Apple steht im Zentrum der Diskussionen rund um die Zukunft von künstlicher Intelligenz. Während viele Konkurrenten längst eigene KI-Produkte auf den Markt gebracht haben, gilt Apple als Nachzügler. Doch Analysten sehen darin nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Chance. Bernstein hat die Berichterstattung über die Aktie wieder aufgenommen und ein Kursziel von 290 US-Dollar ausgegeben. Entscheidend für diese Einschätzung ist der besondere Ansatz, den Apple bei der Entwicklung von Apple Intelligence verfolgt.
Apple ist dafür bekannt, Technologien nicht als Erster einzuführen, sondern sie in einer ausgereiften Form auf den Markt zu bringen. Bei künstlicher Intelligenz ist es ähnlich. Zwar fehlen bisher große Aushängeschilder wie ein eigener Chatbot, doch der Fokus auf geräteinterne Verarbeitung hebt Apple von vielen anderen ab. Diese Strategie könnte langfristig einen deutlichen Wettbewerbsvorteil schaffen.
Bernstein nimmt die Berichterstattung über Apple wieder auf
Der Analyst Mark Newman hat in einer Mitteilung an Investoren erklärt, dass Apple trotz Rückstand im Bereich künstliche Intelligenz erhebliches Potenzial besitzt. Er stufte die Aktie mit einer Outperform-Bewertung ein und legte das Kursziel bei 290 US-Dollar fest. Besonders die Entwicklung von Apple Intelligence und die langfristigen Perspektiven der Hardware sieht er als zentrale Treiber.
Apples Ansatz: KI direkt auf dem Gerät
Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Microsoft oder Google, die stark auf Cloud Computing setzen, verfolgt Apple einen anderen Weg. Das Unternehmen entwickelt Modelle, die direkt auf iPhone, iPad oder Mac laufen. Dabei spielt die integrierte Neural Engine eine Schlüsselrolle.
- Der Vorteil liegt in zwei Punkten: Zum einen bleiben Daten lokal gespeichert, was den Datenschutz verbessert. Zum anderen kann die Verarbeitung schneller erfolgen, da keine ständige Verbindung zu Servern erforderlich ist. Bereits heute nutzt Apple in bestimmten Bereichen On-Device-KI. Laut Newman werden sich die Modelle in kurzer Zeit so stark verbessern, dass sogar komplexe, agentenbasierte Aufgaben lokal ausgeführt werden können.
Kritik an Apples Tempo
Viele Beobachter halten Apple für zu langsam, wenn es um den KI-Markt geht. Zwar wurden erste Anwendungen wie Writing Tools und Image Playgrounds vorgestellt, doch ein echter Durchbruch lässt noch auf sich warten. Besonders die Weiterentwicklung von Siri, die schon lange angekündigt ist, sorgt für Diskussionen. Die neue Version soll in der Lage sein, kontextuelle Hinweise besser zu verstehen und komplexe Zusammenhänge, wie die Identifizierung von Familienmitgliedern, zu berücksichtigen. Newman bewertet die Situation jedoch positiv. Für ihn ist Apple ein Unternehmen, das sich Zeit lassen kann, um Technologien so zu entwickeln, dass sie stabil und benutzerfreundlich sind. Ein vorsichtiger, aber gezielter Weg könne sich langfristig stärker auszahlen als ein schneller, unausgereifter Einstieg.
Neue Produkte als Chance
Neben den bestehenden Geräten hat Apple die Möglichkeit, sich über neue Formfaktoren zu positionieren. Produkte wie Apple Glass oder Smart Rings könnten eine Plattform für den verstärkten Einsatz von Apple Intelligence bieten. Der Schlüssel liegt darin, Anwendungen zu schaffen, die für Verbraucher leicht zugänglich sind. Eine schwache Umsetzung birgt Risiken, doch aktuell droht Apple noch kein Verlust von Marktanteilen an stärker KI-orientierte Android-Konkurrenten.
Apple setzt auf eigenen Weg bei KI und wächst langfristig
Apple hat beim Thema künstliche Intelligenz nicht die Rolle des Vorreiters übernommen, sondern setzt auf einen eigenen Ansatz. Mit Apple Intelligence und der Fokussierung auf On-Device-Verarbeitung verfolgt das Unternehmen eine Strategie, die Datenschutz, Sicherheit und Geschwindigkeit kombiniert. Bernstein sieht darin die Grundlage für weiteres Wachstum und hat das Kursziel der Aktie auf 290 US-Dollar gesetzt. Auch wenn Apple noch Zeit braucht, um entscheidende Schritte im KI-Bereich zu machen, spricht vieles dafür, dass dieser Weg langfristig erfolgreich sein könnte. (Bild: Shutterstock / JHVEPhoto)
Haftungsausschluss: Keine Empfehlung für Investitionen
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