Apple plant eine wichtige Änderung für Nutzer in der Europäischen Union. Künftig soll es möglich sein, Siri als Sprachassistentin auf iPhones, iPads und Macs zu deaktivieren und stattdessen eine andere Lösung wie Google Assistant oder Amazon Alexa als Standard festzulegen. Das berichten Mark Gurman und Drake Bennett in einem ausführlichen Artikel bei Bloomberg. Apple reagiert damit auf regulatorischen Druck aus der EU, insbesondere durch neue digitale Marktregeln.
Wenn du ein Apple-Gerät nutzt, kennst du das bisherige Prinzip: Siri ist die Standard-Sprachassistentin, andere Optionen gibt es nicht. Zwar kannst du schon seit einiger Zeit alternative Apps für bestimmte Funktionen festlegen – etwa einen anderen Browser oder eine andere Nachrichten-App – aber beim Thema Sprachassistentin war Apple bislang nicht flexibel. Genau das ändert sich jetzt. Die EU zwingt große Technologiekonzerne dazu, ihre Systeme offener zu gestalten. Apple muss also handeln, und du bekommst dadurch mehr Auswahl.
Apple plant Umstellung auf mehreren Plattformen
Laut Bloomberg betrifft die geplante Änderung nicht nur das iPhone, sondern auch das iPad und den Mac. Apple arbeitet daran, diese Möglichkeit auf mehreren Softwareplattformen bereitzustellen. In der Praxis heißt das: Du wirst in den Einstellungen deines Geräts selbst auswählen können, welcher Sprachassistent automatisch genutzt werden soll. Das betrifft dann zum Beispiel Sprachbefehle, Smart-Home-Steuerung oder allgemeine Interaktionen per Spracheingabe. Apple macht diesen Schritt nicht freiwillig. Der Konzern reagiert auf neue gesetzliche Vorgaben der EU, die Unternehmen wie Apple dazu verpflichten, ihre Produkte stärker zu öffnen und mehr Auswahl für Verbraucher zu ermöglichen. Das Unternehmen musste in der Vergangenheit bereits Anpassungen vornehmen, um den Anforderungen zu entsprechen. Nutzer in der EU können bereits jetzt alternative Standard-Apps für bestimmte Dienste einstellen, etwa:
- einen anderen Browser statt Safari
- eine andere Nachrichten-App statt iMessage
- eine andere Navigations-App statt Apple Maps
Mit der Möglichkeit, Siri abzuschalten oder zu ersetzen, folgt nun ein weiterer Bereich, der zwangsweise geöffnet wird.
Hintergrund: Apples Probleme mit KI
Der Bloomberg-Bericht stellt die geplante Änderung auch in einen größeren Kontext. Gurman und Bennett beschreiben, dass Apple im Bereich künstliche Intelligenz hinter anderen Unternehmen wie Google oder Microsoft zurückliegt. Insbesondere bei Sprachassistenten gilt Siri als weniger leistungsfähig und weniger flexibel als die Konkurrenz. Apple will diesen Rückstand offenbar mit mehreren Maßnahmen ausgleichen – eine davon ist die Öffnung für Alternativen auf Druck der Regulierungsbehörden.
Siri ist kein Muss mehr – zumindest in der EU
Wenn du ein Apple-Gerät in der EU nutzt, wirst du bald selbst entscheiden können, ob du Siri weiterhin verwenden möchtest oder auf einen anderen Sprachassistenten umsteigst. Wann genau diese Funktion freigeschaltet wird, ist noch nicht bekannt. Es ist aber wahrscheinlich, dass sie mit einem kommenden Software-Update eingeführt wird. Apple folgt damit nicht freiwillig einem neuen Kurs, sondern setzt regulatorische Anforderungen um. (Bild: Shutterstock / sdx15)
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