Tim Cook wird immer wieder für seinen Führungsstil bei Apple kritisiert. Zu wenig Innovation, zu viel Fokus auf Effizienz, zu wenig Charisma – das sind nur einige Vorwürfe, die regelmäßig laut werden. Vor allem die Einführung von Apple Intelligence hat zuletzt für Gesprächsstoff gesorgt. Trotzdem steht fest: Eine Ablösung von Cook ist nicht geplant. Im Gegenteil, laut aktuellen Berichten könnte er bald sogar den Vorsitz des Vorstands übernehmen.
Apple hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Die Aktie ist 2025 um 16 Prozent gefallen, was in erster Linie mit politischen Faktoren wie neuen US-Zöllen zu tun hat. Gleichzeitig steht das Unternehmen unter Druck, weil neue Hardware fehlt und die Einführung von Apple Intelligence nicht wie erwartet verlief. All das hat Diskussionen über Tim Cooks Rolle neu entfacht. Doch die Realität sieht anders aus, als viele Analysten es gern hätten. Der Vorstand steht geschlossen hinter dem CEO. Und wenn alles so läuft, wie es aktuell aussieht, könnte Cook künftig noch mehr Einfluss bei Apple haben.
Kritik an Apple Intelligence
Apple Intelligence war eigentlich als großer Wurf angekündigt. Doch der Start verlief holprig. Es gab technische Probleme, unklare Abgrenzungen zu bestehenden Funktionen und Kritik an der strategischen Ausrichtung. Das hat den Eindruck entstehen lassen, dass Apple bei künstlicher Intelligenz den Anschluss verliert. Manche Stimmen werfen Cook vor, dass er das Thema nicht versteht oder falsch priorisiert hat. Trotzdem ist der Aufschrei in der Realität kleiner als in manchen Medienberichten.
Rückgang der Aktie – und warum das den Vorstand nicht stört
Zwar ist die Apple-Aktie 2025 spürbar gefallen, das liegt aber nicht an internen Fehlern. Vielmehr haben neue Zölle aus den USA, eingeführt unter Präsident Donald Trump, die Bewertung belastet. Trotz dieses Rückgangs liegt der Kurs immer noch um rund 1.500 Prozent höher als zu Beginn von Cooks Amtszeit. Genau das zählt für den Vorstand. Die wirtschaftliche Gesamtbilanz unter Cook ist stark, und kurzfristige Ausschläge ändern daran nichts.
Die Rolle des Vorstands – Loyalität statt Kurswechsel
Der Vorstand von Apple gilt als ausgesprochen loyal gegenüber Tim Cook. Personen wie Arthur Levinson, Susan Wagner und Ronald Sugar haben sich in der Vergangenheit kaum in die operative Führung eingemischt. Sie gelten als enge Vertraute von Cook. Dass einzelne Stimmen von außen seine Entlassung fordern, beeindruckt diesen inneren Kreis nicht. Bloomberg hebt in einem aktuellen Bericht hervor, dass bei anderen Unternehmen CEOs in vergleichbaren Situationen unter Druck geraten wären – bei Apple sei das aber nicht der Fall.
Kritik an fehlender neuer Hardware
Ein weiterer Punkt, der Cook regelmäßig angelastet wird: Es fehle an wirklich neuen, bahnbrechenden Produkten. Manche sprechen von einer „Durststrecke“, die sich über ein Jahrzehnt zieht. Dabei wird oft übersehen, dass Apple durchaus neue Produkte eingeführt hat, wie zum Beispiel die AirTags im Jahr 2021. Diese kleinen Tracker wurden in kürzester Zeit zu einem weltweiten Standard. Die Erwartung, Apple müsse jedes Jahr ein neues Kultprodukt vorstellen, ist nicht realistisch. Die Innovationszyklen sind länger geworden – und Apple ist damit nicht allein.
Cooks mögliche Zukunft als Vorstandsvorsitzender
Spannend wird es bei der Frage, wie es intern weitergeht. Tim Cook hatte bereits 2021 angedeutet, dass er vermutlich innerhalb der nächsten zehn Jahre aus dem Unternehmen ausscheiden werde. Das lässt ihm einen zeitlichen Spielraum bis etwa 2031. Ein Rücktritt auf Druck des Vorstands steht jedoch nicht im Raum. Stattdessen gibt es Überlegungen, dass Cook künftig noch mehr Verantwortung übernehmen könnte – als Vorsitzender des Apple-Vorstands. Arthur Levinson, der derzeitige Chairman, ist bereits älter als das vom Board empfohlene Rentenalter. Dasselbe gilt für Ronald Sugar. Beide könnten in naher Zukunft ausscheiden. Auch James Bell und Al Gore haben sich in diesem Jahr aufgrund ihres 75. Geburtstags bereits aus dem Vorstand zurückgezogen. Damit entsteht Spielraum für Neubesetzungen – und Cook wäre ein logischer Kandidat für den Vorsitz.
Mehr Kontrolle – aber wie viel wirklich?
Ein Wechsel an die Spitze des Vorstands könnte Cook theoretisch mehr Einfluss verschaffen. Allerdings weist derselbe Bericht auch darauf hin, dass der aktuelle Vorsitzende Levinson sich kaum jemals in die operative Führung eingemischt hat. Es ist also fraglich, wie viel sich in der Praxis wirklich ändern würde. Klar ist aber: Cook wäre dann sowohl CEO als auch Board Chairman – eine seltene Machtposition, selbst in großen US-Konzernen.
Apple setzt auf Stabilität statt Wechsel
Trotz aller Kritik: Tim Cook steht bei Apple nicht zur Diskussion. Die wirtschaftliche Bilanz stimmt, der Vorstand steht geschlossen hinter ihm, und neue politische oder wirtschaftliche Herausforderungen ändern daran nichts. Sollte der aktuelle Chairman Levinson zurücktreten, ist Cook ein möglicher Nachfolger. Damit würde er seine Position bei Apple weiter festigen. Die Zukunft des Unternehmens bleibt also in seinen Händen – ob als CEO, als Chairman oder beides. Apple setzt auf Kontinuität – und auf einen Mann, der zwar nicht Steve Jobs ist, aber dennoch das Unternehmen an die Spitze geführt hat. (Bild: Shutterstock / Wulandari Wulandari)
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