Die Apple Watch Series 11 wurde im Rahmen des diesjährigen Apple-Events vorgestellt und sorgt vor allem wegen einer Zahl für Aufsehen: 24 Stunden Akkulaufzeit. Das wäre ein deutlicher Sprung im Vergleich zur bisherigen Angabe von 18 Stunden. Doch wer genauer hinschaut, merkt schnell, dass dieser Zuwachs nicht auf technologische Fortschritte zurückzuführen ist, sondern auf eine veränderte Berechnung. Die Watch selbst bleibt im Kern nahezu identisch zur Series 10.
In den letzten Jahren war Apple bei der Angabe zur Akkulaufzeit der Watch-Modelle eher konservativ. Trotz größerer Displays, leistungsfähigerer Chips und neuer Sensoren blieb die typische Laufzeit konstant bei etwa 18 Stunden – ein realistischer Wert, der sich am Alltag orientierte. Mit der Series 11 scheint sich das geändert zu haben. 24 Stunden Laufzeit wirken auf dem Papier wie ein großer Fortschritt. Die Frage ist nur: Wie wurde dieser Wert ermittelt? Und was hat sich wirklich geändert?
Veränderte Berechnung sorgt für bessere Zahlen
Der Sprung von 18 auf 24 Stunden Laufzeit entsteht nicht durch neue Technik, sondern durch einen anderen Testansatz. Apple hat das eigene Messverfahren angepasst und berücksichtigt nun auch Phasen mit Schlaftracking. Das ist ein Szenario mit deutlich geringerem Energieverbrauch, da während des Schlafs kaum Interaktion mit dem Gerät stattfindet. Diese ruhigen Stunden fließen nun in die durchschnittliche Nutzungszeit ein – was den Wert natürlich deutlich nach oben treibt. Vorher wurde die Laufzeit anhand eines typischen Tages mit aktiver Nutzung berechnet: Benachrichtigungen, Trainingseinheiten, Musik-Streaming, Apps und Display-Nutzung. Diese Art der Nutzung fordert den Akku deutlich stärker. Jetzt, mit dem neuen Berechnungsmodell, sind auch mehrere Stunden Schlaf pro Tag Teil der Gleichung – eine Phase, in der die Uhr kaum Strom verbraucht. Das führt zu einem scheinbaren Plus von sechs Stunden, das aber im Alltag nicht spürbar sein dürfte.
Hardwareseitig nur minimale Veränderungen
Trotz des geänderten Messverfahrens hat sich auch an der Hardware etwas getan – wenn auch nur geringfügig. Die Akkukapazität der Apple Watch Series 11 ist im Vergleich zur Series 10 leicht gewachsen. Abhängig von der Gehäusegröße liegt sie nun zwischen 1245 mAh und 1403 mAh. Beim Vorgängermodell waren es noch 1118 bis 1266 mAh. In der Praxis bringt das einen realen Laufzeitzuwachs von etwa 7 bis 10 Prozent – ein kleiner, aber messbarer Fortschritt. Dieser Zuwachs zeigt sich allerdings nur in standardisierten Benchmark-Szenarien und wird im Alltag kaum auffallen. Die tatsächliche Nutzungsdauer hängt ohnehin stark vom individuellen Verhalten ab – Displayhelligkeit, App-Nutzung, GPS-Tracking, Mobilfunkverbindung und viele andere Faktoren haben einen deutlich größeren Einfluss auf die Akkulaufzeit als ein minimal größerer Akku.
Kritik an Apples Kommunikationsstrategie
Was bei vielen für Kritik sorgt, ist weniger die tatsächliche Performance der Apple Watch Series 11, sondern die Art der Kommunikation. In der Vergangenheit galten Apples Angaben zur Akkulaufzeit als solide und praxisnah. Die plötzliche Änderung der Berechnungsmethode ohne den Hinweis, dass frühere Modelle nach denselben Kriterien neu bewertet werden müssten, wirkt unehrlich. Die Integration von Schlaftracking in die Berechnung ist aus technischer Sicht nachvollziehbar – schließlich gehört das Feature für viele Nutzer inzwischen zur täglichen Nutzung. Problematisch ist jedoch, dass dadurch ein direkter Vergleich mit früheren Generationen nicht mehr möglich ist. Wer die neuen 24 Stunden Laufzeit mit den bisherigen 18 Stunden vergleicht, bekommt ein verzerrtes Bild. Der Eindruck entsteht, dass ein großer Sprung gemacht wurde, der technisch aber nicht stattgefunden hat.
Apple Watch Series 11 bleibt hinter den Erwartungen
Die Apple Watch Series 11 bietet keine grundlegenden Neuerungen gegenüber dem Vorgängermodell. Die Änderungen betreffen hauptsächlich die Marketingstrategie rund um die Akkulaufzeit. Der tatsächliche Zugewinn fällt mit rund 7 bis 10 Prozent bescheiden aus und basiert auf einem leicht größeren Akku. Die offiziell kommunizierten 24 Stunden Laufzeit sind das Ergebnis einer neuen Messmethode, nicht technischer Innovation. Wer bereits eine Series 10 besitzt, wird kaum Unterschiede feststellen. Für alle anderen bietet die Apple Watch Series 11 ein solides Gesamtpaket – aber keine Revolution. Wer sich für dieses Modell entscheidet, sollte wissen, dass die beeindruckenden Zahlen zur Akkulaufzeit mit Vorsicht zu genießen sind. Was auf dem Papier gut aussieht, ist in der Realität eher ein geschickter Rechentrick. (Bild: Apple)
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