Apple und Corning bauen ihre Zusammenarbeit aus. Künftig wird das komplette Deckglas für iPhone und Apple Watch in den USA produziert – genauer gesagt im Corning-Werk in Harrodsburg, Kentucky. Dafür investiert Apple 2,5 Milliarden US-Dollar. Die Maßnahme ist Teil eines größeren Plans, bei dem in den kommenden vier Jahren insgesamt 600 Milliarden US-Dollar in die US-Wirtschaft fließen sollen.
Apple setzt seit Jahren auf enge Partnerschaften mit US-amerikanischen Herstellern. Corning gehört dabei zu den langjährigsten Partnern. Schon 2007 wurde das Glas für das erste iPhone in Harrodsburg gefertigt. Jetzt wird dieser Standort massiv ausgebaut. Die Investition ist nicht nur ein Bekenntnis zur US-Fertigung, sondern auch ein strategischer Schritt zur Stärkung der Lieferketten und technischen Entwicklung im eigenen Land.
Apple investiert 2,5 Milliarden US-Dollar in Corning
Apple erhöht seine Investitionen in die Produktion von Smartphone-Glas und richtet den Fokus auf das Werk in Harrodsburg, Kentucky. Corning baut dort aktuell die größte und modernste Produktionslinie für Smartphone-Glas weltweit auf. Das Werk wird künftig ausschließlich für Apple produzieren. Damit steigt die Zahl der Beschäftigten in der Fertigung und Entwicklung bei Corning in Kentucky um 50 Prozent. Insgesamt stellt Apple 2,5 Milliarden US-Dollar für dieses Projekt bereit. Die Mittel stammen aus dem Advanced Manufacturing Fund, mit dem Apple seit 2017 gezielt in US-Industriepartner investiert. Fast 500 Millionen US-Dollar gingen in der Vergangenheit bereits an Corning – jetzt folgt der bisher größte Einzelschritt.
Neues Innovationszentrum in Harrodsburg
Neben der Fertigung wird auch in Forschung investiert. Am Standort Harrodsburg entsteht ein neues Apple-Corning-Innovationszentrum. Es wird eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer Materialien und Fertigungsplattformen spielen. Ziel ist es, innovative Glaslösungen für kommende Produktgenerationen von Apple zu entwickeln. Dazu gehört etwa der weitere Ausbau von Ceramic Shield – dem aktuell robustesten Smartphone-Glas, das Apple derzeit einsetzt. Die Zusammenarbeit zwischen Apple und Corning ist technisch eng verzahnt. Das zeigt sich auch daran, dass das Glas für iPhones und Apple Watches nicht nur produziert, sondern gemeinsam entworfen und weiterentwickelt wird. Das neue Zentrum ist somit ein wichtiger Baustein, um technologisch unabhängiger zu werden und Standards selbst zu definieren.

Teil von Apples größerer Investitionsstrategie
Die Investition in Corning ist Teil eines weit größeren Plans. Apple will bis 2028 insgesamt 600 Milliarden US-Dollar in die US-Wirtschaft investieren. Im Rahmen dieses Vorhabens wurde kürzlich auch das American Manufacturing Program (AMP) vorgestellt. Es zielt darauf ab, die Fertigung wichtiger Apple-Komponenten zurück in die USA zu holen und amerikanische Partnerunternehmen dabei zu unterstützen. Ein Beispiel dafür ist GlobalWafers, ein weiteres AMP-Unternehmen. Corning liefert Siliziumrohstoffe für GlobalWafers, die daraus in den USA fortschrittliche Bare-Wafer herstellen. Diese kommen dann in Apples Siliziumchips zum Einsatz. Auch das stärkt die Lieferkette innerhalb der USA und reduziert die Abhängigkeit von internationalen Zulieferern.

Fokus auf Arbeitsplätze und Technologieentwicklung
Aktuell arbeitet Apple mit Tausenden Zulieferern in allen 50 Bundesstaaten zusammen. Insgesamt unterstützt das Unternehmen in den USA mehr als 450.000 Arbeitsplätze in der Lieferkette. Zusätzlich plant Apple, in den kommenden vier Jahren 20.000 neue Stellen zu schaffen. Der Schwerpunkt liegt auf Forschung und Entwicklung, Siliziumtechnik, Software und künstlicher Intelligenz. Die geplanten Investitionen sollen nicht nur Produktion und Lieferketten stärken, sondern auch gezielt die technologische Weiterentwicklung in den USA vorantreiben. Apple setzt dabei auf hochspezialisierte Partner wie Corning, um zentrale Komponenten selbst entwickeln zu können – von Displayglas bis zu Prozessortechnologie.
Ergebnis: iPhone-Glas aus Kentucky für die ganze Welt
Durch die vollständige Verlagerung der Glasproduktion nach Kentucky wird jedes neue iPhone und jede neue Apple Watch künftig mit Deckglas ausgestattet, das in den USA gefertigt wurde. Apple und Corning schaffen damit nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern auch ein technisches Ökosystem, das stärker lokal verankert ist. Gleichzeitig bleibt die Innovationsgeschwindigkeit hoch, da Forschung und Fertigung räumlich näher zusammenrücken. Mit diesem Schritt zeigt Apple, wie Fertigung und Hightech-Entwicklung erfolgreich in den USA angesiedelt werden können – wirtschaftlich tragfähig, technisch auf höchstem Niveau und zukunftsorientiert. Die Partnerschaft mit Corning ist ein Beispiel dafür, wie Technologieunternehmen strategisch investieren, um global konkurrenzfähig zu bleiben und gleichzeitig die lokale Industrie zu stärken. (Bild: Apple)
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