Der politische Druck auf große Technologieunternehmen wie Apple wächst. In den USA stehen Apps und Websites immer stärker in der Verantwortung, Kinder zuverlässig vor ungeeigneten Inhalten zu schützen. Gleichzeitig rückt die Frage in den Vordergrund, wer die Altersüberprüfung überhaupt durchführen soll. Der neue App Store Accountability Act könnte diese Aufgabe direkt in die Hände von Apple legen und damit den Umgang mit dem App Store grundlegend verändern.
Bisher liegt die Pflicht zur Altersprüfung bei den Entwicklern einzelner Apps. Das führt zu vielen unterschiedlichen Systemen, umständlichen Identitätskontrollen und der ständigen Weitergabe persönlicher Daten. Einige Bundesstaaten wie Utah und Texas haben deshalb bereits einen anderen Weg eingeschlagen und Apple sowie Google für die Altersverifikation verantwortlich gemacht. Immer mehr Staaten erwägen ähnliche Schritte. Mit dem neuen Bundesgesetz bekommt die Diskussion nun ein landesweites Gewicht.
App Store Accountability Act im Überblick
Der App Store Accountability Act (ASA) verfolgt einen neuen Ansatz. Statt jede App einzeln in die Pflicht zu nehmen, soll der App Store selbst das Alter der Nutzer verifizieren. Sobald diese Überprüfung erfolgt ist, werden die Informationen an die Apps weitergereicht, sobald ein Download stattfindet. Die Idee dahinter ist einfach. Eine zentrale Stelle soll die Altersverifikation einheitlich und sicher übernehmen. Das soll Minderjährige besser schützen und verhindern, dass vertrauliche Daten an zahlreiche Entwickler verteilt werden.
Laut The Verge ist der ASA Teil eines größeren Gesetzespakets zum Schutz von Kindern im digitalen Raum. Die Befürworter des Entwurfs sehen darin eine unkomplizierte Lösung. Der Abgeordnete Gus Bilirakis bezeichnet den Vorschlag als Maßnahme des gesunden Menschenverstands. Ein weiterer Abgeordneter zieht den Vergleich zu kleinen lokalen Läden, die ebenfalls gesetzlich verpflichtet sind, Altersbeschränkungen einzuhalten. Apps sollen nach demselben Prinzip funktionieren wie Produkte mit Altersfreigabe im Einzelhandel.
Die Position von Apple und die politische Entwicklung
Apple lehnt das Konzept bisher ab. Das Unternehmen betont, wie wichtig Datenschutz und Kontrolle über persönliche Informationen sind. Gleichzeitig zeigt sich ein wachsender Konsens in Politik und Gesellschaft, dass der zentrale Ansatz sinnvoll sein könnte. Die aktuelle Praxis zwingt Nutzer dazu, immer wieder amtliche Ausweise und Videoaufnahmen an unterschiedliche Entwickler zu senden. Das erhöht das Risiko von Datenmissbrauch und sorgt für eine unübersichtliche Nutzererfahrung.
Ein zentraler Altersnachweis über Apple könnte diese Probleme lösen. Die Identität müsste nur einmal bestätigt werden. Danach könnte der App Store automatisch den Zugriff auf altersbeschränkte Apps blockieren. Das würde den Datenschutz stärken und den Prozess deutlich einfacher gestalten. Apple hätte die Möglichkeit, sein bestehendes Vertrauensthema zu nutzen. Die Daten könnten ähnlich geschützt verwaltet werden wie Face ID oder Touch ID Informationen, die bereits lokal auf Geräten gespeichert sind.
Vorteile für Nutzer und Entwickler
Für Nutzer würde das Modell einen sichtbaren Vorteil bringen. Es gäbe weniger Datenabfragen, weniger Weitergabe sensibler Dokumente und weniger Aufwand. Die Altersfreigaben würden automatisch greifen, ohne zusätzliche Schritte. Für Entwickler wäre es eine große Entlastung. Sie müssten keine eigenen Altersprüfungssysteme mehr bauen, warten oder absichern. Das reduziert Kosten und technische Komplexität.
Auch politisch hätte die Umstellung Bedeutung. Bundesstaaten müssten nicht länger eigene Regeln entwickeln, denn ein bundesweites Gesetz würde einheitliche Standards schaffen. Minderjährige wären überall gleich geschützt, egal in welchem Staat eine App geladen wird. Und Apple könnte seine Rolle als Gatekeeper im App Store weiter ausbauen, allerdings mit klar definierten Verantwortlichkeiten.
Wie der Gesetzesentwurf den App Store langfristig verändern könnte
Der App Store Accountability Act könnte den Umgang mit Altersverifikation in der gesamten App-Landschaft verändern. Wenn Apple die Verantwortung übernimmt, würde das die Nutzung des App Store einfacher und sicherer machen. Die Politik zeigt deutlich, dass sie zentrale Plattformen stärker in die Pflicht nehmen möchte, wenn es um den Schutz von Kindern geht. Ein bundesweit einheitliches System könnte Datenschutz, Komfort und Sicherheit miteinander verbinden. Für Apple wäre es eine Chance, die eigenen Stärken auszuspielen. Für Entwickler wäre es eine Entlastung. Und für alle, die den App Store verwenden, wäre es ein klarer Fortschritt. (Bild: Shutterstock / Tada Images)
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