Meta hat einem der führenden KI-Manager von Apple ein Gesamtvergütungspaket von über 200 Millionen US-Dollar geboten, um ihn abzuwerben. Die betroffene Person ist Ruoming Pang, der bis vor kurzem das Team für Grundlagenmodelle bei Apple leitete. Pang hat das Angebot angenommen und das Unternehmen verlassen. Er wechselt zu den neu gegründeten Superintelligence Labs bei Meta. Dort soll er an der Entwicklung fortschrittlicher KI-Systeme arbeiten, die auf dem Niveau menschlicher Intelligenz operieren oder dieses übertreffen sollen.
Im Bereich künstliche Intelligenz läuft aktuell ein intensiver Wettbewerb um Fachkräfte. Unternehmen wie Meta, Apple, Google oder OpenAI investieren Milliardenbeträge und setzen gezielt auf hochqualifizierte Spezialisten, um sich Vorteile zu sichern. Dass Meta nun über 200 Millionen Dollar bietet, um einen einzigen Manager zu verpflichten, zeigt, welche Dimensionen dieser Konkurrenzkampf angenommen hat. Die Personalie Ruoming Pang verdeutlicht die strategische Bedeutung von KI-Talenten in der nächsten Entwicklungsstufe der Tech-Branche.
Wechsel von Ruoming Pang von Apple zu Meta
Ruoming Pang leitete bei Apple das sogenannte Foundation Models-Team. Rund 100 Mitarbeitende arbeiteten unter seiner Führung an großen Sprachmodellen, die Grundlage für neue KI-Funktionen in Apple-Produkten sind. Dazu zählen unter anderem E-Mail-Zusammenfassungen, Genmoji oder priorisierte Benachrichtigungen – Funktionen, die unter dem neuen KI-Label “Apple Intelligence” gebündelt wurden. Pang verlässt Apple, um bei Meta eine führende Rolle innerhalb der Superintelligence Labs zu übernehmen. Dabei handelt es sich um eine neue Abteilung, die fortschrittliche KI-Systeme entwickeln soll. Ziel ist es, KI auf einem Level zu entwickeln, das mit menschlicher Intelligenz vergleichbar oder überlegen ist.
Vergütungspaket: über 200 Millionen Dollar
Laut Informationen von Bloomberg umfasst das Angebot von Meta an Pang ein besonders hohes Grundgehalt, einen einmaligen Bonus bei Vertragsunterzeichnung sowie eine umfangreiche Aktienkomponente. Die Aktienprämie stellt den größten Teil der Gesamtvergütung dar. Die Auszahlung erfolgt allerdings nicht sofort, sondern ist an bestimmte Leistungskennzahlen und eine mehrjährige Betriebszugehörigkeit gekoppelt. Die Gesamtsumme von über 200 Millionen Dollar ist außergewöhnlich. Sie übersteigt die Vergütung fast aller Apple-Mitarbeiter – mit Ausnahme von CEO Tim Cook. Apple hat laut Bericht nicht versucht, ein Gegenangebot zu machen.
Meta holt weitere KI-Schwergewichte
Ruoming Pang ist nicht der einzige prominente Zugang bei Meta. Auch andere bekannte Namen haben sich den Superintelligence Labs angeschlossen. Dazu gehören Nat Friedman, früher CEO von GitHub, Daniel Gross, Gründer eines KI-Startups, und Alexandr Wang, Mitbegründer von Scale AI. In einem Podcast hatte OpenAI-Chef Sam Altman bereits im Juni erklärt, dass Meta in großem Stil versucht, Top-Talente abzuwerben – mit Angeboten, die teilweise über 100 Millionen Dollar betragen. Er sagte, dass Meta seinem Team solche Angebote unterbreitet habe.
Apples Reaktion auf den Weggang
Bei Apple hat man auf den Abgang von Pang mit einer Umstrukturierung reagiert. Das Foundation Models-Team wird jetzt von Zhifeng Chen geleitet. Darüber hinaus wurde die Führungsverantwortung auf mehrere leitende Ingenieure aufgeteilt. Ziel scheint zu sein, künftige Abhängigkeiten von einzelnen Personen zu verringern.
Meta setzt ein Zeichen im globalen KI-Wettbewerb
Der Wechsel von Ruoming Pang ist ein weiteres Beispiel dafür, wie hart der Wettbewerb um KI-Fachkräfte geworden ist. Meta zeigt mit dem Rekord-Angebot, wie viel dem Unternehmen an Fortschritten im Bereich künstliche Intelligenz liegt. Gleichzeitig verliert Apple eine zentrale Figur seiner internen KI-Strategie. Welche Auswirkungen dieser Personalwechsel langfristig auf die Entwicklung bei beiden Unternehmen haben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Dynamik in der KI-Branche wird durch solche Transfers weiter beschleunigt. (Bild: Shutterstock / miss.cabul)
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