Samsung startet mit Exynos 2600 früher ins 2-nm-Zeitalter Apfelpatient

Samsung setzt einen neuen technologischen Maßstab in der Mobilchip-Entwicklung. Noch vor Apple bringt das Unternehmen den weltweit ersten 2-Nanometer-Mobilprozessor auf den Markt. Mit dem Exynos 2600 will Samsung nicht nur früher als die Konkurrenz auf den neuen Fertigungsprozess wechseln, sondern auch frühere Schwächen der Exynos-Reihe hinter sich lassen.

Der Wettbewerb zwischen Samsung und Apple wird seit Jahren stark über eigene Prozessoren entschieden. Apple galt lange als klarer Leistungssieger, während Samsungs Exynos-Chips häufig wegen hoher Temperaturen und Leistungsdrosselung kritisiert wurden. Mit dem Exynos 2600 versucht Samsung, dieses Kräfteverhältnis neu zu ordnen und technologisch vorzulegen.

Samsung stellt den Exynos 2600 vor

Samsung hat den Exynos 2600 offiziell vorgestellt. Dabei handelt es sich um den weltweit ersten mobilen System-on-a-Chip, der im 2-Nanometer-Verfahren gefertigt wird. Zum Einsatz kommt Samsungs eigener Gate-All-Around-Prozess, kurz GAA. Der Chip basiert auf einer ARM-Architektur und verfügt über ein 10-Kern-Design.

Der Exynos 2600 ist für kommende High-End-Geräte vorgesehen, darunter die erwartete Galaxy-S26-Serie. Ziel ist es, sowohl die Rechenleistung als auch die Energieeffizienz gegenüber früheren Generationen deutlich zu steigern.

Verbesserungen bei CPU und On-Device-KI

Samsung setzt beim Exynos 2600 auf die neuesten CPU-Kerne von Arm. Zusätzlich werden neue Befehlssätze unterstützt, die eine höhere Rechengeschwindigkeit ermöglichen. Laut Samsung steigt die CPU-Leistung im Vergleich zur vorherigen Generation um bis zu 39 Prozent.

Ein besonderer Fokus liegt auf künstlicher Intelligenz. Die Neural Processing Unit wurde stark überarbeitet und soll eine Leistungssteigerung von bis zu 113 Prozent erreichen. Dadurch können größere und komplexere KI-Modelle direkt auf dem Gerät ausgeführt werden, ohne auf Cloud-Dienste angewiesen zu sein.

Neue Xclipse-GPU mit stärkerem Raytracing

Auch die Grafikleistung wurde deutlich erhöht. Die GPU des Exynos 2600 basiert auf dem neuesten Xclipse-Design. Samsung gibt an, dass sich die Grafikleistung im Vergleich zum Vorgänger verdoppelt.

Beim Raytracing, das vor allem für realistische Licht- und Schatteneffekte in Spielen relevant ist, soll die Leistung um bis zu 50 Prozent steigen. Damit richtet sich der Chip auch an anspruchsvolle Gaming- und Grafik-Anwendungen auf dem Smartphone.

Neuer thermischer Ansatz gegen Exynos-Schwächen

Frühere Exynos-Generationen standen häufig in der Kritik, da sie unter hoher Last stark erhitzten und ihre Leistung drosselten. Besonders im Vergleich zu Apples Chips fiel dieser Nachteil deutlich auf.

Um dieses Problem zu lösen, führt Samsung beim Exynos 2600 eine neue Technik namens Heat Path Block ein. Dabei kommt ein spezielles High-k-EMC-Material zum Einsatz, das die Wärme besser vom Chip ableiten soll. Laut Samsung kann der Prozessor dadurch auch bei anhaltend hoher Auslastung länger ein hohes Leistungsniveau halten, ohne frühzeitig zu drosseln.

Apple plant 2-nm-Chips ab 2026

Während Samsung den 2-Nanometer-Schritt bereits vollzogen hat, wird Apple voraussichtlich erst 2026 folgen. Apple plant, den 2-Nanometer-Prozess N2 von TSMC zu nutzen. Berichten zufolge hat sich Apple einen großen Teil der anfänglichen Produktionskapazitäten dieses Fertigungsprozesses gesichert.

Die ersten Apple-Chips auf Basis von N2 sollen der A20 und der A20 Pro sein. Diese sind für die iPhone-18-Reihe vorgesehen und sollen die bisherigen A17-Pro- bis A19-Pro-Chips ablösen, die noch im 3-Nanometer-Verfahren gefertigt werden.

Vorteile des 2-nm-Prozesses von TSMC

Im Vergleich zu den aktuellen 3-Nanometer-Chips verspricht der 2-Nanometer-Prozess von TSMC mehrere Vorteile. Die Leistung soll bei gleicher Leistungsaufnahme um bis zu 15 Prozent steigen. Alternativ soll der Stromverbrauch bei gleicher Leistung um etwa 25 bis 30 Prozent sinken.

Zusätzlich erhöht sich die Transistordichte um rund 15 Prozent. Dadurch können mehr Funktionen auf derselben Chipfläche untergebracht werden, was neue Möglichkeiten für Leistung und Effizienz eröffnet.

Einsatz in iPhones und möglichen Macs

Die ersten 2-nm-Chips von Apple werden voraussichtlich in den iPhone-18-Pro-Modellen sowie im ersten faltbaren iPhone des Unternehmens eingesetzt. Diese Geräte werden derzeit für Ende 2026 erwartet. Neben iPhones könnte auch die M6-Chipserie für zukünftige Macs vom 2-Nanometer-Prozess profitieren.

Samsung positioniert sich neu im Wettlauf der Mobilprozessoren

Mit dem Exynos 2600 verschafft sich Samsung einen frühen Vorsprung im 2-Nanometer-Zeitalter. Der neue Chip kombiniert einen modernen Fertigungsprozess mit deutlichen Leistungssteigerungen bei CPU, GPU und KI sowie einem neuen Ansatz zur besseren Wärmeableitung. Ob Samsung damit dauerhaft zu Apple aufschließen oder vorbeiziehen kann, wird sich im Alltag und in kommenden Gerätegenerationen zeigen. Fest steht jedoch, dass Samsung den technologischen Wettlauf um mobile Hochleistungsprozessoren neu eröffnet hat. (Bild: Mykola / DepositPhotos.com)