Die Zollpolitik der US-Regierung sorgt weiter für finanzielle Belastungen bei großen Technologieunternehmen. Besonders Apple bekommt die Folgen deutlich zu spüren. Die anhaltenden Handelskonflikte zwischen den USA und mehreren Handelspartnern, vor allem China, haben den Konzern in den vergangenen Quartalen Milliarden gekostet. Trotz aller Versuche, die Lieferketten anzupassen und die Produktion breiter aufzustellen, steigen die Zusatzkosten weiter. Im Weihnachtsquartal 2025 erreicht die Belastung einen neuen Höchststand.
Apple hat bestätigt, dass die Zölle auch im vierten Quartal 2025 deutlich zu Buche schlagen werden. Nachdem das Unternehmen im Sommerquartal bereits rund 1,1 Milliarden Dollar durch Zölle verloren hat, rechnet es nun mit weiteren 1,4 Milliarden Dollar im Weihnachtsquartal. Seit Beginn der Zollpolitik im April 2025 summieren sich die Kosten damit auf rund 3,3 Milliarden Dollar. CEO Tim Cook und CFO Kevan Parekh haben erklärt, dass diese Ausgaben aus einer Kombination von direkten Zollzahlungen und den Kosten für Umstrukturierungen in der globalen Lieferkette entstehen. Apple geht damit in das umsatzstärkste Quartal des Jahres – mit einem erheblichen Kostendruck im Hintergrund.
Zölle treffen Apple härter als erwartet
Schon im Sommer hatte Tim Cook gewarnt, dass die finanziellen Auswirkungen der Zölle im kommenden Quartal höher ausfallen würden. Damals lagen die Ausgaben bei 800 Millionen Dollar – etwas weniger, als Apple ursprünglich befürchtet hatte. Dennoch machte Cook deutlich, dass das folgende Quartal, in dem das iPhone 17 auf den Markt kam, besonders stark belastet sein würde.
Die Prognose war zutreffend. Apple bestätigte inzwischen, dass die Zölle das Unternehmen im Zeitraum Juli bis September 2025 tatsächlich 1,1 Milliarden Dollar kosteten. CFO Parekh rechnet nun im Dezemberquartal mit 1,4 Milliarden Dollar. Ein erheblicher Teil dieser Summe entfällt auf direkte Zahlungen an die US-Regierung, ein anderer auf notwendige Anpassungen in den globalen Lieferketten. Wie sich die Kosten im Detail aufschlüsseln, hat Apple nicht bekannt gegeben.
Warum die Zölle so teuer sind
Die US-Regierung unter Donald Trump hatte im Frühjahr 2025 sogenannte „gegenseitige“ Zölle eingeführt. Ziel war es laut Weißem Haus, ausländische Handelspraktiken auszugleichen. Tatsächlich zahlen die Zölle jedoch US-Unternehmen, die Waren importieren. Diese Mehrkosten werden häufig an Verbraucher weitergegeben, was zu höheren Preisen führt.
Schon im Februar 2025, bevor die Zölle konkret wurden, erwarteten Analysten, dass Apple hart getroffen werden würde. Die Bank of America ging davon aus, dass der Konzern die iPhone-Preise um bis zu zehn Prozent anheben müsste, um die Kosten auszugleichen. Apple verzichtete weitgehend auf Preiserhöhungen und nahm die finanziellen Einbußen selbst in Kauf, um den Absatz stabil zu halten.
Als die Zölle schließlich in Kraft traten, waren sie deutlich umfangreicher als erwartet. Fast jedes Land und jeder Lieferant, mit dem Apple arbeitet, war betroffen. Besonders China, das einen 50-prozentigen Zoll auf seine Exporte in die USA zahlen musste, war zentral für Apples Produktion. Viele andere Länder reagierten mit eigenen Abgaben auf US-Produkte. Trump drohte zwischenzeitlich sogar, den China-Zoll auf 104 Prozent anzuheben.
Die Ankündigungen führten zu heftigen Schwankungen an den Aktienmärkten. Auch der Kurs von Apple sackte zeitweise deutlich ab. Investoren reagierten unsicher, weil kaum absehbar war, welche Maßnahmen als Nächstes folgen würden. Apple blieb stabiler als viele Konkurrenten, doch der Druck auf die Margen war erheblich.
