Apple will unabhängiger von asiatischen Lieferketten werden – besonders bei der Chipproduktion. In Arizona hat TSMC jetzt mit dem Bau seiner dritten US-Chipfabrik begonnen. Apple ist dabei der erste und wichtigste Kunde. CEO Tim Cook bezeichnet den Schritt als wichtigen Fortschritt für die amerikanische Technologiebranche.
Seit Jahren setzt Apple auf eigene Chips, um Leistung und Effizienz seiner Geräte zu optimieren. Diese Chips, ob in iPhones, Macs oder iPads, kommen größtenteils aus Taiwan – dem Heimatland von TSMC, Apples wichtigstem Chipfertiger. Doch mit wachsendem geopolitischem Druck und der Lehre aus weltweiten Lieferengpässen plant Apple, Teile der Produktion in die USA zu verlagern. Die neue TSMC-Fabrik in Arizona ist Teil dieses Plans.
TSMC startet Bau der dritten Chipfabrik in Arizona
TSMC hat in Arizona mit dem Bau seiner dritten Chipfabrik begonnen. Das US-Handelsministerium bestätigte den offiziellen Spatenstich. Der Vorsitzende von TSMC, Dr. CC Wei, erklärte, dass diese Anlage die größte einzelne ausländische Direktinvestition in der Geschichte der Vereinigten Staaten darstellt. Tim Cook war beim Spatenstich nicht vor Ort, äußerte sich aber deutlich:
Apple sei begeistert, als erster Kunde der neuen Werke aufzutreten. Das Unternehmen sei stolz, hochqualifizierte Arbeitsplätze in den USA zu unterstützen und freue sich auf die künftigen Möglichkeiten, die sich durch die US-Produktion ergeben.
Apple bleibt wichtigster TSMC-Kunde in den USA
Apple hatte bereits 2022 angekündigt, Chips künftig auch in den USA fertigen lassen zu wollen. Die Werke von TSMC in Arizona sind Teil des sogenannten CHIPS Act, mit dem die US-Regierung die Halbleiterproduktion im eigenen Land massiv fördern will. Apple gilt als Vorzeigeunternehmen in diesem Zusammenhang. Die Zusammenarbeit mit TSMC in den USA umfasst zunächst Chips für ältere Apple-Geräte. Grund dafür ist, dass TSMC seine modernsten Fertigungstechnologien aktuell nur in Taiwan einsetzt. Die US-Werke sind bisher auf Chipgenerationen ausgelegt, die etwa drei bis fünf Jahre alt sind. TSMC hat allerdings angekündigt, das Entwicklungstempo zu erhöhen. Künftig sollen Chips hergestellt werden können, die nur noch etwa drei Generationen hinter dem neuesten Stand zurückliegen (via US Department of Commerce).
Weitere Partner: Auch NVIDIA und AMD steigen ein
Nicht nur Apple setzt auf Chips „Made in USA“. Auch NVIDIA und AMD haben angekündigt, künftig Produkte aus den TSMC-Werken in Arizona beziehen zu wollen. Damit wird die Standortentscheidung noch wirtschaftlicher – denn je mehr Kunden die Produktionskapazitäten nutzen, desto besser rechnet sich der Ausbau. TSMC plant langfristig drei weitere Chipfabriken in den USA sowie zwei Anlagen für die Chipverpackung. Ziel ist es, vollständige Produktionszyklen für bestimmte Prozessoren in den Vereinigten Staaten abbilden zu können. Für Apple bedeutet das konkret: Ältere Chips könnten komplett in den USA hergestellt werden – vom Wafer bis zum fertigen Bauteil. Die aktuellsten A- und M-Chips werden hingegen weiterhin in Taiwan produziert.
Mehr Chips aus den USA: Apple setzt auf heimische Fertigung
Mit dem Bau der dritten TSMC-Fabrik in Arizona setzt Apple ein deutliches Signal: Die US-Produktion von Chips wird ernster genommen als je zuvor. Auch wenn zunächst nur ältere Prozessoren betroffen sind, stellt das Projekt einen wichtigen Schritt zur regionalen Unabhängigkeit dar. Apple bleibt der wichtigste Kunde dieser Initiative und stärkt damit nicht nur die eigene Lieferkette, sondern auch den Standort USA. Für den Technologiemarkt ist das ein positives Zeichen – mehr Kapazitäten, mehr Sicherheit, mehr Innovation im eigenen Land. (Bild: Shutterstock / IM Imagery)
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