungspersönlichkeit, die ein angeschlagenes Team neu ausrichtet und Vertrauen zurückbringt.

Apples neuer KI-Chef und die Parallelen zu Googles Krise

Interessant ist, dass Google vor wenigen Jahren in einer Lage steckte, die der aktuellen Situation von Apple ähnelt. Trotz der bahnbrechenden Entwicklung der Transformer-Architektur, also dem T in GPT, verpasste Google den Startschuss nach der Veröffentlichung von ChatGPT. Für ein Unternehmen, das viele Grundlagen der modernen KI geprägt hat, war das ein unerwarteter Rückschlag.

Im Laufe der Zeit gelang Google jedoch eine deutliche Aufholjagd. Modelle wie Gemini gelten heute als direkte Konkurrenz zu OpenAI. Sam Altman, CEO von OpenAI, sprach nach der Veröffentlichung der neuesten Gemini-Version von rauen Zeiten und möglichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Eine Aussage, die verdeutlicht, dass Google nicht nur nachgezogen hat, sondern den Abstand spürbar verkleinern konnte.

Googles Weg war nicht gradlinig. Bard wurde anfangs als Zukunft der eigenen KI positioniert, später aber zu einem Zwischenschritt, der einer umfassenden Kurskorrektur wich. Drei Jahre nach dem Start von ChatGPT gelang es Google, die Strategie mitten im laufenden Betrieb zu ändern. Subramanya war als Vice President of Engineering eng in diesen Prozess eingebunden und damit Teil eines Erfolgs, der viele Beobachter überrascht hat.

Was Apple intern erwartet

Bei Apple trifft Subramanya auf ein Team, das in den vergangenen Monaten unter starker Belastung stand. Die KI-Abteilung ist unterbesetzt, die Moral niedrig und der Druck hoch. Viele Talente haben das Unternehmen verlassen, einige in Richtung Konkurrenten, andere aus Frustration über fehlende Klarheit in der Strategie.

Der neue KI-Chef wird sich schnell um Verstärkung bemühen müssen, wenn Apple den Rückstand nicht weiter anwachsen lassen will. Sein früheres Netzwerk könnte hier eine Rolle spielen, besonders wenn ehemalige Kollegen aus Google für Apple wieder interessant werden. Denn wenn Apple wirklich erwägt, Gemini-Technologien oder deren Ideen als Basis für eine überarbeitete Siri einzusetzen, sind erfahrene Fachleute in diesem Bereich wertvoll.

Externe Erwartungen und interne Verantwortung

Subramanya trägt eine große Verantwortung, aber nicht alles liegt in seiner Hand. Marketing und Produktmanagement bestimmen, wie neue KI-Funktionen am Ende kommuniziert und verkauft werden. Seine Aufgabe ist, die technische Grundlage zu schaffen, die Apple in den kommenden Jahren dringend braucht.

Die Balance ist anspruchsvoll. Schnelle Ergebnisse sind nötig, um zu zeigen, dass sich der Führungswechsel lohnt. Gleichzeitig darf diese Eile nicht dazu führen, dass Apple erneut kurzfristige Lösungen baut, die später die Weiterentwicklung blockieren. Ein Neustart bedeutet in manchen Bereichen, Arbeit von Grund auf neu zu gestalten.

Die langfristige Perspektive

Neben dem schnellen Wiederaufbau steht die langfristige Vision im Mittelpunkt. Apple hat sich in den vergangenen Jahren auf eine Rolle reduziert, in der das Unternehmen gefühlt nur versucht, die Konkurrenz einzuholen. Doch das war nie der Anspruch und kann auch nicht die Zukunft sein.

Eine moderne KI-Strategie verlangt ein Umfeld, das Forschung und produktnahe Anwendung eng miteinander verbindet. Giannandrea wollte genau das schaffen, bevor ChatGPT die Branche durcheinanderbrachte und Apple in die Defensive drückte. Seine Arbeit wird oft unterschätzt, auch wenn sie viele Grundlagen gelegt hat. Trotzdem bleibt seine Amtszeit für viele ein Beispiel dafür, wie schnell ein Unternehmen im KI-Bereich Boden verlieren kann.

Für Subramanya bedeutet das: Der aktuelle Schaden muss repariert werden, aber das reicht nicht. Die kommenden Jahre entscheiden darüber, ob Apple Strukturen schafft, die dauerhaft Innovation ermöglichen. KI wird niemals fertig sein oder langsamer werden. Jede Entscheidung, die jetzt fällt, wirkt über Jahrzehnte nach.

So plant Apple die Integration von Gemini in Siri

Eine neue Führung und ein entscheidender Wendepunkt für Apple

Apple steht vor einem komplexen Neuanfang. Amar Subramanya übernimmt eine Aufgabe, die technisches Können, strategisches Denken und organisatorische Stärke verlangt. Seine Erfahrung aus Googles Aufholjagd und der Arbeit an großen Modellen wie Gemini und Imagen 3 gibt Apple die Chance, verlorene Zeit wieder gutzumachen. Die nächsten Schritte werden darüber entscheiden, ob Apple sich im KI-Wettbewerb erneut behaupten kann oder ob der Abstand zu den führenden Unternehmen weiter wächst. Der neue KI-Chef trägt damit nicht nur die Verantwortung für die aktuelle Technologie, sondern legt die Grundlage für die Rolle, die Apple im KI-Zeitalter einnehmen wird. Die besten Produkte für dich: Unsere Amazon Storefront bietet eine breite Auswahl an Zubehörteilen, auch für HomeKit. (Bild: Apple)