Jony Ive, der frühere Apple-Designchef, arbeitet seit einiger Zeit gemeinsam mit OpenAI an einem neuen, bislang geheimnisvollen KI-Hardwaregerät. Das Projekt sorgt für viel Aufmerksamkeit, nicht zuletzt, weil Ive für einige der einflussreichsten Produktdesigns der letzten Jahrzehnte steht. Doch obwohl die Erwartungen hoch sind, scheint sich die Entwicklung des Geräts zu verzögern. Ein Bericht der Financial Times legt nahe, dass das Team mit drei zentralen Problemen zu kämpfen hat, die die Markteinführung hinauszögern könnten.
Seit Ive Apple verlassen hat, blieb lange unklar, woran er als Nächstes arbeiten würde. Anfang des Jahres trat er zusammen mit OpenAI-Chef Sam Altman in einem Video auf, in dem die beiden von einem neuen KI-Gerät sprachen. Details gaben sie allerdings keine preis. Es blieb bei Andeutungen – genug, um die Tech-Welt neugierig zu machen, aber zu wenig, um konkrete Vorstellungen zu wecken. Schnell entstand eine Diskussion darüber, was genau Ive und Altman planen könnten. Sicher ist nur, dass das Projekt intern den Namen „io“ trägt und dass es sich weder um ein Telefon noch um eine Brille handelt.
Ein Gerät ohne bekannte Form
Die Suche nach dem möglichen Formfaktor dieses KI-Geräts ist zu einem Rätsel geworden. Sam Altman betonte ausdrücklich, dass „io“ keine Smart-Brille sei, und sowohl er als auch Jony Ive schlossen auch andere bekannte Gerätekategorien aus – darunter Smartphones, Smartwatches, Smart Ringe oder In-Ear-Kopfhörer. Das legt nahe, dass hier etwas entsteht, das in keine bisherige Kategorie passt. Trotz der Geheimhaltung kursieren zahlreiche Spekulationen. Viele vermuten, dass OpenAI absichtlich mit den Erwartungen spielt. Wer ChatGPT auffordert, sich das Gerät vorzustellen, erhält meist ein ähnliches Bild: ein glattes, kieselsteinförmiges Objekt – schön, aber ohne wirkliche Hinweise auf seine Funktion. Das macht den Entstehungsprozess für das Team um Jony Ive umso spannender. Die Herausforderung besteht offenbar darin, eine Form zu finden, die neu ist, aber dennoch vertraut wirkt.
Verzögert durch drei zentrale Herausforderungen
Laut dem Bericht der Financial Times könnte die Veröffentlichung des Geräts, die ursprünglich für das kommende Jahr erwartet wurde, länger dauern. Grund dafür sind drei grundlegende Probleme, an denen OpenAI und Ive derzeit arbeiten müssen.
Rechenleistung als größte Hürde
Ein zentrales Problem betrifft die benötigte Rechenleistung. Schon jetzt hat OpenAI Schwierigkeiten, genügend Kapazität bereitzustellen, um ChatGPT stabil zu betreiben. Ein eigenes Hardwareprodukt, das dauerhaft mit OpenAIs KI-Modellen kommuniziert, würde noch deutlich mehr Rechenressourcen benötigen. Eine Quelle aus dem Umfeld von Jony Ive erklärte, dass es schon jetzt schwer sei, genügend Rechenleistung für ChatGPT bereitzustellen – geschweige denn für ein eigenständiges KI-Gerät. Ohne ausreichend leistungsfähige Infrastruktur wäre das Gerät kaum sinnvoll nutzbar. Das zeigt, dass die technische Basis der Idee noch nicht vollständig gesichert ist.
Datenschutz bleibt ein sensibles Thema
Das zweite große Problem betrifft den Datenschutz. Laut dem Bericht soll das Gerät ständig eingeschaltet sein – im Gegensatz zu bekannten Sprachassistenten, die erst durch ein Aktivierungswort reagieren. Das würde bedeuten, dass Kameras und Mikrofone permanent aktiv wären. Ein solches Konzept wirft offensichtliche Datenschutzfragen auf. Wie lassen sich Privatsphäre und ständige Verfügbarkeit vereinbaren? Für viele potenzielle Nutzer wäre die Vorstellung eines Geräts, das immer zuhört oder zusieht, schwer akzeptabel. Auch rechtlich könnte ein solches Design zu Problemen führen, insbesondere in Regionen mit strengen Datenschutzvorschriften.
Eine Persönlichkeit für das Gerät
Die dritte Herausforderung ist weniger technischer, sondern konzeptioneller Natur. Das Team um Jony Ive und OpenAI versucht, dem Gerät eine Persönlichkeit zu geben. Die Idee ist, dass es wie ein freundlicher Begleiter wirken soll – jemand, der hilft, aber nicht aufdringlich ist. Eine Quelle formulierte es so: Das Ziel sei ein „Freund, der ein Computer ist – und nicht eine seltsame KI-Freundin“. Das klingt simpel, ist in der Praxis aber äußerst schwierig umzusetzen. Die Entwickler müssen sicherstellen, dass das Gerät nur dann reagiert, wenn es wirklich nützlich ist, und dass es weiß, wann es sich zurückhalten sollte. Dieses Gleichgewicht zwischen Nützlichkeit und Zurückhaltung ist eine der größten Herausforderungen im Design von KI-Systemen. Schon ChatGPT selbst hat gelegentlich Schwierigkeiten, den richtigen Ton oder den passenden Moment zu finden – ein Problem, das sich bei einem physischen Gerät noch stärker bemerkbar machen würde.
Produktion und Ausblick
Berichten zufolge arbeitet OpenAI bei der Hardware mit chinesischen Auftragsherstellern zusammen. Es wird jedoch vermutet, dass die Endmontage außerhalb Chinas erfolgen soll. Das Projekt befindet sich offenbar noch in einer frühen Entwicklungsphase, und trotz der Verzögerungen bleibt das Ziel bestehen, das Gerät irgendwann im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen.
Jony Ives Balanceakt zwischen Innovation und Verantwortung
Das neue KI-Gerät von Jony Ive und OpenAI bleibt eines der spannendsten, aber auch geheimnisvollsten Projekte der aktuellen Technologielandschaft. Die Verzögerungen zeigen, dass die Kombination aus innovativem Design, künstlicher Intelligenz und Datenschutz komplexer ist, als es auf den ersten Blick scheint. Jony Ive versucht erneut, Technologie und Menschlichkeit in Einklang zu bringen – diesmal in Form eines intelligenten Begleiters, der weder Bildschirm noch Tastatur braucht. Doch bis die drei grundlegenden Probleme gelöst sind, bleibt „io“ mehr Idee als Produkt. Sicher ist nur, dass Ive und OpenAI an etwas arbeiten, das die Art verändern könnte, wie Menschen mit KI interagieren – vorausgesetzt, sie finden den richtigen Weg zwischen Technik, Vertrauen und Persönlichkeit. (Bild: Shutterstock / Marciobnws)
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