OpenAI erweitert sein Tätigkeitsfeld. Nach Jahren im Fokus von Software und KI-Modellen geht das Unternehmen jetzt in Richtung Hardware. Die kürzlich abgeschlossene Übernahme von io Products, einem KI-Hardware-Startup unter der Leitung von Ex-Apple-Designer Jony Ive, ist ein klares Signal: OpenAI will mit eigenem Gerät in den Alltag der Menschen vordringen.
Das KI-Unternehmen OpenAI hat offiziell bestätigt, dass es io Products übernommen hat. Das Startup wurde von Jony Ive gegründet, dem langjährigen Chefdesigner von Apple, gemeinsam mit mehreren weiteren ehemaligen Apple-Designern. Der Kaufpreis liegt bei rund 6,5 Milliarden US-Dollar. Mit dem Abschluss der Übernahme ist das Team von io jetzt vollständig in OpenAI integriert. Jony Ive und seine Designfirma LoveFrom bleiben unabhängig, übernehmen aber künftig die Design- und Kreativaufgaben bei OpenAI. Die Zusammenarbeit zwischen Ive und OpenAI-CEO Sam Altman zielt auf die Entwicklung einer neuen Generation von KI-Hardware ab.
Ein neues KI-Gerät als gemeinsames Ziel
Die Pläne zur Übernahme von io Products wurden bereits im Mai öffentlich. Damals veröffentlichte OpenAI ein Video mit Ausblicken auf kommende Hardware-Initiativen. Nun ist klar: Ive wird das erste eigene Gerät für OpenAI entwerfen. Altman liefert die KI-Expertise, Ive das Produktdesign. Das Ziel ist ein Gerät, das völlig neu gedacht ist. Laut ersten Informationen wird es weder ein In-Ear-Gerät noch ein Wearable sein. Stattdessen ist ein kleines Produkt geplant, das in der Tasche oder auf dem Schreibtisch liegt – neben dem MacBook oder iPhone, aber ohne deren Form oder Nutzungskonzept zu kopieren. Das Gerät soll ohne Display auskommen und stattdessen auf kontextbezogene Weise mit seiner Umgebung und dem Nutzer interagieren. Denkbar ist eine sprach- oder gestenbasierte Steuerung, kombiniert mit KI-gesteuerter Situationsanalyse. Gerüchten zufolge könnte es zum Beispiel auf Sprache, Verhalten oder Umgebung reagieren und proaktiv Informationen liefern – ohne dass ständig ein Bildschirm betrachtet werden muss.
Fusion ohne Kontrollverlust für LoveFrom
Auch wenn io Products nun Teil von OpenAI ist, bleibt LoveFrom als Firma eigenständig. Ive und sein Team sollen jedoch weiterhin eng mit OpenAI zusammenarbeiten. Dabei konzentrieren sie sich auf Design, Nutzererlebnis und die visuelle Umsetzung der Produkte. OpenAI wiederum steuert seine KI-Technologien und das maschinelle Lernen bei. Mehrere Designer, die io mitgegründet haben, wechseln direkt zu OpenAI. Damit fließt nicht nur Jony Ives Vision in die neue Hardware ein, sondern auch die Erfahrung eines gesamten Teams, das bereits bei Apple an wegweisenden Produkten beteiligt war.
Jony Ive bringt Hardware-Expertise in OpenAI’s Zukunftspläne
Mit der Übernahme von io Products holt sich OpenAI gezielt Hardware-Kompetenz ins Haus. Der Schritt ist strategisch: Um KI im Alltag nutzbar zu machen, braucht es nicht nur Softwarelösungen, sondern physische Geräte, die diese Technologie zugänglich und intuitiv nutzbar machen. Die geplante neue Produktkategorie – weder Smartphone noch klassischer Assistent – deutet auf eine neue Art der Interaktion mit KI hin. OpenAI will ein Gerät entwickeln, das im Hintergrund agiert, Informationen versteht und einordnet, ohne Aufmerksamkeit einzufordern. Jony Ive bringt dafür jahrzehntelange Erfahrung im Design technologischer Produkte mit. Die Kombination aus KI-Kompetenz und Produktgestaltung auf diesem Niveau könnte den Alltag mit künstlicher Intelligenz deutlich verändern. Wenn weitere Details zum Gerät bekannt werden, ist mit einem starken öffentlichen Interesse zu rechnen – nicht nur wegen OpenAI, sondern auch wegen Ives Rolle und Einfluss in der Produktentwicklung. (Bild: OpenAI)
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