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Apple im Visier: Schweizer prüfen NFC-Zugang im iPhone

by Milan
12. Dezember 2025
iPhone NFC Schweiz Apple

Bild: Primakov / DepositPhotos.com

Apple gerät in der Schweiz wegen des Zugangs zum NFC-Chip im iPhone unter kartellrechtliche Beobachtung. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die von Apple festgelegten Bedingungen für Drittanbieter den Wettbewerb im Bereich mobiler Zahlungen und digitaler Wallet-Lösungen einschränken. Die Schweizer Wettbewerbskommission hat dazu eine Voruntersuchung gestartet. Der Fall reiht sich in eine längere Serie regulatorischer Prüfungen ein, mit denen Apple weltweit konfrontiert ist.

Der NFC-Chip ist eine zentrale Komponente des iPhones. Er ermöglicht kontaktlose Zahlungen, digitale Tickets, Ausweise sowie Schlüssel für Autos und Türen. Lange Zeit war dieser Zugang exklusiv an Apple Pay und Apple Wallet gebunden. Erst nach zunehmendem regulatorischem Druck, insbesondere aus der EU, hat Apple den Zugang für Drittanbieter geöffnet. In der Schweiz wird nun geprüft, ob diese Öffnung auch tatsächlich fair ausgestaltet ist oder ob Apples Geschäftsbedingungen den Wettbewerb weiterhin behindern.

Untersuchung der Schweizer Wettbewerbskommission

Die Schweizer Wettbewerbskommission hat diese Woche bekannt gegeben, dass sie untersucht, ob Apples Bedingungen für den Zugang zum NFC-Chip Wettbewerbsprobleme verursachen könnten. Ein zentraler Punkt der Prüfung ist, ob andere Anbieter mobiler Zahlungs-Apps bei kontaktlosen Zahlungen mit iOS-Geräten im stationären Handel effektiv mit Apple Pay konkurrieren können.

Dabei geht es nicht nur um theoretische Zugangsmöglichkeiten, sondern um die tatsächlichen Marktbedingungen. Die Kommission will klären, ob Drittanbieter unter den aktuellen Rahmenbedingungen eine realistische Chance haben, vergleichbare Dienste anzubieten.

Öffnung des NFC-Zugangs durch Apple

Apple hatte im August des vergangenen Jahres den Zugang zum NFC-Chip des iPhones weltweit für Drittanbieter geöffnet. Dieser Schritt erfolgte einige Monate nach ähnlichen Maßnahmen in der Europäischen Union. Technisch basiert der Zugang auf der sogenannten NFC & SE Platform API.

Diese Schnittstelle erlaubt es Apps von Drittanbietern, Funktionen von Apple Wallet zu nutzen. Dazu zählen kontaktlose Zahlungen, digitale Schlüssel für Autos und Türen, Ausweise, Veranstaltungstickets und weitere Anwendungen. Damit wurde erstmals ein breiterer Zugriff auf eine bislang stark abgeschottete Kernfunktion des iPhones ermöglicht.

Bedingungen und Gebühren als Streitpunkt

Trotz der Öffnung bleibt der Zugang an klare Voraussetzungen geknüpft. Entwickler müssen mit Apple eine kommerzielle Vereinbarung abschließen und entsprechende Gebühren zahlen, um auf den NFC-Chip und das Secure Element des iPhones zugreifen zu können. Genau diese Bedingungen stehen nun im Fokus der kartellrechtlichen Prüfung.

Nach Einschätzung der Wettbewerbskommission liegt das mögliche Problem weniger in der technischen Umsetzung des Zugangs, sondern vielmehr in den von Apple festgelegten Vertragsbedingungen und Kosten. Diese könnten dazu führen, dass Drittanbieter wirtschaftlich benachteiligt werden, selbst wenn der technische Zugang formal besteht.

Dialog mit Apple und Schweizer Besonderheiten

Das Sekretariat der Wettbewerbskommission steht seit Anfang 2024 im Dialog mit Apple. Ziel dieser Gespräche war es, Schweizer App-Anbietern den Zugang zur NFC-Schnittstelle auf iOS-Geräten zu ermöglichen. Infolge dieses Austauschs gewährt Apple seit Ende 2024 auch Schweizer Drittanbietern Zugang zur NFC- und SE-Plattform.

Allerdings unterscheiden sich die Bedingungen für diesen Zugang laut Kommission von jenen im Europäischen Wirtschaftsraum. Genau diese Unterschiede sind nun Gegenstand der Voruntersuchung. Das Sekretariat sammelt weiterhin Informationen und Einschätzungen von Marktteilnehmern, um beurteilen zu können, ob die geltenden Regeln mit dem Schweizer Kartellrecht vereinbar sind.

Entscheidung noch offen, Apple weiter im Fokus

Das Ergebnis der Untersuchung ist derzeit offen. Die Schweizer Wettbewerbskommission prüft noch, ob Apples Bedingungen für den NFC-Zugang den Wettbewerb unzulässig einschränken. Klar ist jedoch, dass der Fall erneut zeigt, wie sensibel der Umgang mit zentralen Technologien im Apple-Ökosystem ist.

Insbesondere im Bereich mobiler Zahlungen bleibt der NFC-Chip des iPhones ein entscheidender Faktor. Ob Apple seine Bedingungen anpassen muss oder ob das aktuelle Modell Bestand hat, wird sich erst nach Abschluss der Voruntersuchung zeigen. Bis dahin bleibt Apple in der Schweiz unter genauer Beobachtung der Wettbewerbshüter. (Bild: Primakov / DepositPhotos.com)

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