In den USA und China brodelt es weiter in Sachen Handelspolitik, und Zölle auf Elektronikprodukte stehen regelmäßig im Raum. Viele fragen sich: Wird Apple bald höhere Kosten haben, die dann an dich als Kunde weitergegeben werden? Tim Cook, CEO von Apple, sieht das ganz entspannt. In einem Interview mit CNBC erklärt er, warum sich Apple wegen möglicher US-Zölle auf Produkte wie das iPhone keine großen Sorgen macht.
Apple hat gerade seine aktuellen Quartalszahlen veröffentlicht. Die Frage nach der Abhängigkeit von China und den potenziellen Auswirkungen von Zöllen auf die Lieferketten war dabei unvermeidlich. Investoren und Analysten schauen genau hin, denn Zölle könnten die Margen drücken oder Preise in die Höhe treiben. Doch Tim Cook macht deutlich, dass Apple längst vorgesorgt hat – und zwar auf eine Weise, die viele überrascht.
Produktion für die USA läuft längst nicht mehr über China
Tim Cook zufolge wird etwa die Hälfte der iPhones, die in den USA verkauft werden, inzwischen nicht mehr in China, sondern in Indien gefertigt. Das heißt: Selbst wenn die USA Zölle auf Produkte aus China erheben würden, wären viele iPhones davon gar nicht betroffen. Auch andere Apple-Produkte wie Macs, iPads, AirPods und die Apple Watch kommen laut Cook heute zum Großteil aus Vietnam, einem Land mit deutlich geringeren Zollrisiken. Für die USA sind das gute Nachrichten. Produkte, die dort verkauft werden, werden bereits in Ländern hergestellt, die entweder gar nicht oder nur geringfügig von Zöllen betroffen sind. Das nimmt Druck aus der Debatte um mögliche Preissteigerungen (via CNBC).
China bleibt wichtig, aber nicht für alles
Cook weist zwar darauf hin, dass China weiterhin eine zentrale Rolle spielt – vor allem bei der Produktion für Märkte außerhalb der USA. Für den globalen Markt ist China nach wie vor der wichtigste Fertigungsstandort für Apple. Trotzdem zeigt die Umstrukturierung in Richtung Indien und Vietnam, dass Apple sich aktiv auf mögliche geopolitische Risiken vorbereitet.
Langfristige Pläne: Komplettumstieg auf Indien für US-iPhones
Ein weiterer wichtiger Punkt: Apple plant, bis 2027 alle iPhones für den US-Markt ausschließlich in Indien zu produzieren. Das Ziel ist ehrgeizig, aber angesichts der bereits erreichten Fortschritte realistisch. Sollte es also in Zukunft tatsächlich zu schärferen Zöllen auf Elektronik aus China kommen, hätte Apple einen klaren Vorsprung – sowohl gegenüber der Konkurrenz als auch in der eigenen Planungssicherheit.
Bisher keine Zölle für Apple-Produkte – aber Vorsicht bleibt
Derzeit profitiert Apple noch von Ausnahmeregelungen, die für Smartphones, Computer und verwandte Technologieprodukte gelten. Diese schützen das Unternehmen vor akuten Zollbelastungen. Trotzdem herrscht vor allem an der Wall Street weiter Unsicherheit, was die nächsten handelspolitischen Schritte der USA betrifft. Genau deshalb ist die Aussage von Cook auch ein Signal an die Börse: Apple ist vorbereitet.
Apple hat vorgesorgt
Wenn du in den USA lebst und dich fragst, ob dein nächstes iPhone oder MacBook bald teurer wird, weil es aus China kommt, kannst du erstmal beruhigt sein. Apple hat schon jetzt große Teile seiner Produktion für den US-Markt nach Indien und Vietnam verlagert. Sollte es zu Zöllen kommen, ist das Unternehmen gut abgesichert. Für dich heißt das: keine Preisexplosionen, keine Lieferengpässe – und ein CEO, der zeigt, dass Apple langfristig plant. (Bild: Shutterstock / Ringo Chiu)
Haftungsausschluss: Keine Empfehlung für Investitionen
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