Apple bringt in den USA wieder eine Blutsauerstofffunktion auf die Apple Watch – allerdings in überarbeiteter Form. Mehr als eineinhalb Jahre nach dem Verkaufsstopp der ursprünglichen Version aufgrund eines Patentstreits ist die Funktion jetzt als Software-Update zurück. Die Messung wird dabei nicht mehr direkt auf der Uhr berechnet, sondern über das gekoppelte iPhone.
Die Blutsauerstoffmessung war lange ein Alleinstellungsmerkmal der Apple Watch. In den USA musste Apple diese Funktion jedoch aus den Modellen Series 9, Series 10 und Ultra 2 entfernen, nachdem ein Patentstreit mit dem Medizintechnikunternehmen Masimo zu einem Importverbot geführt hatte. Mit den Updates iOS 18.6.1 und watchOS 11.6.1 gibt es nun eine Lösung, die die Funktion technisch verändert, aber für die betroffenen Modelle wieder zugänglich macht.
Hintergrund des Patentstreits
Apple und Masimo streiten sich seit Jahren um Patente zur Blutsauerstoffmessung über optische Sensoren. Im Dezember 2023 entschied die US-Handelskommission (ITC), dass bestimmte Apple Watch-Modelle gegen diese Patente verstoßen. Die Folge war ein Importverbot für Modelle mit der ursprünglichen Blutsauerstofffunktion. Kurz darauf stoppte Apple den Verkauf der Apple Watch in den USA für mehrere Tage. Ab dem 18. Januar 2024 wurden die Series 9 und Ultra 2 wieder angeboten – allerdings ohne die Funktion. Auch die Series 10, die im September 2024 auf den Markt kam, musste in den USA auf die Blutsauerstoffmessung verzichten. Der Rechtsstreit mit Masimo lief währenddessen weiter.
Die neue Softwarelösung
Apple veröffentlicht mit iOS 18.6.1 und watchOS 11.6.1 eine überarbeitete Blutsauerstofffunktion. Sie ist für die Apple Watch Series 9, Series 10 und Ultra 2 in den USA verfügbar, sofern diese ohne die ursprüngliche Funktion verkauft wurden. Der Unterschied zur alten Version: Die Sensoren der Apple Watch erfassen weiterhin die Rohdaten, doch die Berechnung des Blutsauerstoffwertes erfolgt nicht mehr auf der Uhr, sondern auf dem verbundenen iPhone. Die Ergebnisse erscheinen in der Health-App unter dem Abschnitt „Atmung“.
So funktioniert die neue Messung
Eine Messung kann in der Blutsauerstoff-App auf der Apple Watch gestartet werden. Die erfassten Sensordaten werden automatisch an das gekoppelte iPhone übertragen, wo die Berechnung stattfindet. Anschließend sind die Werte in der Health-App abrufbar. Auch Hintergrundmessungen werden unterstützt. Die Apple Watch sammelt dann im Alltag automatisch Daten, die im Hintergrund an das iPhone gesendet und dort ausgewertet werden.
Gerätekompatibilität und Teilenummern
Das Update gilt nur für Apple Watch-Modelle, die in den USA gekauft wurden und deren Teilenummer auf „LW/A“ endet. Diese Information lässt sich auf der Apple Watch unter „Einstellungen“ > „Allgemein“ > „Über“ oder in der Apple Watch-App auf dem iPhone unter „Allgemein“ > „Info“ nachsehen.
Apple betont, dass Geräte mit der ursprünglichen Blutsauerstofffunktion sowie außerhalb der USA gekaufte Modelle nicht betroffen sind.
Rechtliche Grundlage für den Relaunch
Die Rückkehr der Funktion wurde möglich, nachdem die US-Zollbehörde entschieden hat, dass Apple Apple Watch-Modelle mit diesem neuen Software-Design importieren darf. Apple führt dennoch das Berufungsverfahren gegen die ursprüngliche ITC-Entscheidung fort und hält daran fest, dass diese aufgehoben werden sollte.
Apple umgeht Patentstreit mit neuer Softwarelösung
Apple bringt die Blutsauerstofffunktion in den USA mit einer cleveren technischen Anpassung zurück. Die Berechnung auf dem iPhone umgeht die bisherigen Patentprobleme, während Nutzer wieder Messungen durchführen können – sowohl manuell als auch automatisch im Hintergrund. Der Schritt zeigt, wie Apple rechtliche Hürden mit Softwarelösungen umgeht, ohne auf wichtige Gesundheitsfunktionen zu verzichten, auch wenn der Streit mit Masimo noch lange nicht beendet ist. (Bild: Shutterstock / mpohodzhay)
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