Apple arbeitet offenbar konkret an einem iPhone mit echtem Vollbildschirm. Neue Informationen aus der Leak-Szene zeigen, dass dieses Ziel nicht plötzlich, sondern über mehrere Gerätegenerationen hinweg erreicht werden soll. Der entscheidende Zeitpunkt soll das Jahr 2027 sein, also das 20 jährige Jubiläum des iPhones. Bis dahin plant Apple mehrere technische Zwischenschritte, um neue Display und Kameratechnologien kontrolliert einzuführen.
Seit dem iPhone X verfolgt Apple das Ziel, die Vorderseite des iPhones vollständig vom Display einnehmen zu lassen. Kerben, Notches und später die Dynamic Island waren stets Übergangslösungen. Interne Patente zeigen seit Jahren Geräte ohne sichtbare Sensoren oder Kameras. Diese Vision wird oft mit dem ehemaligen Apple Designchef Jony Ive in Verbindung gebracht, der ein iPhone aus einem einzigen Stück Glas als Idealbild sah. Nun deutet vieles darauf hin, dass Apple diesen Ansatz in den kommenden Jahren tatsächlich umsetzen will.
Apples Teststrategie mit dem iPhone Fold
Laut dem bekannten chinesischen Leaker Digital Chat Station will Apple die nächste Generation der Unter-Display-Kameratechnologie zuerst in einem faltbaren iPhone einsetzen. Dieses Gerät wird für das nächste Jahr erwartet.
Der Ansatz dahinter ist klar. Apple will die Reaktion der Nutzer auf eine unter dem Display versteckte Kamera testen, bevor diese Technik in einem klassischen iPhone eingesetzt wird. Bei einer Unter-Display-Kamera befindet sich die Linse direkt hinter dem Bildschirm. Es gibt keine sichtbaren Aussparungen oder Öffnungen im Display.
Das faltbare iPhone eignet sich für diesen Test besonders gut, da der innere Bildschirm eher für Inhalte als für häufige Selfies genutzt wird.
Touch ID statt Face ID im iPhone Fold
Das faltbare iPhone soll laut Bericht aus Platzgründen auf Face ID verzichten. Stattdessen plant Apple eine Touch ID, die in die Seitentaste integriert ist. Diese Lösung kennt man bereits von einigen iPad Modellen.
Dadurch wird das sogenannte iPhone Fold zum ersten Apple Gerät mit einem vollständig ununterbrochenen Vollbild Display. Kein Kameraloch, keine Dynamic Island, keine Sensorfläche auf der Vorderseite. Apple erreicht damit erstmals ein Design, an dem seit Jahren gearbeitet wird.
Face ID unter dem Display als Zwischenschritt
Parallel zum faltbaren iPhone arbeitet Apple an einer anderen wichtigen Technologie. Dabei geht es um Face ID unter dem Display. Laut mehreren Gerüchten soll diese Technik bereits in den iPhone 18 Pro Modellen eingeführt werden.
Apple nutzt dafür ein spezielles gespleißtes mikrotransparentes Glas, das direkt in das Display integriert ist. Dieses Glas lässt Infrarotlicht nahezu ungehindert durch, sodass die Sensoren des TrueDepth Systems zuverlässig funktionieren können. Das TrueDepth System ist die technische Grundlage von Face ID und steckt aktuell sichtbar in der Dynamic Island.
Durch diese Lösung könnte die Dynamic Island deutlich kleiner werden oder zumindest weniger auffällig ausfallen.
Apple betrachtet Face ID unter dem Display als vergleichsweise risikoarm. Biometrische Sensoren reagieren weniger empfindlich auf leichte Störungen durch Display Schichten als klassische Kameras. Kleine Qualitätseinbußen wären für Nutzer kaum sichtbar.
Durchbruch bei der Unter-Display-Selfiekamera
Der technisch anspruchsvollste Teil betrifft die Frontkamera. Für das faltbare iPhone soll Apple eine 24 Megapixel Kamera unter dem Display entwickelt haben. Das wäre branchenweit ein Novum.
Bisher setzen Android Hersteller bei Unter-Display-Kameras meist auf Sensoren mit 4 oder 8 Megapixeln. Der Grund dafür ist die eingeschränkte Lichtdurchlässigkeit durch die Display Schichten, die die Bildqualität stark beeinträchtigt.
Apple soll hier einen entscheidenden Fortschritt erzielt haben. Laut dem Bericht kommt eine Kamera mit sechs Kunststofflinsenelementen zum Einsatz. Gleichzeitig soll Apple die Lichtdurchlässigkeit des Displays deutlich verbessert haben. Das Ergebnis sollen klarere, schärfere Bilder mit mehr Details sein als bei bisherigen Lösungen.
Wenn diese Angaben stimmen, hätte Apple einen spürbaren technologischen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.
Apples Roadmap bis zum Jubiläums iPhone 2027
Aus den aktuellen Informationen ergibt sich eine klare zeitliche Abfolge:
- Zuerst kommt Face ID unter dem Display mit dem iPhone 18 Pro.
- Zusätzlich folgt die Selfiekamera unter dem Display im iPhone Fold.
- Im Jahr 2027 werden beide Technologien in einem Gerät zusammengeführt.
Das Jubiläums iPhone soll ein komplett neu gestaltetes Modell werden. Geplant ist ein Display ohne Rahmen, das sich über alle vier Kanten des Geräts krümmt. Keine sichtbare Kamera, keine Sensoren, keine Unterbrechungen.
Das Design erinnert stark an die frühere Vision von Jony Ive. Ein Smartphone, das optisch wie ein einziges Stück Glas wirkt.
Apples vorsichtiger Weg zum echten Vollbild iPhone
Apple verfolgt beim Thema Vollbild iPhone keinen schnellen oder experimentellen Ansatz. Stattdessen wird jede neue Technologie schrittweise eingeführt und getestet. Das faltbare iPhone dient als technisches Versuchsfeld, während Face ID unter dem Display zunächst in den Pro Modellen erprobt wird.
Wenn alles nach Plan läuft, könnte Apple 2027 das erste iPhone präsentieren, das die Front vollständig dem Display überlässt. Es wäre der größte Design Schritt seit dem iPhone X und ein symbolischer Neustart zum 20 jährigen Bestehen des iPhones. (Bild: sdecoret / DepositPhotos.com)
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