Apple hat Mitarbeiter mit Arbeitsvisa eindringlich davor gewarnt, die USA derzeit zu verlassen. Der Hintergrund sind neue Einreiseverfahren, lange Bearbeitungszeiten und zusätzliche politische Maßnahmen der US-Regierung. Auch Google und Microsoft haben vergleichbare Hinweise ausgegeben. Für viele internationale Fachkräfte bedeutet das eine erhebliche Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit, obwohl sie bereits über gültige Visa verfügen.
Die aktuelle Situation knüpft an frühere Eingriffe in das US-Einwanderungssystem an. Bereits im Jahr 2020 hatte Präsident Donald Trump per Verordnung die Vergabe bestimmter Arbeitsvisa ausgesetzt, darunter das H-1B-Visum für hochqualifizierte Fachkräfte. Damals ging es vor allem um neue Visa. Apple hatte gegen diese Entscheidung Einspruch erhoben. Jetzt betrifft das Problem Mitarbeiter, die bereits ein H-1B-Visum besitzen und für die Wiedereinreise in die USA einen neuen Visumstempel benötigen.
Warnungen von Apple, Google und Microsoft
Nach Berichten von Business Insider haben Anwälte von Apple, Google und Microsoft ihre Mitarbeiter angewiesen, möglichst keine internationalen Reisen zu unternehmen. Betroffen sind vor allem Personen, die zwar ein genehmigtes H-1B-Visum haben, deren Visumstempel im Reisepass aber abgelaufen ist.
Ohne einen gültigen Stempel ist eine Wiedereinreise in die USA nicht möglich. Laut den beteiligten Anwälten kann es derzeit bis zu einem Jahr dauern, bis ein neuer Stempel ausgestellt wird. Das Risiko, im Ausland festzusitzen, ist entsprechend hoch.
Rolle der Kanzlei Fragomen
Apple wird in Einwanderungsfragen von der Kanzlei Fragomen vertreten. Diese hat Visuminhaber im Unternehmen direkt kontaktiert und ausdrücklich vor Auslandsreisen gewarnt. In der Mitteilung heißt es, dass aufgrund jüngster Entwicklungen und möglicher unvorhersehbarer Verzögerungen von Reisen dringend abzuraten sei.
Falls eine Reise nicht verschoben werden könne, sollen sich die Mitarbeiter im Voraus mit Apple Immigration und Fragomen abstimmen. Ziel ist es, die individuellen Risiken realistisch einzuschätzen und mögliche Folgen zu klären.
Ähnliche Warnungen bei Microsoft
Auch Microsoft hat seine Mitarbeiter informiert. Jack Chen, Associate General Counsel für Einwanderungsfragen bei Microsoft, beschrieb die Lage als beunruhigend, insbesondere für Mitarbeiter, die sich bereits im Ausland befinden. Gleichzeitig kündigte er an, so schnell wie möglich klare Anweisungen zu geben.
Trotz des verständnisvollen Tons machte Chen deutlich, dass Reisepläne nach Möglichkeit überdacht werden sollten. Besonders kritisch ist der Hinweis, dass es Einschränkungen gibt, wie Arbeit für die USA während eines längeren Aufenthalts im Ausland ausgeübt werden darf. Für Betroffene kann das bedeuten, dass sie ihre Tätigkeit vorübergehend nicht wie gewohnt fortsetzen können.
Was hinter den Verzögerungen steckt
Ursache der langen Wartezeiten ist eine Änderung im Wiedereinreiseverfahren für H-1B-Visa. Seit dem 15. Dezember 2025 müssen US-Botschaften und Konsulate im Ausland sogenannte Online-Präsenzüberprüfungen durchführen. Dabei werden unter anderem Social-Media-Aktivitäten überprüft.
Diese Regelung gilt nicht nur für Inhaber eines H-1B-Visums, sondern auch für deren Familienangehörige, die mit einem H-4-Visum einreisen möchten. Die Prüfungen erfolgen bei jeder notwendigen Neuausstellung eines Visumstempels.
Ein Sprecher des US-Außenministeriums erklärte, dass der Fokus inzwischen weniger auf schneller Bearbeitung liege, sondern auf einer besonders gründlichen Prüfung jedes einzelnen Antrags. Diese Praxis wird weltweit angewendet, auch in Ländern wie Indien, wo viele Anträge gestellt werden.
Hohe Gebühren und politische Hintergründe
Zusätzlich zu den neuen Prüfverfahren hat die US-Regierung im September 2025 eine Gebühr von 100.000 US-Dollar für die Beantragung eines neuen H-1B-Visums eingeführt. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Begrenzung der Einwanderung.
Apple und Google kritisieren diese Politik bereits seit 2017. Apple-CEO Tim Cook hat in der Vergangenheit einen ungewöhnlich klaren Schritt gewählt und die Maßnahmen öffentlich persönlich verurteilt. Für Apple stehen dabei nicht nur Kosten, sondern auch der Zugang zu internationalen Fachkräften auf dem Spiel.
Apple & Co.: Einwanderungspolitik erschwert Arbeit internationaler Teams
Apple macht mit seiner Warnung deutlich, wie angespannt die Lage für Mitarbeiter mit Arbeitsvisa derzeit ist. Trotz gültiger Genehmigungen kann eine Auslandsreise zu monatelangen Verzögerungen und erheblichen beruflichen Einschränkungen führen. Neue Prüfverfahren, extrem hohe Gebühren und politische Entscheidungen haben die Wiedereinreise in die USA deutlich komplizierter gemacht.
Für Apple, Google und Microsoft ist die Situation ein weiteres Beispiel dafür, wie stark Einwanderungspolitik den Arbeitsalltag internationaler Teams beeinflusst. Solange sich an den aktuellen Regelungen nichts ändert, bleibt Vorsicht das zentrale Thema für alle betroffenen Mitarbeiter. (Bild: kinolebid / DepositPhotos.com)
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