Die Produktion des iPhones verändert sich. Bisher kamen die meisten Geräte aus Fabriken in China, aber Apple setzt zunehmend auf Indien als neuen Fertigungsstandort. Zwei neue Montagewerke, eines von Tata Electronics und eines von Foxconn, sollen künftig einen Teil der iPhones herstellen. Das Ganze ist nicht nur eine wirtschaftliche Entscheidung, sondern auch eine politische Reaktion auf den Druck aus den USA.
Apple steht schon seit Jahren unter Beobachtung der US-Regierung, wenn es um die Abhängigkeit von China geht. Vor allem unter der Trump-Administration wurde der Druck größer, Produktion ins eigene Land zurückzuholen. Zwar ist Apple aktuell noch von Zöllen auf China-Importe ausgenommen, aber das könnte sich ändern. Deshalb reagiert das Unternehmen und will unabhängiger von China werden. Ein wesentlicher Teil dieser Strategie ist der Ausbau der iPhone-Produktion in Indien.
Tata Electronics startet mit älteren iPhone-Modellen
Im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, in der Stadt Hosur, hat Tata Electronics vor wenigen Tagen den Betrieb in einer neuen iPhone-Fabrik aufgenommen. Dort werden ältere iPhone-Modelle auf einer Fließbandlinie montiert. Die Produktion richtet sich dabei nicht auf das neueste Modell, sondern auf Generationen, die weiterhin gefragt sind – etwa in Schwellenländern oder als günstigere Alternativen auf dem Weltmarkt. Der Standort in Hosur ist ein erster Schritt, um Kapazitäten von China weg zu verlagern. Apple kann damit auf mögliche Handelskonflikte flexibler reagieren und gleichzeitig von den günstigeren Produktionsbedingungen in Indien profitieren.
Foxconn-Werk in Bengaluru soll iPhone 16 produzieren
Noch im Aufbau, aber kurz vor Produktionsstart, steht ein weiteres Montagewerk – diesmal vom taiwanesischen Auftragsfertiger Foxconn. Das Werk liegt in Bengaluru im Bundesstaat Karnataka und ist Teil einer 2,6 Milliarden Dollar schweren Investition. Laut mehreren Quellen, darunter ein Regierungsbeamter, soll das Werk in den nächsten Tagen mit der Montage starten. Ziel ist die Produktion von aktuellen Modellen, konkret dem iPhone 16 und dem iPhone 16e. Die Anlage ist auf eine Kapazität von etwa 300 bis 500 Geräten pro Stunde ausgelegt. Bis Ende 2027 soll der Standort rund 50.000 Arbeitsplätze schaffen, verteilt auf verschiedene Funktionen innerhalb der Produktion. Die Anlage ergänzt damit das bestehende Netzwerk von Foxconn in Indien und ist ein klares Signal, dass Apple die Produktionsverlagerung langfristig plant.
iPhone-Produktion für den US-Markt wandert nach Indien
Apple plant offenbar, einen großen Teil der in den USA verkauften iPhones ab dem kommenden Jahr nicht mehr in China, sondern in Indien fertigen zu lassen. Damit reduziert das Unternehmen sein Risiko gegenüber möglichen Zollmaßnahmen oder anderen politischen Eingriffen. Zwar gibt es in den USA die Erwartung – vor allem von Seiten der Trump-Regierung –, dass Apple die iPhones irgendwann direkt in Amerika fertigt. Doch laut Berichten sei das erst realistisch, wenn Apple geeignete Roboterarme und Technologien für eine automatisierte Produktion im eigenen Land zur Verfügung hat. Derzeit investiert Apple auch in den USA. Eine separate Investition von rund 500 Milliarden Dollar über vier Jahre soll dort 20.000 neue Jobs schaffen. Dennoch scheint klar: Indien wird in Zukunft eine größere Rolle in der globalen iPhone-Produktion spielen (via Reuters).
- Apple baut um: Neue Köpfe bei Music und Global Affairs
- Trump-Beamter: Apple will in den USA bauen, doch Roboter fehlen
Apple setzt bei der iPhone-Fertigung verstärkt auf Indien
Apple baut die iPhone-Produktion in Indien deutlich aus. Zwei neue Werke – Tata Electronics in Hosur für ältere Modelle und Foxconn in Bengaluru für aktuelle Modelle – sollen dabei helfen, die Abhängigkeit von China zu verringern. Politischer Druck aus den USA, steigende Lohnkosten in China und strategische Risikominimierung sind die Hauptgründe für diese Entwicklung. Die Produktionsverlagerung betrifft besonders Geräte für den US-Markt, aber langfristig könnten auch europäische und andere Märkte iPhones aus indischer Produktion erhalten. Für Apple ist es ein Schritt hin zu mehr Flexibilität – für die Branche ein Zeichen, dass Indien als Produktionsstandort immer wichtiger wird. (Bild: Shutterstock / Ritesh Ranjan Sett)
- Apple will bis Ende 2026 US-iPhones nur noch in Indien bauen
- Apple trotzt Zöllen: Morgan Stanley erhöht Kursziel deutlich
- Apple: Analystenprognosen deuten auf stabiles Wachstum
- Apple in der Klemme: China bremst Indien-Offensive aus