Apple passt sein iOS-Ökosystem in Brasilien an. Ab April werden dort alternative App Stores, Zahlungssysteme von Drittanbietern für In-App-Käufe sowie Links zu externen Angeboten innerhalb von Apps erlaubt. Hintergrund ist eine Regulierungsmaßnahme, der Apple zugestimmt hat. Für den brasilianischen Markt bedeutet das einen spürbaren Einschnitt in das bisher stark abgeschlossene System von iOS.
Über die Einigung berichten die Rechtsnachrichten-Website MLex sowie der brasilianische Technologie-Blog Tecnoblog. Die Entscheidung reiht sich in eine Reihe internationaler Maßnahmen ein, die Apple dazu zwingen, sein App-Store-Modell zu öffnen. Brasilien folgt damit anderen Regionen, in denen ähnliche Regeln bereits gelten oder vorbereitet werden.
Mehr Optionen für iPhone-Nutzer in Brasilien
Mit den neuen Vorgaben wird es auf iPhones in Brasilien künftig mehr Möglichkeiten geben als ausschließlich den offiziellen App Store von Apple. Alternative App Stores dürfen auf iOS angeboten werden. Dazu zählt unter anderem der AltStore, der von Riley Testut und Shane Gill entwickelt wurde.
Neben alternativen Stores erlaubt Apple künftig auch Zahlungssysteme von Drittanbietern für In-App-Käufe. Zusätzlich dürfen Apps Links enthalten, die zu externen Angeboten außerhalb des App Stores führen. Entwickler erhalten damit mehr Spielraum bei Vertrieb und Bezahlung, während Nutzer nicht mehr ausschließlich an Apples Infrastruktur gebunden sind.
Zeitplan und Umsetzung
Apple muss die geforderten Änderungen innerhalb von 105 Tagen umsetzen. Daraus ergibt sich eine Frist bis Anfang April. Beobachter gehen davon aus, dass die Einführung zeitlich mit der Veröffentlichung von iOS 26.4 zusammenfallen könnte. Eine offizielle Bestätigung dafür liegt bislang nicht vor, der Zeitrahmen passt jedoch zu Apples üblichen Update-Zyklen.
Internationale Parallelen
Die Öffnung von iOS in Brasilien ist kein Einzelfall. Apple hat alternative App Stores und oder externe Zahlungssysteme bereits in der Europäische Union, in Japan und in Südkorea zugelassen. Aufgrund vergleichbarer regulatorischer Entwicklungen ist damit zu rechnen, dass auch Großbritannien und Australien ähnliche Regeln durchsetzen werden. Der Druck auf Apples App-Store-Modell nimmt damit weltweit zu.
Apples Sicht auf Datenschutz und Sicherheit
Apple selbst äußert weiterhin deutliche Vorbehalte gegenüber alternativen App Stores. Das Unternehmen verweist regelmäßig auf mögliche Risiken für Datenschutz, Sicherheit und Qualität von Apps. In einem Support-Dokument zu alternativen App-Vertriebskanälen erklärt Apple, dass der eigene App Store die einzige Plattform sei, auf der alle Apps die internen Prüfungsrichtlinien erfüllen. Dazu zählen ausdrücklich die Apple-Standards für Datenschutz, Sicherheit und Qualität. Wer ausschließlich Apps nutzen möchte, die diesen Vorgaben entsprechen, soll weiterhin den App Store verwenden.
Apple zwischen Regulierung und Kontrolle des App-Ökosystems
Mit der geplanten Öffnung von iOS in Brasilien setzt Apple regulatorische Vorgaben um, die das bisherige App-Ökosystem deutlich verändern. Alternative App Stores, externe Zahlungssysteme und neue Verlinkungsmöglichkeiten erweitern den Handlungsspielraum für Entwickler und erhöhen die Auswahl für Nutzer. Gleichzeitig hält Apple an seiner Position fest, den eigenen App Store als sichersten Weg für iOS-Apps zu betrachten. Die Entwicklung in Brasilien zeigt, dass sich das Spannungsfeld zwischen Regulierung, Wettbewerb und Apples Kontrollanspruch weiter zuspitzt. (Bild: Apple)
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