OpenAI arbeitet seit einigen Monaten mit Jony Ive, dem früheren Chefdesigner von Apple, an neuer Hardware unter der Marke io. Dabei verfolgt das Unternehmen eine klare Strategie: Es greift auf dieselben Zulieferer zurück, die seit Jahren eng mit Apple verbunden sind, und holt sich erfahrene Fachkräfte direkt aus Cupertino ins Team. Ziel ist es, KI-Produkte zu entwickeln, die ab Ende 2026 oder Anfang 2027 auf den Markt kommen sollen.
Die Zusammenarbeit zwischen OpenAI und Jony Ive deutet darauf hin, dass künstliche Intelligenz nicht länger nur in Softwarelösungen verankert bleiben soll. Mit io entsteht eine eigene Hardware-Linie, die KI in tragbare Geräte und smarte Alltagshelfer integriert. Der Weg dahin führt über bekannte Lieferkettenpartner, hohe Vergütungspakete und den Rückgriff auf Apples bewährte Design- und Technik-Expertise.
Apple-Zulieferer im Fokus
Laut einem Bericht von The Information hat io bereits einen Vertrag mit Luxshare geschlossen. Das chinesische Unternehmen produziert unter anderem iPhones und AirPods und wird mindestens eines der künftigen Geräte von OpenAI fertigen. Zusätzlich hat OpenAI Goertek angesprochen. Der Hersteller ist ebenfalls eng mit Apple verbunden und baut AirPods, HomePods sowie Apple Watches. Geplant ist, dass Goertek Teile wie Lautsprechermodule für io-Produkte liefert.
Geplante Geräte unter der Marke io
Bis vor Kurzem war nur bekannt, dass io Wearables entwickeln will, ohne Details zu nennen. Der Bericht nennt nun erste konkrete Ansätze. Eines der Geräte soll ein Smart Speaker ohne Display sein. Darüber hinaus gibt es Überlegungen zu einer Brille, einem digitalen Sprachrekorder und einem tragbaren Pin. Die Veröffentlichung der ersten Hardware-Produkte ist für Ende 2026 oder Anfang 2027 vorgesehen.
Abwerbung von Apple-Mitarbeitern
Neben den Zulieferern baut OpenAI auch massiv Personal auf, das zuvor bei Apple gearbeitet hat. Seit der Ankündigung von io sind mehr als zwei Dutzend Mitarbeiter aus Cupertino gewechselt, im Vorjahr waren es noch etwa zehn. Dabei handelt es sich um Ingenieure und Designer mit Erfahrung in den Bereichen Benutzeroberflächen, Wearables, Kameras und Akustik. Zu den nennenswerten Neuzugängen gehören:
- Cyrus Daniel Irani, 15 Jahre Mitglied im Human Interface Design Team bei Apple
- Matt Theobald, fast 17 Jahre im Fertigungsdesign bei Apple tätig
- Erik de Jong, der zeitweise das Apple-Watch-Hardware-Team leitete
Gründe für den Wechsel
Neben attraktiven Gehaltspaketen spielt die Aussicht eine Rolle, wieder mit bekannten Namen wie Jony Ive, Evans Hankey und Tang Tan zusammenzuarbeiten. Tan war über 25 Jahre im Designbereich bei Apple aktiv. Für viele ehemalige Apple-Mitarbeiter ist zudem entscheidend, dass sie bei io an neuen Initiativen arbeiten können, anstatt an inkrementellen Updates bestehender Apple-Produkte mitzuwirken.
OpenAI setzt auf bewährte Apple-Expertise
OpenAI und Jony Ive bauen mit io eine Hardware-Marke auf, die stark auf Apples Lieferketten und ehemalige Apple-Mitarbeiter setzt. Mit Luxshare und Goertek sind erfahrene Produzenten eingebunden, und das wachsende Team bringt Fachwissen aus den Bereichen Design, Hardware und Akustik mit. Die geplanten Geräte – vom Smart Speaker bis hin zur Brille – sollen ab 2026 oder 2027 erscheinen und KI im Alltag greifbarer machen. (Bild: Shutterstock / Juan Roballo)
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