Apple verlagert immer mehr Teile seiner Produktion nach Indien. Jetzt plant der Apple-Zulieferer Jabil den Bau einer zweiten Fabrik im Bundesstaat Tamil Nadu. Ziel ist es, die Produktion von Kunststoffgehäusen für AirPods auszubauen. Diese Entscheidung ist Teil einer größeren Strategie von Apple, unabhängiger von China zu werden und seine Lieferkette global breiter aufzustellen.
Du hast es bestimmt schon bemerkt: Apple richtet seinen Blick verstärkt auf Indien. Das Land gewinnt für den Konzern an strategischer Bedeutung – nicht nur als Absatzmarkt, sondern vor allem als Produktionsstandort. Die Gründe dafür sind klar: politische Spannungen zwischen den USA und China, steigende Zölle und der Wunsch nach mehr geografischer Unabhängigkeit. Die neue Fabrik von Jabil ist ein weiterer konkreter Schritt in genau diese Richtung.
Jabil erweitert Produktion in Tamil Nadu
Der US-amerikanische Elektronikhersteller Jabil, mit Hauptsitz in Florida, produziert bereits die Gehäuse der Apple AirPods in seinem Werk in Pune, im Westen Indiens. Jetzt will das Unternehmen seine Kapazitäten erweitern und hat dafür eine zweite Fabrik im südindischen Tiruchirappalli geplant. Damit soll die lokale Fertigung in Indien deutlich ausgebaut werden. Berichten der Economic Times zufolge hat sich Jabil bereits mit dem Ministerpräsidenten von Tamil Nadu getroffen, um die Details des Projekts zu besprechen. Zwar hat der Bau der neuen Anlage noch nicht begonnen, aber die Planungen sollen laut dem Bericht bis Juli 2025 abgeschlossen sein.
Hintergrund: Apple setzt auf Diversifizierung
Dass Apple seine Zulieferkette neu organisiert, ist kein Zufall. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, wie anfällig ein zu starker Fokus auf China ist – sei es durch Handelsstreitigkeiten, Covid-bedingte Produktionsausfälle oder geopolitische Unsicherheiten. Apple verfolgt daher das Ziel, sich breiter aufzustellen. Indien spielt dabei eine zentrale Rolle. Momentan stammen etwa 20 Prozent der weltweit produzierten iPhones aus Indien. Apple will diesen Anteil weiter steigern. Internen Plänen zufolge sollen bis Ende des nächsten Jahres die meisten iPhones, die in den USA verkauft werden, aus indischer Produktion stammen (via DigiTimes).
Weitere Investitionen: Foxconn startet AirPods-Produktion
Auch andere Apple-Zulieferer investieren in Indien. Ein Beispiel ist Foxconn. Das taiwanesische Unternehmen hat kürzlich die Produktion von AirPods in seiner neuen Fabrik in Hyderabad aufgenommen. Das Werk wurde für rund 400 Millionen US-Dollar gebaut, die Montage startete im April. Die ersten produzierten AirPods sind für den Exportmarkt bestimmt.
Indien wird zum zentralen Baustein in Apples Lieferkette
Die zweite Fabrik von Jabil ist mehr als nur ein Ausbau der Produktionskapazitäten. Sie zeigt, dass Apple seine globale Strategie ernsthaft neu ausrichtet. Indien entwickelt sich Schritt für Schritt zu einem der wichtigsten Standorte für Apples Fertigung. Für dich als Apple-Nutzer oder Tech-Interessierte bedeutet das: In Zukunft werden deutlich mehr Apple-Produkte „Made in India“ sein – nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch als Ergebnis einer bewussten, langfristigen Entscheidung. (Bild: Shutterstock / Alexey87)
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