Apple hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2025 vorgelegt und überrascht mit einem Umsatzplus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders die iPhone-Verkäufe stiegen deutlich an. Gleichzeitig kündigte CEO Tim Cook an, dass Apple seine Investitionen im Bereich künstliche Intelligenz (KI) deutlich ausweitet. Der Konzern steht damit mitten im Spannungsfeld zwischen Wachstum, Innovation und der Aufholjagd im KI-Bereich.
Die Rolle von Apple in der KI-Entwicklung ist in den letzten Monaten zunehmend in den Fokus gerückt. Während andere Tech-Unternehmen wie Google, OpenAI oder Meta mit sichtbaren Fortschritten voranschreiten, wirkt Apple vielerorts zurückhaltender. Umso wichtiger sind die aktuellen Aussagen von Tim Cook, wonach das Unternehmen seine Investitionen in KI „erheblich“ erhöht hat. Parallel dazu sorgt ein starker iPhone-Absatz für positive Signale, auch wenn es in anderen Produktkategorien Rückgänge gibt.
iPhone 16 mit zweistelligem Verkaufsplus
Im dritten Quartal 2025 lag der Umsatz mit dem iPhone bei 44,6 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (39,2 Milliarden US-Dollar). Besonders die iPhone-16-Modelle schnitten stark ab. Laut Tim Cook liegt die Beliebtheit dieser Modelle deutlich über der des iPhone 15 im Vorjahreszeitraum. Das Wachstum bei den Verkäufen des iPhone 16, iPhone 16 Plus, iPhone 16 Pro und iPhone 16 Pro Max liegt laut Cook im „starken zweistelligen Bereich“. Konkrete Angaben zu den meistverkauften Modellen machte er nicht. Vor allem bestehende iPhone-Nutzer griffen laut Apple beim neuen Modell zu. Die neuen Geräte scheinen damit vor allem Upgrader anzusprechen – also Personen, die bereits im Apple-Ökosystem unterwegs sind und nun auf ein leistungsstärkeres Modell wechseln.
Mac wächst, iPad und Wearables verlieren
Auch im Mac-Bereich gab es ein Plus. Die neue M4-Mac-Produktreihe trug zu einem spürbaren Verkaufswachstum bei. Gleichzeitig verzeichnete Apple in den Sparten iPad sowie Wearables, Home und Zubehör einen Umsatzrückgang. Details zu den genauen Zahlen dieser Kategorien wurden nicht genannt, allerdings bleibt der Rückgang im Kontext der insgesamt positiven Bilanz erwähnenswert.
KI-Ausgaben steigen – sieben Übernahmen im laufenden Jahr
Tim Cook stellte klar, dass Apple seine Ausgaben für künstliche Intelligenz „erheblich“ gesteigert hat. Die Technologie werde laut ihm in Geräte, Plattformen und interne Prozesse integriert. Das Unternehmen setzt also auf eine umfassende Implementierung, statt einzelne KI-Produkte in den Vordergrund zu stellen. Bislang hat Apple im laufenden Jahr rund sieben Unternehmen übernommen. Laut Cook war keine dieser Akquisitionen besonders groß in Bezug auf den Kaufpreis, strategisch sollen sie aber die Produkt-Roadmap beschleunigen. Apple zeigt sich offen für weitere Übernahmen, wenn diese zur Zielerreichung beitragen.
Apple Intelligence kommt mit iOS 26 – doch es gibt Kritik
Im vergangenen Jahr hatte Apple „Apple Intelligence“ vorgestellt, eine eigene KI-Plattform, die mit iOS 26 neue Funktionen erhalten soll. Besonders Siri steht im Zentrum der Neuerungen. Allerdings verzögert sich die Einführung wichtiger Funktionen, was in der Branche zunehmend kritisch gesehen wird. Zeitgleich sorgt Apple mit Personalverlusten in diesem Bereich für Schlagzeilen. Innerhalb kurzer Zeit haben vier Experten aus dem Foundation-Models-Team das Unternehmen verlassen und sind zur „Superintelligenz“-Abteilung von Meta gewechselt. Der jüngste Abgang wurde erst in dieser Woche bekannt. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, wie stabil die KI-Strategie von Apple wirklich ist – und ob das Unternehmen im direkten Vergleich mit der Konkurrenz mithalten kann.
Apple zwischen Wachstum und KI-Herausforderungen
Apple wächst solide, das iPhone 16 verkauft sich hervorragend, und auch die Mac-Sparte legt zu. Gleichzeitig investiert das Unternehmen stärker in künstliche Intelligenz und positioniert sich neu in einem Markt, der stark von Innovationsdruck geprägt ist. Die Einführung von Apple Intelligence und die angekündigten KI-Investitionen zeigen klar, wohin die Reise gehen soll. Doch Probleme wie der Verlust von Schlüsselpersonal und Verzögerungen bei zentralen Funktionen wie Siri zeigen, dass Apple in diesem Bereich noch viel Arbeit vor sich hat. Die nächsten Monate dürften zeigen, ob das Unternehmen seine KI-Roadmap wie geplant umsetzen kann – und ob die Strategie langfristig trägt. (Bild: Shutterstock / AdriaVidal)
- Foxconn reagiert auf KI-Boom mit neuer Partnerschaft
- Apple könnte mit Perplexity seine KI-Zukunft retten
- Apple hat 18 Monate für Fortschritte bei der KI-Plattform
- Neue ChatAI-App: Bragi und OpenAI bündeln ihre Stärken
- Apple weist Monopol-Vorwürfe des US-Justizministeriums zurück