Apple steht vor einer neuen Kostenwelle in der Chipproduktion. Der wichtigste Zulieferer, der taiwanische Halbleiterhersteller TSMC, hat laut einem Bericht aus Asien damit begonnen, zentrale Kunden wie Apple über anstehende Preiserhöhungen zu informieren. Betroffen sind vor allem die fortschrittlichen Fertigungsprozesse unter 5 Nanometern, auf denen Apples aktuelle und kommende Chips basieren. Damit steht fest, dass sich die Produktionskosten für zentrale Komponenten wie den A- und M-Prozessor deutlich erhöhen werden.
TSMC ist seit Jahren der exklusive Fertigungspartner von Apple, wenn es um moderne Prozessoren geht. Die Chips der A-Serie in iPhones und die M-Serie in Macs werden ausschließlich bei TSMC gefertigt. Mit jeder Generation hat Apple von den kleineren Strukturgrößen profitiert – zuletzt mit dem 3-Nanometer-Verfahren bei den Chips A17 Pro und M3. Doch diese technologische Führungsrolle hat ihren Preis. TSMC hat seine größten Kunden nun über steigende Produktionskosten informiert, die sich direkt auf Apples Geräte und deren Margen auswirken könnten.
Preiserhöhungen bei TSMC betreffen Apple direkt
Laut einem Bericht des Informanten „yeux1122“, der die Neuigkeiten auf der koreanischen Plattform Naver zusammengefasst hat, plant TSMC Preissteigerungen von etwa acht bis zehn Prozent für Chips, die mit Prozessen unter 5 Nanometern gefertigt werden. Das betrifft alle aktuellen und kommenden Apple-Prozessoren, darunter A16, A17, A18, A19, M3, M4 und M5 sowie nachfolgende Generationen. Die neuen Preise sollen ab dem kommenden Jahr gelten.
Der Bericht knüpft an frühere Meldungen der China Times an, die im Oktober berichtet hatte, dass Apples zukünftiger A20-Chip deutlich teurer werden könnte. Der A20 ist für die iPhone-Modelle des nächsten Jahres vorgesehen und dürfte der erste weit verbreitete Chip mit einer Strukturgröße von 2 Nanometern sein. Er soll nicht nur die Leistung steigern, sondern auch die Energieeffizienz verbessern – und gleichzeitig die Grundlage für die kommenden M6-Chips in Macs bilden.
Die Kosten des Fortschritts
Die Umstellung auf den 2-Nanometer-Knoten ist für TSMC mit erheblichen Investitionen verbunden. Nach aktuellen Informationen sollen die Preise für die 2-Nanometer-Produktion rund 50 Prozent über den bisherigen 3-Nanometer-Kosten liegen. TSMC hat diese Erhöhung offenbar mit außergewöhnlich hohen Investitionsausgaben und dem Verzicht auf Rabattprogramme begründet. Zudem befinden sich die Erträge der neuen Produktionslinie laut Insidern noch in einer frühen, aber akzeptablen Phase.
Zulieferer erwarten, dass die Stückpreise für High-End-Mobilchips, die auf dem 2-Nanometer-Prozess basieren, nach dem Start der Serienproduktion bei etwa 280 US-Dollar liegen werden. Damit wäre der Chip die teuerste Einzelkomponente in einem iPhone. Zum Vergleich: Der A18-Chip kostete laut einem Bericht von DigiTimes rund 45 US-Dollar, bei Gesamt-Hardwarekosten von etwa 416 US-Dollar für ein Modell, das zu einem Verkaufspreis von 799 US-Dollar angeboten wurde. Der Chip machte damit etwa zehn Prozent der Materialkosten und fünf bis sechs Prozent des Verkaufspreises aus.
Auswirkungen auf Apples iPhone-Strategie
Sollten sich die gemeldeten Preise bestätigen, wäre es für Apple wirtschaftlich kaum sinnvoll, die neuen 2-Nanometer-Chips in allen iPhone-Modellen einzusetzen. Branchenanalyst Ming-Chi Kuo hatte bereits im September gewarnt, dass Apple die neue Chipgeneration möglicherweise nur in den teureren Modellen einführt. Demnach könnten im Jahr 2026 nur das iPhone 18 Pro und das iPhone 18 Pro Max mit dem neuen A20-Prozessor ausgestattet werden, während die Standardmodelle weiterhin auf 3-Nanometer-Technologie basieren.
Diese Vorgehensweise würde Apple die Möglichkeit geben, die höheren Kosten besser zu verteilen und gleichzeitig die technische Führungsrolle bei den Premium-Modellen zu sichern. Ähnlich war es bereits beim A17 Pro, der ausschließlich in den Pro-Modellen des iPhone 15 zum Einsatz kam.
Ein Balanceakt zwischen Innovation und Wirtschaftlichkeit
Die Preiserhöhungen von TSMC stellen Apple vor eine schwierige Entscheidung. Einerseits will das Unternehmen weiterhin die leistungsstärksten und effizientesten Chips im Markt anbieten. Andererseits bedeuten höhere Produktionskosten Druck auf die Gewinnmargen oder die Notwendigkeit, die Verkaufspreise weiter anzuheben.
TSMC bleibt dabei für Apple unersetzlich. Alternative Hersteller bieten derzeit keine vergleichbare Fertigungstechnologie an. Das Abhängigkeitsverhältnis ist damit stärker denn je. Der Schritt in die 2-Nanometer-Ära bringt Apple technisch erneut an die Spitze, aber wirtschaftlich in eine Phase, in der jede Innovation spürbar teurer wird.
Apple zwischen Innovation und Kostenkontrolle
Die angekündigten Preiserhöhungen bei TSMC verdeutlichen, wie eng technologische Entwicklung und wirtschaftliche Realität inzwischen miteinander verknüpft sind. Apple steht vor der Herausforderung, die steigenden Produktionskosten mit einer klaren Produktstrategie auszugleichen, ohne die Attraktivität der iPhone-Modelle zu gefährden.
Der Wechsel auf 2 Nanometer markiert den nächsten großen Sprung in der Chipfertigung – und gleichzeitig den Beginn einer neuen Kostenstruktur. Für Apple bedeutet das, dass Innovation künftig nicht nur durch technologische Machbarkeit, sondern auch durch finanzielle Tragfähigkeit bestimmt wird. (Bild: Shutterstock / IM Imagery)
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