Anthropic hat seine neue Modellfamilie Claude 4 vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen zwei Varianten: Claude Sonnet 4 und Claude Opus 4. Beide Modelle sind ab sofort über die Claude-Website und per API verfügbar. Mit der Veröffentlichung schließt Anthropic an die aktuellen Entwicklungen bei Microsoft und Google an, die kurz zuvor ihre eigenen KI-Modelle präsentiert hatten.
Nach OpenAIs GPT-4.1 und Googles Gemini 2.5 legt jetzt auch Anthropic nach. Die Claude-Modelle hatten zuletzt etwas an Sichtbarkeit verloren, nachdem andere Anbieter mit neuen Updates vorgelegt hatten. Mit Claude 4 bringt Anthropic nun ein Upgrade, das vor allem bei Entwicklern und technisch versierten Nutzern wieder für Aufmerksamkeit sorgen dürfte. Sowohl Sonnet 4 als auch Opus 4 zeigen in Benchmarks und Anwendungsszenarien klare Verbesserungen gegenüber den Vorgängern.
Claude Sonnet 4: Mehr Leistung in der Mittelklasse
Claude Sonnet 4 ist das mittlere Modell der Claude-4-Reihe – zwischen Claude Haiku (leichtes Modell) und Claude Opus (High-End). Im Vergleich zur vorherigen Version Claude Sonnet 3.7 hat sich laut Anthropic einiges getan. Die Verbesserungen betreffen vor allem:
- Programmierfähigkeiten
- Logisches Denken
- Befolgen von Anweisungen
Diese Bereiche sind für Entwickler entscheidend, wenn es um die Arbeit mit Code, komplexe Anfragen oder technische Problemlösungen geht. Sonnet 4 ist damit vielseitiger einsetzbar als sein Vorgänger und bietet ein gutes Gleichgewicht zwischen Leistung und Kosten.
Claude Opus 4: Das neue Flaggschiff
Opus 4 ist das leistungsstärkste Modell von Anthropic. In Benchmarks zur Mehrsprachigkeit, zum Umgang mit agentenbasierten Tools und zur Fähigkeit zum logischen Schlussfolgern schneidet es gleich gut oder besser ab als GPT-4.1 von OpenAI oder Gemini 2.5 Pro von Google. Opus 4 war in der Lage, 24 Stunden lang autonom Pokémon zu spielen – deutlich länger als der Vorgänger, der nur 45 Minuten durchhielt. Auch wenn Gemini 2.5 Pro kürzlich ein komplettes Pokémon-Spiel durchspielte, zeigt Claude hier eine klare Verbesserung in Sachen agentenbasierte Aufgaben.
Werkzeuge und Gedächtnis: Neues Denken mit Claude 4
Ein wichtiges neues Feature ist die Werkzeugnutzung im erweiterten Denken. Claude 4 kann während des Denkprozesses Hilfsmittel wie Websuche nutzen. Es denkt, greift auf Tools zu, verarbeitet die Ergebnisse und setzt dann die Aufgabe fort. Diese Fähigkeit steht aktuell im Beta-Test, bringt aber neue Anwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei Recherchen oder datengestützten Entscheidungen. Beide Modelle zeigen zudem ein deutlich besseres Gedächtnis. Wenn du Claude Zugriff auf lokale Dateien gibst, kann es:
- Informationen extrahieren und speichern
- Zusammenhänge erkennen
- Langfristiges Kontextverständnis aufbauen
Das bedeutet: Du musst weniger wiederholen, Claude merkt sich relevante Inhalte für zukünftige Interaktionen.
Claude Code: Entwicklerfreundlich und direkt integrierbar
Mit Claude Code geht Anthropic gezielt auf Entwickler ein. Die Funktion ist jetzt allgemein verfügbar. Sie unterstützt:
- Hintergrundaufgaben über GitHub Actions
- Native Integration in VS Code und JetBrains
- Direkte Bearbeitung von Dateien im Editor
- @-Mentions in GitHub-Pull-Requests
Damit kannst du Claude direkt in deinen Entwicklungsprozess einbinden – ähnlich wie ein KI-Pair-Programmierer, der bei Bedarf Input liefert oder Vorschläge direkt in deinen Code einfügt.
Neue API-Funktionen für mehr Kontrolle
Zusätzlich bringt die Claude-API vier neue Funktionen:
- Code-Ausführungstool – um direkt Code auszuführen
- MCP-Connector – zur Anbindung an agentische Systeme
- Files-API – für den direkten Zugriff auf Dateien
- Prompt-Caching – speichert Prompts für bis zu eine Stunde
Diese neuen Tools machen es leichter, komplexe KI-gestützte Workflows aufzubauen und Agenten präziser zu steuern.
Verfügbarkeit und Preise
Claude Sonnet 4 und Claude Opus 4 sind über die Anthropic-API und über Partner wie Amazon Bedrock und Google Cloud Vertex AI erhältlich. Die Preise:
- Claude Opus 4: 15 US-Dollar pro Million Token für Input, 75 US-Dollar für Output
- Claude Sonnet 4: 3 US-Dollar pro Million Token für Input, 15 US-Dollar für Output
Claude 4 im Einsatz: Direkt nutzbar, vielseitig einsetzbar
Claude 4 bringt spürbare Verbesserungen für Entwickler, KI-Forscher und technisch versierte Nutzer. Vor allem Claude Opus 4 zeigt in Benchmarks eine starke Performance, sowohl bei Sprachverarbeitung als auch bei agentenbasierten Aufgaben. Die neuen Funktionen zur Werkzeugnutzung, das verbesserte Gedächtnis und Claude Code erweitern die Einsatzmöglichkeiten deutlich. Wenn du mit KI arbeitest – egal ob zum Programmieren, zur Automatisierung oder zur Recherche – bietet Claude 4 dir viele neue Optionen. Die Modelle sind sofort nutzbar und über mehrere Plattformen erreichbar. Du kannst direkt starten, ausprobieren und testen, was für deinen Workflow am besten passt. (Bild: Shutterstock / Lea Rae)
- Hat die KI den Menschen schon überholt?
- 184 Mio. Passwörter geleakt – auch Apple-Daten dabei
- OpenAI will mit neuem KI-Gerät Smartphone ergänzen
- Apple nutzt Ich-Perspektive zur Schulung von Robotern
- Foxconn: KI und Robotik übernehmen die Fließbänder
- Google I/O: Das sind die spannendsten Ankündigungen 2025