Apple hält an seiner engen Verbindung zu China fest. Das zeigt ein aktuelles Treffen zwischen dem neuen Apple-COO und hochrangigen Vertretern der chinesischen Regierung. Auch wenn kaum Details öffentlich gemacht wurden, ist das Gespräch politisch und wirtschaftlich relevant. Apple steht seit Jahren zwischen globalen Lieferketten, geopolitischem Druck und der eigenen Notwendigkeit, Produktion und Wachstum abzusichern. China bleibt dabei ein zentraler Faktor.
Mit dem Wechsel im operativen Management setzt Apple auf Kontinuität. Der neue COO übernimmt nicht nur eine Schlüsselrolle im Unternehmen, sondern auch bestehende internationale Beziehungen. Besonders die Partnerschaft mit China ist für Apple strategisch wichtig. Das jüngste Treffen zeigt, dass beide Seiten weiterhin an Zusammenarbeit interessiert sind, auch wenn konkrete Zusagen ausbleiben.
Treffen zwischen Apple und dem chinesischen Handelsministerium
Der neue Apple-COO Sabih Khan hat sich mit Li Chenggang, Chinas internationalem Handelsunterhändler und Vizeminister des Handelsministeriums, getroffen. Das chinesische Handelsministerium bestätigte das Treffen offiziell.
Es wurden kaum Einzelheiten bekannt gegeben. Weder der genaue Ort noch der zeitliche Rahmen wurden genannt. Es ist auch nicht bestätigt, ob das Treffen in Peking stattfand, auch wenn dies als wahrscheinlich gilt. Öffentliche Zitate von beiden Seiten fehlen ebenfalls.
Aussagen zur langfristigen Zusammenarbeit
Laut der chinesischen Erklärung betonte Sabih Khan, dass Apple Chinas Lieferkette sehr schätzt. Er soll außerdem erklärt haben, dass Apple sich langfristig in China engagieren will. Dieses Engagement soll mehrere Bereiche umfassen, darunter höhere Investitionen in Forschung, soziale Projekte und weiterhin auch in die Produktion.
Konkrete Zahlen, Zeitpläne oder neue Projekte wurden nicht genannt. Weder Apple noch das chinesische Handelsministerium haben Details zu möglichen Vereinbarungen veröffentlicht.
Bezug auf Chinas 15. Fünfjahresplan
Li Chenggang sprach bei dem Treffen über Chinas kommenden 15. Fünfjahresplan. Dieser Entwicklungsplan legt offenbar einen starken Fokus auf den Ausbau von Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen. Apple wird dabei ausdrücklich als eines dieser Unternehmen gesehen.
Auch hier blieben die Aussagen allgemein. Es wurde nicht erläutert, welche Rolle Apple konkret im Rahmen dieses Plans spielen könnte oder welche Erwartungen die chinesische Seite an das Unternehmen hat.
Kontinuität nach dem Führungswechsel bei Apple
Sabih Khan folgt als COO auf Jeff Williams, der vor seiner Pensionierung mehrfach China besucht hatte. Teilweise wurde er dabei von Tim Cook begleitet. Diese Besuche dienten dazu, die Beziehung zwischen Apple und der chinesischen Regierung sowie wichtigen Industriepartnern aufrechtzuerhalten.
Dass Khan diese Treffen fortsetzt, zeigt, dass Apple an dieser strategischen Linie festhält und keinen grundlegenden Kurswechsel plant.
Bedeutung des Treffens für Apple
Auch ohne konkrete Ergebnisse ist das Treffen für Apple von Bedeutung. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren stark von China abhängig, insbesondere in der Fertigung von iPhones und anderen Produkten. Gleichzeitig steht Apple unter politischem Druck aus den USA, vor allem durch frühere Forderungen der Trump-Regierung, Produktionskapazitäten aus China zurück in die Vereinigten Staaten zu verlagern.
Produktionsprobleme in China als Auslöser für Veränderungen
Unabhängig vom politischen Druck hatte Apple bereits zuvor begonnen, seine Produktion breiter aufzustellen. Ein zentraler Grund war die starke Abhängigkeit von einzelnen Standorten in China.
Während der COVID-Pandemie führten strenge Lockdowns zu erheblichen Produktionsverzögerungen. Besonders betroffen war die iPhone-14-Reihe. Apple entschuldigte sich damals öffentlich bei seinen Kunden für die Lieferverzögerungen, was für das Unternehmen ungewöhnlich war.
Zusätzlich kam es in China zu Einschränkungen bei der Stromversorgung und zu Stromausfällen in Fabriken. Diese Probleme wirkten sich direkt auf Produktionsabläufe aus.
Schwierigkeiten bei Foxconn
Ein weiterer Faktor waren die Probleme beim Apple-Zulieferer Foxconn, dem größten iPhone-Montagebetrieb. Dort kam es zu Streiks und teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen von Arbeitern. Auslöser waren Lohnstreitigkeiten und schlechte Arbeitsbedingungen. Diese Ereignisse machten deutlich, wie anfällig selbst große und etablierte Produktionspartner sein können.
Ausbau der Produktion in anderen Ländern
Als Reaktion darauf hat Apple die Produktion deutlich ausgeweitet, vor allem in Indien und Vietnam. Ziel war es, Risiken zu verteilen und die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Auch in diesen Ländern gab es allerdings Probleme, unter anderem ebenfalls Einschränkungen bei der Stromversorgung.
Trotz dieser Verlagerungen gilt es als unwahrscheinlich, dass Apple China vollständig den Rücken kehren kann. China bietet eine Kombination aus qualifizierten Arbeitskräften, eingespielten Lieferketten und Zugang zu Seltenen Erden, die in dieser Form schwer zu ersetzen ist.
Apple zwischen Zusammenarbeit und strategischer Absicherung
Das Treffen zwischen Apple und der chinesischen Regierung macht deutlich, dass beide Seiten an einer langfristigen Zusammenarbeit festhalten wollen. Auch ohne konkrete Zusagen zeigt sich, wie wichtig China weiterhin für Apple ist. Gleichzeitig bleibt Apple bemüht, seine Produktionsstruktur widerstandsfähiger zu machen. Die Zukunft des Unternehmens dürfte daher von einem Nebeneinander aus Diversifizierung und fortgesetzter Zusammenarbeit mit China geprägt sein. (Bild: Shutterstock / ZCOOL HelloRF)
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