Apple steht weiter unter Druck durch geopolitische Spannungen und wirtschaftspolitische Maßnahmen. Vor allem die Zölle, die im Rahmen des anhaltenden Handelskonflikts zwischen den USA und anderen Ländern verhängt wurden, belasten das Unternehmen spürbar. Die Auswirkungen zeigen sich deutlich in den Quartalszahlen und den Prognosen für die kommenden Monate.
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 entstanden bei Apple zusätzliche Kosten von rund 800 Millionen US-Dollar durch Zölle. Für das vierte Quartal rechnet das Unternehmen, sollte sich die aktuelle Zollpolitik nicht ändern, mit weiteren 1,1 Milliarden Dollar an Belastung. Die Zahlen stammen aus der Telefonkonferenz zur Veröffentlichung der Quartalsergebnisse, in der CEO Tim Cook einen Überblick über die wirtschaftlichen Folgen für Apple gab. Trotz dieser erheblichen Zusatzkosten legte das Unternehmen beim Umsatz zu.
Zölle kosten Apple im dritten Quartal 800 Millionen Dollar
Laut Tim Cook führten die aktuellen Zölle im Juni-Quartal zu Zusatzkosten von etwa 800 Millionen US-Dollar. Damit lagen die realen Kosten etwas unter dem ursprünglichen Ausblick, der bei rund 900 Millionen Dollar gelegen hatte. Diese Differenz könnte als Zeichen gewertet werden, dass Apple in der Lage war, rasch auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu reagieren. Eine der wichtigsten Maßnahmen war die Verlagerung der iPhone-Produktion für den US-Markt von China nach Indien. Welche konkreten Produkte oder Regionen besonders betroffen waren, wurde von Apple nicht offengelegt. Auch blieb offen, ob die zusätzlichen Kosten langfristig auf die Endverbraucher umgelegt werden könnten. Diese Frage wurde in der Telefonkonferenz zwar angedeutet, aber nicht abschließend beantwortet.
Prognose für das vierte Quartal: 1,1 Milliarden Dollar erwartet
Für das kommende September-Quartal geht Apple unter der Annahme, dass keine Änderungen an den derzeit gültigen globalen Zollsätzen, Richtlinien und deren Anwendung erfolgen, von einer noch höheren Belastung aus. Die Schätzung liegt bei 1,1 Milliarden US-Dollar. Cook machte allerdings deutlich, dass diese Zahl nur unter den aktuellen politischen Bedingungen gültig sei. Die Situation sei weiterhin in Bewegung, weshalb sich Prognosen für Folgequartale darauf nicht stützen ließen.
Trotz Zöllen: Starkes Umsatzwachstum im Juni-Quartal
Trotz der milliardenschweren Zusatzbelastung konnte Apple im Juni-Quartal ein Umsatzwachstum von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Der Gesamtumsatz belief sich auf 94,04 Milliarden US-Dollar. Besonders gut entwickelten sich die Sparten iPhone, Mac und Services. Das deutet darauf hin, dass die Nachfrage nach Apple-Produkten und -Diensten weiterhin stabil bleibt, selbst unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen.
Zölle drücken auf die Bilanz – Apple bleibt dennoch stabil
Apple muss im Zuge der aktuellen Zollpolitik mit erheblichen Mehrkosten rechnen. Die Maßnahmen zur Produktionsverlagerung, etwa nach Indien, zeigen erste Wirkung, reichen aber noch nicht aus, um die Belastungen vollständig abzufedern. Die Prognose für das vierte Quartal lässt eine weitere Verschärfung erwarten. Gleichzeitig bleibt das Unternehmen wirtschaftlich robust und wächst in wichtigen Bereichen weiter. Wie sich die politische Lage entwickelt, wird entscheidend sein für die finanzielle Planung der kommenden Quartale. (Bild: Shutterstock / Lightspring)
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