Wenn du ein iPhone besitzt oder überlegst, dir eines zuzulegen, lohnt sich ein Blick nach China. Dort sinkt die Nachfrage nach dem Apple-Smartphone deutlich. Neue Zahlen zeigen, wie hart Apple vom wachsenden Erfolg chinesischer Hersteller getroffen wird.
Apple war in China lange ein Statussymbol. Doch im März 2025 hat sich das Bild gewandelt. Die iPhone-Lieferungen sind im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent eingebrochen. Statt 3,75 Millionen Geräten gingen nur noch 1,89 Millionen über den Ladentisch. Der Marktanteil von Apple liegt damit bei etwa 8 Prozent. Gleichzeitig übernehmen chinesische Marken wie Huawei, Vivo, Xiaomi und Oppo die Kontrolle über den Markt.
iPhone-Absatz sinkt dramatisch
Laut der China Academy of Information and Communications Technology (CAICT) sanken die Auslieferungen ausländischer Marken im März 2025 um 49,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das betrifft vor allem das iPhone. Im gleichen Zeitraum 2024 wurden noch 3,75 Millionen Geräte ausgeliefert, im März 2025 waren es nur noch 1,89 Millionen. Das entspricht einem Anteil von nur noch 8 Prozent des gesamten Smartphone-Markts. Chinesische Hersteller dominieren mittlerweile mit 92 Prozent. Im gesamten ersten Quartal 2025 gingen die Lieferungen ausländischer Smartphones in China um mehr als 25 Prozent zurück.
- Interessant: Insgesamt stieg der Smartphone-Absatz in China um 3,3 Prozent. Das bedeutet, dass der Markt wächst, aber Apple nicht mehr mithalten kann.
Lokale Marken übernehmen die Führung
Huawei liegt laut einer Analyse von Counterpoint Research mit einem Marktanteil von 19,4 Prozent an der Spitze. Dahinter folgen Vivo mit 17 Prozent, Xiaomi mit 16,6 Prozent und Oppo mit 14,6 Prozent. Apple belegt nur noch Platz fünf mit 14,1 Prozent. Huawei konnte sich durch eigene Chip-Entwicklung und das hauseigene Betriebssystem HarmonyOS Next wieder als starke Alternative zum iPhone etablieren. Die Geräte sind technisch auf der Höhe und teilweise günstiger als Apples Produkte.
Vorteile durch staatliche Subventionen
Ein weiterer Faktor, der chinesische Hersteller stärkt: Elektronikprodukte unter 6.000 Yuan (rund 820 US-Dollar) werden vom Staat mit 15 Prozent subventioniert. Das iPhone 16 liegt mit einem Startpreis von 5.999 Yuan zwar unter dieser Grenze, doch viele Modelle sind teurer. Verbraucher greifen daher lieber zu lokalen Marken, die durch die Förderung noch attraktiver werden.
Probleme bei Apple: Preis, KI, Innovationsdruck
Apple hat mehrere Herausforderungen. Zum einen die Preise, zum anderen die technische Entwicklung. Vor allem bei der Integration generativer KI-Funktionen ist Apple langsamer als chinesische Hersteller. Auf einem innovationsgetriebenen Markt wie dem chinesischen ist das ein klarer Nachteil. Chinesische Marken bringen regelmäßig neue Funktionen und Technologien auf den Markt, während Apple hinterherhinkt.
Apples Gegenmaßnahmen
Als Reaktion auf den Einbruch hat Apple die Preise für bestimmte iPhone-16-Pro-Modelle vor dem chinesischen Einkaufsfestival „618“ gesenkt. Außerdem äußerte sich CEO Tim Cook zur Lage. Er räumte ein, dass der Umsatz im Großraum China im Quartal bis März 2025 um 2 Prozent zurückgegangen ist. Immerhin: Im Vergleich zur Weihnachtssaison 2024, in der der Umsatz um 11 Prozent sank, ist das eine Verbesserung.
iPhone: Der chinesische Smartphone-Markt dreht sich gegen Apple
Apple steht in China unter starkem Druck. Der Rückgang der iPhone-Lieferungen um fast 50 Prozent im März 2025 zeigt deutlich, wie sehr lokale Hersteller inzwischen den Markt dominieren. Unterstützt durch staatliche Subventionen, technologische Eigenentwicklungen und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis gewinnen chinesische Marken kontinuierlich Marktanteile. Apple reagiert mit Preisanpassungen und verweist auf eine leichte Stabilisierung beim Umsatz, doch der strukturelle Wettbewerbsnachteil bleibt bestehen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Apple sich in diesem Umfeld behaupten kann. (Bild: Shutterstock / Wist2010)
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