Der Notebook-Markt steuert auf ein schwieriges Jahr zu. Für 2026 rechnen mehrere Analysten mit deutlich sinkenden Verkaufszahlen, steigenden Kosten und anhaltenden Lieferengpässen bei zentralen Komponenten. Besonders der Speicherbereich entwickelt sich zum Bremsklotz für die gesamte Branche. In diesem Umfeld zeigt sich jedoch, dass Apple strukturell besser aufgestellt ist als viele Wettbewerber und die Auswirkungen voraussichtlich besser abfedern kann.
Während sich die wirtschaftliche Lage nur langsam erholt und Konsumenten bei größeren Anschaffungen zurückhaltend bleiben, geraten Notebook-Hersteller von mehreren Seiten unter Druck. Höhere Speicherpreise schränken Margen ein, erschweren die Preisgestaltung und zwingen viele Marken zu vorsichtigeren Entscheidungen bei Produktplanung und Lagerhaltung. Zwei aktuelle Berichte von TrendForce und IDC liefern dazu konkrete Zahlen und zeigen, warum Apple in diesem angespannten Markt eine Sonderrolle einnimmt.
Rückläufige Notebook-Verkäufe laut TrendForce
Der Marktforscher TrendForce hat seine Prognose für den weltweiten Notebook-Markt 2026 nach unten korrigiert. Erwartet werden noch rund 173 Millionen ausgelieferte Geräte. Das entspricht einem Rückgang von 5,4 Prozent im Vergleich zu 2025.
Als zentrale Ursachen nennt TrendForce die schleppende wirtschaftliche Erholung und die weiterhin verhaltenen Konsumausgaben. Besonders stark wirken sich jedoch steigende Speicherpreise aus. Diese begrenzen die Gewinnmargen der Hersteller und reduzieren die Flexibilität bei der Preisgestaltung. In der Folge verfolgen viele Marken einen deutlich konservativeren Kurs. Das zeigt sich im Bestandsmanagement, bei Werbeaktionen und auch bei der Ausstattung neuer Modelle.
TrendForce weist zudem darauf hin, dass sich die Situation weiter verschärfen könnte. Sollten sich die Speicherengpässe nicht verbessern, könnte der Rückgang der Notebook-Auslieferungen im Jahr 2026 sogar bis zu 10,1 Prozent erreichen.
Warum Apple weniger stark betroffen ist
Trotz dieser angespannten Lage sieht TrendForce Apple in einer vergleichsweise komfortablen Position. Der Bericht hebt hervor, dass Apples integrierte Lieferkette und die starke Preissetzungsmacht dem Unternehmen mehr Spielraum verschaffen als vielen Konkurrenten.
Apple profitiert außerdem von hohen und stabilen Beschaffungsmengen sowie von langfristig planbaren Produkteinführungen. Die Nachfrage lässt sich dadurch präziser vorhersagen, was wiederum eine bevorzugte Zusammenarbeit mit Speicherlieferanten erleichtert. Diese Faktoren helfen, steigende Kosten besser zu kontrollieren und Lieferengpässe abzufedern.
Zusätzlich erwartet TrendForce, dass Apple im Frühjahr 2026 ein angeblich kostengünstiges MacBook auf den Markt bringen wird. Obwohl der Zeitpunkt aus Marktsicht ungünstig ist, soll dieses Modell von anhaltenden Effizienzsteigerungen in der Lieferkette und von Skaleneffekten profitieren. Wettbewerbsfähige Preise könnten dazu beitragen, Käufer anzuziehen, die Marktdurchdringung zu erhöhen und eine stabile Auslieferungsleistung zu sichern.
Entwicklung bei Display-Technologien
Neben Speicherkomponenten geraten auch Displays unter Druck. TrendForce prognostiziert, dass die Auslieferungen von LCD-Panels im Jahr 2026 um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgehen werden. OLED-Displays sollen zwar weiter zulegen, allerdings in einem deutlich langsameren Tempo als bisher. Auch diese Entwicklung beeinflusst die Kostenstruktur und Produktstrategien vieler Notebook-Hersteller.