Politische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheit
Trump stellte mehrfach klar, dass er bereit sei, weitere Zölle zu erheben – teilweise aus politischen Motiven. Im Juli 2025 führte er einen sogenannten iPhone-Zoll ein, der offenbar als Reaktion auf ein versäumtes Treffen von Tim Cook gedacht war. Cook hatte sich später wieder mit Trump getroffen und ihm eine goldene Plakette überreicht, die Apples Investitionen in den USA würdigen sollte.
Zudem leitete das Handelsministerium im April 2025 eine Untersuchung zu möglichen Sicherheitsrisiken im Halbleiterbereich ein. Handelsminister Howard Lutnick erklärte kurz darauf, dass Zölle auf Halbleiter „in ein oder zwei Monaten“ kommen würden. Trump kündigte an, dass die Entscheidung schon „in der nächsten Woche“ fallen könne. Tatsächlich wurde bisher kein genauer Termin genannt, und Apple erhielt zunächst eine Ausnahmegenehmigung. Dennoch besteht das Risiko, dass Trump diese Ausnahme jederzeit zurücknimmt.
Für Apple bleibt die Situation angespannt. Die Unsicherheit über künftige Maßnahmen erschwert die Planung und erhöht die Kosten für Produktion und Import. Die Verlagerung eines Teils der Fertigung nach Indien oder Vietnam mindert die Abhängigkeit von China, ist aber ebenfalls mit hohen Kosten verbunden. Eine komplette Verlagerung der iPhone-Produktion in die USA wäre für Apple wirtschaftlich nicht tragbar.
Was bisher passiert ist
Seit Beginn der Zölle im Frühjahr 2025 hat Apple schätzungsweise mehr als 3,3 Milliarden Dollar aufgewendet, um die Folgen abzufedern. Das Unternehmen hat mehrfach betont, dass es alle verfügbaren Mittel nutzt, um effizienter zu produzieren und alternative Zulieferer zu finden. Trotz dieser Maßnahmen ist klar, dass die Zölle langfristig auf die Gewinnmargen drücken.
Die Hoffnung auf politische Entspannung bleibt gering. Trump hat in den vergangenen Monaten wiederholt erklärt, dass er neue Zölle in Betracht zieht – vor allem auf Halbleiter. Da viele dieser Komponenten in iPhones, Macs und anderen Geräten von Apple verwendet werden, wäre das Unternehmen direkt betroffen. Auch wenn Apple vorerst sicher scheint, hat die Vergangenheit gezeigt, dass politische Entscheidungen sich jederzeit ändern können.
Ausblick: Was als Nächstes kommt
Apple steht vor einem schwierigen Jahresabschluss. Das Weihnachtsquartal ist traditionell die wichtigste Zeit für den Konzern, doch diesmal wird der Gewinn von zusätzlichen 1,4 Milliarden Dollar Zollkosten geschmälert. Wie stark sich das auf das Ergebnis auswirkt, hängt davon ab, ob Apple die zusätzlichen Belastungen durch Preisanpassungen oder Einsparungen in anderen Bereichen auffangen kann.
Trotz aller Herausforderungen hat das Unternehmen gezeigt, dass es flexibel reagieren kann. Die globalen Lieferketten wurden in den vergangenen Jahren diversifiziert, und die Nachfrage nach iPhones und anderen Geräten bleibt stabil. Dennoch bleibt das Risiko hoch, dass weitere politische Entscheidungen neue Unsicherheiten schaffen.
Apple ist vorerst sicher, aber nicht geschützt. Die wirtschaftliche Realität zeigt, dass die Zölle langfristig niemandem nutzen – weder den USA noch den betroffenen Unternehmen. Für Apple bedeutet das, dass die kommenden Quartale weiterhin von Vorsicht, Anpassung und hohen Zusatzkosten geprägt sein werden.
Zölle bleiben für Apple ein teures Dauerrisiko
Die Zölle haben Apple im Jahr 2025 mehr gekostet als jede andere externe Maßnahme der vergangenen Jahre. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, den Spagat zwischen politischer Unberechenbarkeit und wirtschaftlicher Stabilität zu schaffen. Trotz Milliardenbelastungen bleibt Apple robust, weil es seine globalen Strukturen konsequent anpasst. Doch klar ist auch: Solange die Handelspolitik der USA unberechenbar bleibt, wird Apple weiter zahlen – und zwar teuer. Die besten Produkte für dich: Unsere Amazon Storefront bietet eine breite Auswahl an Zubehörteilen, auch für HomeKit. (Bild: Shutterstock / Sunil prajapati)
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