Jede neue Generation des iPad Pro bringt die gleiche Frage mit sich: Ist die Hardware wieder mal der Software überlegen? Beim M5 iPad Pro ist dieser Konflikt nicht ganz verschwunden, aber er wird kleiner. Die Kombination aus dem neuen M5-Chip und iPadOS 26 sorgt bei vielen für mehr Optimismus. Die ersten Tests zeigen ein klareres Bild davon, was das neue Modell tatsächlich leistet – und wo es weiter klemmt.
Das M5 iPad Pro sieht dem Vorgänger äußerlich sehr ähnlich, bringt aber im Inneren einige Veränderungen mit. Der neue M5-Chip steht im Mittelpunkt – schneller, effizienter, mit klaren Stärken im Bereich KI und Gaming. Gleichzeitig bringt iPadOS 26 wichtige Verbesserungen für produktives Arbeiten mit. Viele Testberichte zeigen: Die Richtung stimmt. Aber auch in dieser Generation bleibt ungenutztes Potenzial bestehen.
Hardware und Software: Noch nicht auf Augenhöhe
Die Diskussion um das Ungleichgewicht zwischen leistungsstarker Hardware und eingeschränkter Software zieht sich durch fast alle Reviews. Während iPadOS 26 spürbare Fortschritte macht, stößt es in manchen Bereichen nach wie vor an Grenzen – vor allem dort, wo der M5-Chip seine neuen Fähigkeiten theoretisch voll ausspielen könnte.
David Pierce von The Verge sieht das M5 iPad Pro trotzdem als großen Schritt nach vorn. In seinen Tests fühlte es sich fast wie ein sehr schneller Laptop an, der auch unter hoher Last nicht ins Stocken gerät. Zehn überlappende Apps gleichzeitig? Kein Problem.
Ganz so positiv fällt das Urteil bei Federico Viticci von MacStories nicht aus. Für ihn bleibt das zentrale Problem bestehen: Die neue Neural-Engine im M5, die besonders für KI-Berechnungen ausgelegt ist, kann auf dem iPadOS nicht wirklich genutzt werden. Anders als macOS bietet das iPad keine offene Entwicklungsumgebung, kein Terminal und kein breites App-Angebot für KI-Anwendungen. Was auf dem Mac bereits Alltag ist, bleibt auf dem iPad theoretisches Potenzial.
Kleine Änderungen mit spürbarem Effekt
Auch wenn sich das M5 iPad Pro technisch nur in Details vom Vorgänger unterscheidet, machen sich genau diese Upgrades in der Praxis bemerkbar.
Schnellladen
Mit einem USB-C-Ladegerät, das mindestens 60 Watt liefert, kann das M5 iPad Pro in 35 Minuten auf 50 % geladen werden. Getestet wurde das unter anderem mit dem neuen 40-W-Dynamic-Power-Adapter von Apple, der maximal 60 Watt leistet. Die volle Aufladung war nach 1 Stunde und 19 Minuten abgeschlossen. Wer viel unterwegs ist, profitiert spürbar davon.
Neue Funkchips: N1 und C1X
Der N1-Chip bringt Wi-Fi 7-Unterstützung aufs iPad Pro. Im Vergleich mit dem M4-Modell, das nur Wi-Fi 6E unterstützt, zeigt sich ein klarer Geschwindigkeitsvorteil im passenden Netzwerk. Jason Snell von Six Colors konnte die Unterschiede im heimischen WLAN nachweisen.
Der C1X-Chip bringt Verbesserungen im Mobilfunk. Kyle Barr von Gizmodo testete das iPad auf einer Reise durch ländliche Regionen in den USA. Dabei diente das Gerät als 5G-Hotspot für einen FaceTime-Anruf mit mehreren Apple Vision Pro Headsets – inklusive 3D-Avatare. Die Verbindung hielt fast durchgehend stabil, auch bei mäßiger Netzabdeckung. Gleichzeitig war der Akkuverbrauch minimal: Nach dem Anruf und drei weiteren Stunden Surfen lag der Akkustand bei über 60 %.
Wer weder Mobilfunk noch Wi-Fi 7 nutzt, wird diese Verbesserungen kaum bemerken. Für alle anderen sind es sinnvolle und spürbare Upgrades.
120 Hz auf externen Displays
Eine weitere Neuerung betrifft den Anschluss externer Displays. Zum ersten Mal unterstützt das iPad Pro jetzt 120 Hz auch außerhalb des integrierten ProMotion-Displays. Federico Viticci hat das mit einem 4K-ASUS-Monitor und einem USB4-zertifizierten Kabel getestet. Ohne zusätzliche Einstellungen wurden 120 Hz direkt erkannt – Animationen und Scrollverhalten fühlten sich genauso flüssig an wie auf dem integrierten iPad-Display. Das macht das Arbeiten am großen Monitor angenehmer und konsistenter.
M5 iPad Pro: Ein durchdachtes Upgrade – mit bekannten Grenzen
Das M5 iPad Pro liefert keine Revolution, aber ein solides Update mit klaren Stärken. Leistung, Konnektivität und Displayoptionen verbessern sich spürbar – vor allem für Nutzer mit modernen Netzwerken und anspruchsvollen Workflows. iPadOS 26 macht das iPad insgesamt produktiver und flexibler, auch wenn die Software immer noch nicht alles aus der Hardware herausholt.
Der M5-Chip zeigt, was möglich wäre – doch echte KI-Anwendungen, lokale Modellnutzung oder Entwickler-Tools bleiben macOS vorbehalten. Wer nur gelegentlich Notizen schreibt oder Medien konsumiert, wird viele dieser Neuerungen kaum wahrnehmen. Wer das iPad aber aktiv im Alltag oder Beruf nutzt, bekommt mit dem M5 iPad Pro ein durchdachtes und zukunftssicheres Gerät. (Bild: Apple)
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