IDC warnt vor anhaltender Speicherchip-Knappheit
Auch der Marktforscher IDC sieht für 2026 erhebliche Risiken. In einem separaten Bericht warnt IDC davor, dass die PC-Lieferungen aufgrund einer beispiellosen Verknappung von Speicherchips um bis zu 9 Prozent zurückgehen könnten. Diese Knappheit könnte sich ihrer Einschätzung nach bis weit ins Jahr 2027 hineinziehen.
IDC beschreibt mehrere Szenarien. In einem moderaten Negativszenario könnte der PC-Markt um 4,9 Prozent schrumpfen. In einem pessimistischeren Szenario wäre sogar ein Rückgang von 8,9 Prozent möglich. Wie stark die Auswirkungen tatsächlich ausfallen, hängt vor allem davon ab, wie lange die aktuellen Lieferengpässe bis 2026 anhalten.
Parallel dazu rechnet IDC mit steigenden Durchschnittspreisen für PCs. Im moderaten Szenario könnten die Verkaufspreise um 4 bis 6 Prozent steigen, im pessimistischen Szenario sogar um 6 bis 8 Prozent.
IDC merkt an, dass die Speicherknappheit bereits in früheren Prognosen berücksichtigt wurde. Seit der Veröffentlichung habe sich die Lage jedoch weiter verschärft, vor allem durch die stark steigende Nachfrage von KI-Rechenzentren, die zusätzlich Speicherchips binden.
Auswirkungen auf den Smartphone-Markt
Die Speicherprobleme bleiben laut IDC nicht auf den PC-Markt beschränkt. Auch der Smartphone-Sektor dürfte 2026 betroffen sein, insbesondere Android-Hersteller. Der langjährige Branchentrend, bei dem Premium-Funktionen zunehmend in günstigeren Geräten verfügbar wurden, könnte sich umkehren.
Der Speicheranteil an den Materialkosten eines Smartphones ist erheblich. Bei Mittelklasse-Geräten liegt er bei etwa 15 bis 20 Prozent der gesamten BOM, bei High-End-Flaggschiffen bei rund 10 bis 15 Prozent. Steigende Speicherpreise zwingen Hersteller voraussichtlich dazu, die Verkaufspreise deutlich anzuheben, die technische Ausstattung zu reduzieren oder beide Maßnahmen zu kombinieren.
Im Premium-Segment gelten Apple und Samsung als strukturell besser abgesichert. Dank hoher Barreserven und langfristiger Lieferverträge können sie sich Speicherlieferungen 12 bis 24 Monate im Voraus sichern. Dennoch erwartet IDC auch hier Einschränkungen. Neue Flaggschiff-Modelle im Jahr 2026 werden voraussichtlich keine RAM-Upgrades erhalten und bei 12 GB für Pro-Modelle bleiben, anstatt auf 16 GB zu steigen. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass diese Modelle nach der Markteinführung denselben Preisverfall erleben wie in früheren Jahren.
Apple profitiert von Strukturvorteilen im schwachen Marktumfeld
Die Berichte von TrendForce und IDC zeichnen ein klares Bild für 2026. Der Notebook- und PC-Markt steht vor einem deutlichen Abschwung, getrieben von steigenden Speicherpreisen, knappen Ressourcen und zurückhaltender Nachfrage. Viele Hersteller müssen ihre Strategien anpassen und mit sinkenden Stückzahlen rechnen. Apple hebt sich in diesem Umfeld ab. Eine integrierte Lieferkette, langfristige Lieferverträge und eine hohe Planungssicherheit sorgen dafür, dass das Unternehmen die Auswirkungen der Speicherknappheit besser kontrollieren kann als ein Großteil der Konkurrenz. (Bild: Shutterstock / 9dream studio)
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