Apple steht erneut im Fokus europäischer Regulierungsbehörden. Dieses Mal geht es um das iPhone 12 und dessen Strahlungswerte. Frankreich hatte bereits 2023 reagiert und den Verkauf gestoppt, weil das Gerät die Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung überschritt. Nach einer Bestätigung durch die Europäische Kommission bringt Apple nun ein Software-Update für alle Geräte in der Europäischen Union heraus.
Das iPhone 12 erfüllt in seiner bisherigen Form nicht vollständig die Anforderungen der europäischen Gesundheitsstandards für elektromagnetische Strahlung. Apple hat deshalb angekündigt, ein Software-Update in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bereitzustellen. Die Anpassung erfolgt nach monatelangen Diskussionen zwischen Apple, den französischen Behörden und der Europäischen Kommission.
Hintergrund: Streit zwischen Apple und Frankreich
Im September 2023 stoppte Frankreich den Verkauf des iPhone 12. Messungen der nationalen Frequenzagentur ANFR hatten ergeben, dass die spezifische Absorptionsrate (SAR) des Geräts über dem erlaubten Grenzwert lag. Damit war das Maß an elektromagnetischer Strahlung, das der Körper aufnimmt, höher als von den europäischen Standards vorgesehen. Apple wurde aufgefordert, den Mangel zu beheben, und sollte alle bereits verkauften Geräte so anpassen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Erstes Update nur für Frankreich
Als Reaktion stellte Apple ein Software-Update speziell für französische Nutzer bereit. Dieses Update brachte das iPhone 12 mit dem Testprotokoll der französischen Behörden in Einklang. Gleichzeitig betonte Apple aber, dass die von der ANFR angewandte Testmethodik aus ihrer Sicht fehlerhaft sei. Grund dafür sei, dass die Tests den Off-Body-Erkennungsmechanismus nicht berücksichtigten. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass das iPhone automatisch weniger Strahlung abgibt, wenn es nicht direkt am Körper getragen wird. Apple verwies darauf, dass diese Funktion international anerkannt und validiert sei.
EU-Kommission stellt sich hinter Frankreich
Die Europäische Kommission prüfte den Fall und bestätigte am Montag, dass die Maßnahmen Frankreichs gerechtfertigt waren. Damit wurde die ursprüngliche Entscheidung, den Verkauf des iPhone 12 in Frankreich zu stoppen, nachträglich legitimiert.
EU-weites Software-Update angekündigt
Apple kündigte daraufhin an, das Software-Update in den kommenden Wochen in allen 27 EU-Mitgliedstaaten zu veröffentlichen. Mit diesem Schritt werden die Strahlungswerte des iPhone 12 so angepasst, dass sie überall in der Europäischen Union den geltenden Standards entsprechen. Trotz seiner anhaltenden Kritik an der französischen Testmethodik erklärte Apple, die Entscheidung der Europäischen Kommission zu respektieren. In einer Stellungnahme hieß es, Kunden könnten ihr iPhone 12 weiterhin bedenkenlos nutzen.
Apple folgt den Vorgaben trotz Kritik
Apple liefert mit dem EU-weiten Update für das iPhone 12 eine klare Antwort auf die Kritik europäischer Behörden. Auch wenn das Unternehmen die angewandten Testverfahren weiterhin anzweifelt, bringt es seine Geräte mit den gesetzlichen Vorschriften in Einklang. Für den europäischen Markt ist damit eine einheitliche Lösung gefunden, die Rechtssicherheit schafft und gleichzeitig den Nutzern zeigt, dass regulatorische Vorgaben konsequent umgesetzt werden. (Bild: Apple)
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