Apple hat in der Vergangenheit regelmäßig Unternehmensanleihen ausgegeben, um Kapital zu beschaffen – auch wenn der Konzern selbst über hohe Barreserven verfügt. Nun steht möglicherweise ein neuer Schritt bevor: Apple könnte noch heute neue Anleihen verkaufen. Das Ziel scheint klar – zusätzliche Liquidität für ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar. Für Investoren, Analysten und auch für dich ist das ein klares Zeichen, wie Apple seine Finanzstrategie ausrichtet.
Nach aktuellen Medienberichten plant Apple zum ersten Mal seit dem Jahr 2023 wieder den Verkauf von Unternehmensanleihen. Laut Informationen von Bloomberg, die sich auf eine mit der Sache vertraute Person beziehen, soll der Verkauf bereits heute erfolgen. Dabei geht es um sogenannte Investment-Grade-Anleihen, die in mehreren Teilen ausgegeben werden könnten. Für Apple wäre es eine klassische Maßnahme zur Kapitalbeschaffung, die zugleich eine finanzielle Grundlage für das neu angekündigte Aktienrückkaufprogramm schaffen würde.
Apple will frisches Kapital – trotz hoher Barreserven
Apple verfügt laut dem aktuellen Quartalsbericht über rund 28 Milliarden US-Dollar an Barmitteln und Barmitteläquivalenten. Trotzdem greift das Unternehmen zum Mittel des Anleiheverkaufs. Der Grund: Unternehmensanleihen bieten eine relativ günstige Möglichkeit, schnell und in großem Umfang an frisches Geld zu kommen – ohne neue Aktien auszugeben oder sich stärker von Banken abhängig zu machen. Anders als bei der Kapitalaufnahme durch Aktien verwässert Apple durch diesen Schritt nicht den Anteil bestehender Aktionäre. Das macht Anleihen als Finanzierungsinstrument für ein Unternehmen wie Apple besonders attraktiv.
Details zum geplanten Anleiheverkauf
Die genauen Konditionen des Deals sind bisher nicht öffentlich bekannt. Was aber bekannt ist: Apple plant offenbar, die Anleihen in bis zu vier Teilen auszugeben. Der längste Teil dieser neuen Emission soll eine Laufzeit von zehn Jahren haben und mit einem Zinssatz von rund 0,7 Prozent über der vergleichbaren US-Staatsanleihe angeboten werden. Bei dieser Art von Emission handelt es sich um Investment-Grade-Anleihen – also um Papiere mit hoher Bonität. Für Investoren gelten sie als relativ sichere Anlage mit planbarer Rendite. Zwar bieten Staatsanleihen in der Regel noch mehr Sicherheit, doch Apple kommt mit seiner Kreditwürdigkeit in diese Nähe. Die Transaktion soll von mehreren großen Banken begleitet werden: Barclays, Bank of America, Goldman Sachs und JPMorgan Chase & Co sind laut Berichten mit der Abwicklung des Anleiheverkaufs beauftragt.
Wie hoch ist das geplante Emissionsvolumen?
Auch wenn der konkrete Betrag, den Apple aufnehmen möchte, noch nicht bestätigt ist, rechnen Investmentbanker mit einem Gesamtvolumen von rund 35 bis 40 Milliarden US-Dollar auf dem Markt. Davon wird erwartet, dass ein bedeutender Teil von Technologieunternehmen stammt – und Apple dürfte dabei eine führende Rolle spielen. Für ein einzelnes Unternehmen wie Apple wäre eine Anleihe in dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich. Schon in der Vergangenheit hat Apple mehrfach ähnliche Beträge über den Kapitalmarkt eingesammelt.
Zweck der Anleihen: Rückkaufprogramm über 100 Milliarden Dollar
Ein offensichtlicher Verwendungszweck für das Kapital ist das neue Aktienrückkaufprogramm, das Apple in seinem Quartalsbericht zum zweiten Quartal 2025 bekannt gegeben hat. Der Verwaltungsrat hat genehmigt, bis zu 100 Milliarden US-Dollar in den Rückkauf eigener Stammaktien zu investieren. Ein solcher Rückkauf wirkt sich in der Regel positiv auf den Aktienkurs aus, da er das Angebot an Aktien am Markt reduziert und gleichzeitig das Vertrauen des Unternehmens in die eigene wirtschaftliche Lage signalisiert.
Warum Anleihen statt einfach vorhandenes Geld zu nutzen?
Trotz hoher Barreserven wählt Apple den Weg über den Kapitalmarkt. Das hat mehrere Gründe. Zum einen kann Apple durch den Verkauf von Anleihen Liquidität generieren, ohne auf vorhandene Rücklagen zurückgreifen zu müssen. Zum anderen sind die Zinsen, die ein Unternehmen wie Apple zahlen muss, oft deutlich niedriger als bei klassischen Bankkrediten (via Bloomberg).
- Ein weiterer Vorteil: Die Rückzahlung der Anleihen erfolgt über viele Jahre verteilt. Gleichzeitig bleibt der Aktienkurs stabil, da keine neuen Anteile ausgegeben werden. Für Investoren ist das ein Zeichen für eine strategisch durchdachte Kapitalstruktur.
Apple setzt auf Anleihen statt auf Rücklagen
Apple plant offenbar einen neuen Anleiheverkauf, um sich zusätzliche Milliarden zu sichern – trotz bereits gut gefüllter Kassen. Ziel ist es unter anderem, das kürzlich beschlossene Aktienrückkaufprogramm im Wert von 100 Milliarden Dollar zu finanzieren. Die Anleihen sollen in mehreren Teilen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren ausgegeben werden, begleitet von führenden US-Banken. Für Investoren bedeutet das: Apple bleibt finanziell flexibel und setzt auf bewährte Wege zur Kapitalbeschaffung, ohne bestehende Anteile zu verwässern. Falls du in Apple investiert bist oder es planst, sind das wichtige Entwicklungen, die du im Blick behalten solltest. (Bild: Shutterstock / SnapASkyline)
Haftungsausschluss: Keine Empfehlung für Investitionen
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