Apple und Epic Games haben sich überraschend außergerichtlich geeinigt. Fortnite ist damit wieder im App Store verfügbar – zumindest in den USA. Der drohende Gerichtstermin am 27. Mai ist vom Tisch. Was genau passiert ist, warum Apple so schnell reagiert hat und wie es jetzt weitergeht, erfährst du hier.
Seit Jahren streiten sich Apple und Epic um die Regeln im App Store. Im Kern geht es um Macht, Geld und die Frage, wer kontrolliert, wie Apps auf dem iPhone funktionieren – vor allem wenn es ums Bezahlen geht. Nachdem Fortnite 2020 aus dem App Store flog, wurde es ruhig. Jetzt ist es zurück. Doch diese Rückkehr ist nur der sichtbare Teil eines größeren juristischen Machtkampfs.
Apple umgeht Gerichtstermin – weil es plötzlich schnell geht
Apple stand unter Druck. Nachdem zwei Anträge von Epic offenbar ignoriert worden waren, setzte Richterin Yvonne Gonzalez eine Frist: Bis spätestens 21. Mai sollte Apple erklären, warum Fortnite noch nicht zurück im App Store ist. Ansonsten wäre am 27. Mai eine gerichtliche Anhörung angesetzt worden. Dazu kam es nicht. Apple hat noch vor Ablauf der Frist gehandelt und das Spiel genehmigt. Fortnite ist damit wieder im US App Store gelistet. Das Ziel der Beweisanordnung – eine Erklärung für das Zögern – wurde damit hinfällig. In einem gemeinsamen Schreiben an das Gericht erklärten Epic und Apple, dass alle Fragen im Zusammenhang mit dem Antrag vom 16. Mai geklärt seien. Weitere Eingaben oder gerichtliche Maßnahmen seien nicht mehr nötig.
Was die Einigung wirklich bedeutet
Apple konnte einen öffentlichen Gerichtstermin vermeiden. Doch von einem klaren Sieg will niemand sprechen. Epic-CEO Tim Sweeney scheint sich mit dem aktuellen Stand vorerst abzufinden, obwohl er nicht alle Forderungen durchsetzen konnte. Die große Frage – ob Epic seinen eigenen Store auf iPhones betreiben darf – bleibt offen. Apple plant weiterhin, gegen zentrale Punkte des Urteils Berufung einzulegen. Der Konzern will nach wie vor das Recht behalten, Provisionen auf digitale Verkäufe und In-App-Käufe zu erheben. Bis ein finales Urteil gefällt ist, könnte es also jederzeit zu weiteren rechtlichen Auseinandersetzungen kommen.
Fortnite läuft wieder – und alle verdienen mit
Fortnite ist zurück, läuft stabil und ist technisch kein Problem für Apple-Geräte. Das Spiel ist zwar grafisch aufwendig, aber nicht hardwarehungrig. Epic nutzt jetzt externe Verlinkungen innerhalb der App, um Einnahmen zu generieren. Apple wiederum profitiert davon, dass eines der erfolgreichsten Games weltweit wieder auf dem iPhone verfügbar ist. Ein echter Kompromiss sieht anders aus. Apple spricht sicher nicht von einer Win-Win-Situation. Der Konzern muss sich auf Konkurrenz bei Bezahlsystemen einstellen und seinen eigenen In-App-Kauf (IAP) attraktiver machen – für Nutzer und für Entwickler. Denn Alternativen drängen in den Markt, und die Exklusivität von Apples System wackelt.
Was bleibt vom Milliardenstreit?
Epic hat viel investiert – der Rechtsstreit soll rund eine Milliarde Dollar gekostet haben. Ob sich das langfristig lohnt, bleibt offen. Einige Entwickler können künftig auf Apple-Provisionen verzichten, indem sie alternative Zahlungsmethoden anbieten. Aber viele Nutzer dürften weiter bei den gewohnten In-App-Käufen bleiben, allein schon wegen gespeicherter Zahlungsdaten. Trotzdem zwingt das Ergebnis Apple dazu, offener zu agieren und sich stärker auf Nutzerwünsche und Wettbewerb einzustellen. Die Rückkehr von Fortnite zeigt, dass Druck wirkt – und dass Unternehmen wie Epic durchaus etwas bewegen können.
Apple und Epic Games: Noch längst nicht durch
Fortnite ist wieder da, ein Gerichtstermin ist abgewendet, aber der große Streit zwischen Apple und Epic geht weiter. Noch ist nicht geklärt, wie offen das App-Ökosystem auf iPhones in Zukunft wirklich sein wird. Dein Zubehör, deine Wahl – in unserer Amazon Storefront findest du eine breite Auswahl, auch für HomeKit-Enthusiasten. (Bild: Shutterstock / Nicole Lienemann)
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