Der App Store rückt erneut ins Zentrum der europäischen Regulierung. Nach mehreren Jahren intensiver Untersuchungen nutzt die EU-Kommission inzwischen die jüngsten Änderungen von Apple als Bezugspunkt, um den Google Play Store zu bewerten. Die Entwicklungen zeigen deutlich, wie stark der Markt für mobile Apps durch den Digital Markets Act verändert wird und wie unterschiedlich Apple und Google darauf reagieren.
Der Digital Markets Act verpflichtet große Plattformen dazu, fairere Zugänge, transparente Gebührenmodelle und mehr Wettbewerb zu ermöglichen. Apple hat darauf bereits umfassend reagiert und gleichzeitig eine Geldstrafe von 500 Millionen Euro erhalten, gegen die das Unternehmen derzeit vorgeht. Google steht nun vor ähnlichen Herausforderungen. Die EU prüft, ob die bisher vorgestellten Anpassungen ausreichen oder ob weitere Änderungen nötig sind. Auffällig ist, dass die EU dabei ausgerechnet die von Apple umgesetzten App-Store-Anpassungen als Maßstab heranzieht, obwohl diese selbst stark kritisiert wurden.
Google droht eine hohe Geldstrafe
Reuters zufolge muss Google Anfang nächsten Jahres mit einer hohen EU-Geldstrafe rechnen, wenn das Unternehmen seinen Play Store nicht stärker an die Vorgaben des DMA anpasst. Die bisherigen Maßnahmen gelten als unzureichend. Die EU-Kartellbehörde vergleicht die Änderungen von Google direkt mit den neuen Strukturen im App Store von Apple, die für Entwickler mehr Optionen bieten und als umfassender gelten.
Wie Apple zum Benchmark wurde
Apple hat nach jahrelangen Auseinandersetzungen eine Reihe komplexer Änderungen im App Store angekündigt und umgesetzt. Diese umfassen unter anderem neue Gebührenmodelle, alternative Wege zur Distribution von Apps und mehr Flexibilität für Entwickler bei der Kommunikation mit Nutzern. Obwohl die EU noch keine öffentliche Entscheidung über Apples neue Struktur getroffen hat, wird sie intern bereits genutzt, um Googles Anpassungen gegenüberzustellen. Der Umstand, dass gerade Apple nun als Referenz dient, wäre vor wenigen Monaten kaum denkbar gewesen.
Die bisherigen Änderungen bei Google
Google hat im August mehrere Veränderungen für den Play Store angekündigt. Sie sollen Entwicklern mehr Freiheiten geben und den Zugang zum Markt erleichtern. Dazu gehören:
- eine Senkung der sogenannten Anschaffungsgebühr von 10 Prozent auf 3 Prozent
- ein neues zweistufiges Gebührenmodell für Transaktionen und In-App-Käufe
- eine Installationsgebühr für Apps, die außerhalb des Play Stores bezogen werden
- zusätzliche Möglichkeiten für Entwickler, Nutzer auf externe Bezugsquellen hinzuweisen
Nach Einschätzung der Informanten im Bericht reicht das jedoch nicht aus, um die Anforderungen des DMA vollständig zu erfüllen.
Warum der Vergleich schwierig bleibt
Obwohl die EU Apple als Maßstab nutzt, bleiben direkte Vergleiche zwischen beiden Unternehmen kompliziert. Beide haben unterschiedliche technische Grundlagen, unterschiedliche Sicherheitsmodelle und verschiedene Geschäftslogiken. Sowohl Apple als auch Google haben zudem komplexe Gebührenstrukturen eingeführt, die sich nur schwer eins zu eins gegenüberstellen lassen. Dennoch betrachtet die EU die von Apple angekündigten Änderungen offenbar als weitergehender und DMA-konformer als die bisherigen Anpassungen von Google.
Wie es weitergehen könnte
Google hat weiterhin die Möglichkeit, zusätzliche Änderungen vorzunehmen, bevor eine Geldstrafe verhängt wird. Laut Reuters könnte die Entscheidung der EU-Kommission bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres fallen. Sollte Google bis dahin keine weitergehenden Anpassungen vorlegen, drohen finanzielle Sanktionen. Der App Store von Apple wird damit unfreiwillig zu einem Modell, an dem sich andere Plattformen messen müssen.
Die nächsten Monate werden für Google entscheidend
Die europäische Regulierung nimmt den App-Markt zunehmend stärker in die Pflicht. Der App Store von Apple dient der EU inzwischen als Referenz, um die Einhaltung des DMA zu beurteilen. Google steht unter Druck, seine bisher angekündigten Änderungen auszuweiten, um vergleichbare Standards zu erreichen. Die kommenden Monate entscheiden darüber, ob das Unternehmen weitere Anpassungen vornimmt oder ob eine hohe Geldstrafe folgt. Klar ist, dass der Markt in eine Phase eintritt, in der faire Zugänge und mehr Wettbewerb stärker in den Mittelpunkt rücken. (Bild: pixpack / DepositPhotos.com)
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