Apple bringt seine KI-Antwort-Engine wohl schon im März Apfelpatient

Apple plant, im Bereich generativer KI stärker mitzumischen. Trotz eines relativ späten Einstiegs in diese Technologie scheint das Unternehmen in kurzer Zeit große Fortschritte gemacht zu haben. Ein neues internes Projekt namens „World Knowledge Answers“ (WKA) soll als generative KI-Antwort-Engine aufgebaut werden. Ziel ist es, mit Anbietern wie ChatGPT von OpenAI und Perplexity AI zu konkurrieren. Erste Ergebnisse dieses Projekts könnten schon früher verfügbar sein als bisher angenommen – möglicherweise bereits im März.

Anfang August berichtete Bloomberg erstmals über Apples internes KI-Vorhaben. Es ging dabei um ein neu gegründetes Team mit dem Fokus auf „Antworten, Wissen und Informationen“. Die Initiative ist Teil einer umfassenderen Strategie, Siri neu zu denken und intelligenter zu machen. Das Team arbeitet an einer Antwort-Engine, die generative Antworten liefern kann – also auf Basis großer Sprachmodelle in natürlicher Sprache auf Fragen reagiert. Obwohl die Entwicklung erst seit wenigen Monaten läuft, sind erste Funktionen offenbar bald einsatzbereit.

Neues Suchprodukt mit dem Codenamen WKA

Intern wird das Projekt als „World Knowledge Answers“ bezeichnet. Ziel ist es, eine Technologie zu schaffen, die auf Fragen kontextbezogene, vollständige Antworten liefert – ähnlich wie bei ChatGPT oder Perplexity. Anders als bei bisherigen Sprachassistenten wie Siri sollen diese Antworten auf generativer KI basieren und nicht mehr nur auf fest einprogrammierten Reaktionen oder einfachen Datenbankabfragen. Laut dem Tech-Reporter Mark Gurman, der regelmäßig über Apple berichtet, soll WKA bereits im März in einer ersten Version verfügbar sein. Geplant ist die Integration in die neue Version von Siri. Zum Start soll WKA jedoch weder in den Safari-Browser noch in die Spotlight-Suche eingebunden sein. Die Funktion wird voraussichtlich zunächst exklusiv über Siri nutzbar sein.

Siri-Neustart mit generativer KI

Apple nutzt die Gelegenheit, um Siri grundlegend zu überarbeiten. Die Integration der neuen Antwort-Engine ist Teil dieses Relaunches. Die neue Siri-Variante soll dabei nicht nur besser verstehen, was gefragt wird, sondern auch in der Lage sein, Antworten in ganzen Sätzen zu formulieren – gestützt durch aktuelle Sprachmodelle. Die Funktionalität dürfte damit deutlich über das hinausgehen, was Siri bislang leisten konnte.

Externe KI-Modelle noch im Rennen

Ob Apple dabei vollständig auf eigene Technologie setzt, ist noch offen. Intern testet das Unternehmen derzeit verschiedene Optionen. In einem sogenannten „Bake-off“ werden Apples eigene KI-Modelle mit denen externer Anbieter wie Google, OpenAI und Anthropic verglichen. Ziel ist es, herauszufinden, welches Modell für die nächste Generation von Siri am besten geeignet ist. Diese Tests laufen unabhängig vom Zeitplan für die Einführung von WKA – der März-Launch ist davon nicht betroffen.

Ein früher Start mit strategischem Potenzial

Dass Apple mit dem Release nicht wartet, bis alle Teile integriert sind, zeigt die strategische Dringlichkeit des Projekts. Der KI-Markt entwickelt sich schnell, und Apple will offenbar verhindern, weiter den Anschluss zu verlieren. Auch wenn WKA zum Start noch nicht in Safari oder Spotlight auftaucht, ist der geplante Rollout über Siri ein wichtiger Schritt, um die generative KI schrittweise in das Apple-Ökosystem einzubinden.

Apple macht Ernst mit generativer KI

Mit World Knowledge Answers baut Apple aktiv an einer eigenen Antwort auf die aktuelle Dominanz von ChatGPT und anderen KI-Systemen. Die Entwicklung läuft schnell, die Ziele sind klar: eine neue Siri mit echter generativer Intelligenz, die nicht mehr nur als Assistent, sondern als smarter Wissensdienst funktioniert. Wenn der Zeitplan hält, wird bereits im März sichtbar, wie ernst Apple das Thema nimmt – und welche Rolle eigene KI-Produkte künftig im Apple-Kosmos spielen könnten. (Photo by fvcksht / Bigstockphoto)