Apple hat iPhone-Nutzer erneut direkt gewarnt: Sie könnten gezielt ausspioniert werden – und zwar mit Software, die von Söldnern eingesetzt wird. Es geht nicht um Massenüberwachung, sondern um gezielte Angriffe auf Einzelpersonen. Die Hintergründe dieser Warnungen zeigen, wie ernst die Lage ist und wie wichtig es ist, dein iOS-Gerät zu schützen.
Apple hat am Mittwoch eine neue Runde an Sicherheitswarnungen verschickt. In der Nachricht heißt es wörtlich:
Apple hat festgestellt, dass du Ziel eines Spionageangriffs bist, der versucht, das mit deinem Apple-Konto verknüpfte iPhone aus der Ferne zu kompromittieren.
Die Warnung geht noch weiter:
Dieser Angriff zielt wahrscheinlich speziell auf dich ab, weil du so bist, wie du bist oder was du tust.
Apple zufolge handelt es sich um sehr gezielte Angriffe. Betroffene wurden in über 100 Ländern informiert. Zu den namentlich bekannten Personen gehören die niederländische Aktivistin Eva Vlaardingerbroek und der italienische Journalist Ciro Pellegrino (via TechCrunch).
Worum geht es bei diesen Angriffen genau?
Die Rede ist von sogenannten Söldner-Spionageprogrammen. Diese Software wird nicht von Staaten direkt entwickelt, sondern von privaten Firmen, die solche Tools dann Regierungen oder anderen Auftraggebern zur Verfügung stellen. Die Programme sind technisch extrem ausgereift und können ein iPhone aus der Ferne kompromittieren – also ohne physischen Zugriff. Apple macht keine Angaben dazu, wie genau diese Aktivitäten erkannt werden. Der Grund ist einfach: Würde Apple das offenlegen, könnten Angreifer ihre Taktik anpassen und in Zukunft schwerer zu entdecken sein. Ebenso nennt das Unternehmen keine konkreten Staaten oder Organisationen, sondern bleibt bewusst allgemein. Frühere Warnungen von Apple bezogen sich direkt auf staatlich gesponserte Angriffe. In der aktuellen Mitteilung ist stattdessen nur noch von Söldnern die Rede.
Was Apple jetzt empfiehlt
Apple nimmt diese Angriffe sehr ernst. Deshalb gibt es konkrete Empfehlungen für alle Nutzer, auch wenn du keine direkte Warnung erhalten hast.
- iPhone sofort aktualisieren: Aktuell ist iOS 18.4.1 die neueste Version. Dieses Update behebt zwei Schwachstellen, die bereits aktiv ausgenutzt wurden. Wenn du also noch nicht aktualisiert hast, ist das der wichtigste Schritt.
- Lockdown-Modus aktivieren: Falls du eine Warnung von Apple erhalten hast oder dich besonders gefährdet fühlst, solltest du den sogenannten Lockdown-Modus aktivieren. Dieser schränkt einige Funktionen ein, erhöht aber den Schutz deutlich.
- Professionelle Hilfe suchen: Apple empfiehlt die Digital Security Helpline der Organisation Access Now. Dort bekommst du Unterstützung von Experten für digitale Sicherheit – kostenlos und vertraulich.
- Weitere Schutzmaßnahmen nutzen: Auf einer eigenen Support-Seite bietet Apple allgemeine Hinweise zum Schutz vor Sicherheitsproblemen. Diese Tipps richten sich an alle Nutzer, unabhängig davon, ob eine Bedrohung vorliegt oder nicht.
Auch externe Stellen, darunter apfelpatient.de empfehlen, regelmäßig Software-Updates durchzuführen, starke Passwörter zu nutzen und verdächtige Nachrichten oder Links zu vermeiden.
Warum das Thema alle betrifft
Auch wenn du keine prominente Person bist oder in der Öffentlichkeit stehst: Sicherheitslücken auf iPhones betreffen nicht nur Einzelne. Wenn Sicherheitslücken offen bleiben, können sie irgendwann jeden treffen. Dass Apple Warnungen in mehr als 100 Ländern verschickt hat, zeigt, wie weit verbreitet die Versuche sind, iPhones anzugreifen. Apple kann nicht alle Angriffe verhindern, aber sie tun viel, um Nutzer rechtzeitig zu informieren. Das bedeutet aber auch: Du musst selbst aktiv werden. Wer sich auf einem veralteten System bewegt oder als gefährdete Person den Lockdown-Modus ignoriert, macht es Angreifern einfacher.
Apple warnt gezielt – aber du solltest trotzdem vorsichtig sein
Apple warnt gezielt vor Spionageangriffen, die über Söldner-Software ausgeführt werden. Die Angriffe sind nicht zufällig, sondern treffen Menschen, die aufgrund ihrer Tätigkeit oder Position interessant sind. Wenn du betroffen bist, wirst du von Apple direkt informiert – aber auch wenn das nicht der Fall ist, solltest du dein iPhone regelmäßig aktualisieren und die empfohlenen Schutzmaßnahmen prüfen. Sicherheit ist keine Frage von Status oder Beruf. Es geht um dein Gerät, deine Daten und deine Privatsphäre. Und darum, wie gut du dich selbst schützt. (Bild: Shutterstock / MR SOCCER)
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