OpenAI will nicht mehr nur Software liefern. Gemeinsam mit dem bekannten Designer Jony Ive arbeitet das Unternehmen an einem eigenen Hardware-Gerät, das künstliche Intelligenz physisch erlebbar machen soll. Laut dem bekannten Apple-Analysten Ming-Chi Kuo ist das Projekt bereits weit genug fortgeschritten, um grobe Eckdaten zu veröffentlichen. Die Partnerschaft zielt darauf ab, KI aus der Cloud in den Alltag zu bringen – greifbar, tragbar und ständig verfügbar.
Die Entwicklung intelligenter Hardware gilt in der Branche als nächster logischer Schritt in der KI-Entwicklung. Software allein reicht nicht mehr aus, um das volle Potenzial künstlicher Intelligenz auszuschöpfen. Die Verbindung von KI und physischer Präsenz – auch als „physische KI“ bezeichnet – wird zunehmend als zukunftsweisend gesehen. OpenAI positioniert sich mit dieser Zusammenarbeit bewusst gegen große Plattformanbieter wie Google, die KI stark in ihre bestehenden Software-Ökosysteme integrieren. Mit einem eigenen Gerät will OpenAI unabhängiger agieren – sowohl technisch als auch strategisch.
Der aktuelle Stand des Projekts
Der Prototyp des KI-Geräts ist laut Ming-Chi Kuo bereits in der Entwicklung. Das Gerät ist aktuell etwas größer als der Humane AI Pin, aber immer noch kompakt. Die Form erinnert an den iPod Shuffle – klein, tragbar und auf das Wesentliche reduziert. Ein zentrales Merkmal ist, dass das Gerät ohne Display auskommt. Stattdessen sind Kameras und Mikrofone verbaut, die für die Erkennung der Umgebung zuständig sind. Das Gerät soll voraussichtlich um den Hals getragen werden und dadurch ständig einsatzbereit sein. Eine Besonderheit ist die geplante Konnektivität: Das Gerät wird mit Smartphones und PCs gekoppelt werden können. Es nutzt deren Rechenleistung und Displayfunktionen, anstatt alles selbst zu übernehmen. Dadurch bleibt die Hardware kompakt und flexibel, ohne auf moderne Anwendungen verzichten zu müssen.
Produktion und Standortstrategie
Ein wichtiger Aspekt ist der geplante Produktionsort. Die Massenproduktion soll 2027 starten, allerdings bewusst nicht in China. Um geopolitische Risiken zu minimieren, wird die Fertigung voraussichtlich in Vietnam stattfinden. Damit will OpenAI seine Lieferketten absichern und sich unabhängiger von internationalen Spannungen machen. Diese Entscheidung ist strategisch wichtig, besonders in Zeiten steigender Unsicherheiten rund um den chinesisch-amerikanischen Technologiewettstreit.
Zeitpunkt der Ankündigung und strategischer Kontext
Die Veröffentlichung der Kooperation mit Jony Ive fällt zeitlich direkt nach der Google I/O – das ist kein Zufall. Google hat dort neue Funktionen präsentiert, die KI tief in Android und andere Produkte integrieren. OpenAI setzt mit seiner Hardware-Initiative ein bewusstes Gegensignal: nicht nur mitspielen, sondern den Markt mit eigenen Ideen gestalten. Dass ausgerechnet Jony Ive beteiligt ist, ist kein PR-Gag. Ive steht für Produkte, die durchdacht, nutzerzentriert und formschön sind. Seine Mitwirkung deutet darauf hin, dass das neue Gerät nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch neue Maßstäbe setzen soll. Das Ziel: eine benutzerfreundliche, unaufdringliche KI, die sich in den Alltag einfügt.
Physische KI statt App – OpenAI’s neue Richtung
OpenAI steigt in den Hardwaremarkt ein – gemeinsam mit Jony Ive und mit einer klaren Strategie. Das Gerät ist noch nicht marktreif, aber die Richtung ist klar: KI soll in greifbare Form gebracht werden, als täglicher Begleiter, nicht als App auf dem Bildschirm. Ob das Gerät den Massenmarkt erreicht, bleibt offen. Aber es zeigt, dass OpenAI den nächsten Schritt wagt – raus aus der Cloud, rein in die physische Welt. Auf der Suche nach neuem Zubehör? Entdecke jetzt unsere Amazon Storefront! Dort findest du eine Vielzahl an Produkten von Top-Marken, ideal auch für HomeKit und mehr! (Bild: Shutterstock / TY Lim)
- Jony Ive entwickelt mit OpenAI ein neues KI-Gerät
- Apple nutzt Ich-Perspektive zur Schulung von Robotern
- Foxconn: KI und Robotik übernehmen die Fließbänder
- Wie gestohlene iPhones weltweit nach China geschleust werden