Apple setzt mit Apple Intelligence auf künstliche Intelligenz – ein Thema, das aktuell die gesamte Tech-Branche beschäftigt. Die Erwartungen an Apple sind groß, gerade weil andere Tech-Giganten wie Google, Microsoft oder OpenAI bereits sichtbare Fortschritte gemacht haben. Die diesjährige Entwicklerkonferenz WWDC 2025 hat erste konkrete Schritte gezeigt, wie Apple die eigene KI-Strategie umsetzen will. Gleichzeitig wird deutlich: Wenn in den kommenden Monaten nicht mehr passiert, könnte Apple gezwungen sein, größere KI-Firmen zu übernehmen, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Die Präsentation von Apple auf der WWDC 2025 war geprägt von Zurückhaltung. Zwar wurde die eigene KI-Plattform Apple Intelligence thematisiert, doch der große WOW-Effekt blieb aus. Das sehen auch viele Investmentfirmen so. Analysten wie Daniel Ives vom Finanzunternehmen Wedbush sprechen davon, dass Apple zwar einen Plan habe, aber bisher keine wirklich großen Fortschritte zeige. Ives betont, dass Apple mit Apple Intelligence zwar die Tür für Drittentwickler geöffnet habe, aber alles in allem sei die Präsentation eher vorsichtig als visionär ausgefallen. Der Grund dafür liegt in der WWDC 2024. Damals hatte Apple hohe Erwartungen geschürt, die anschließend nicht erfüllt wurden. Offenbar wollte Apple dieses Jahr bewusst nicht zu viel versprechen. Diese Strategie ist nachvollziehbar – aber sie bringt auch Risiken mit sich. Denn in einem Umfeld, in dem die Konkurrenz sehr schnell voranschreitet, kann zu viel Zurückhaltung als Schwäche wirken.
Apple unter Druck: Das nächste Jahr wird entscheidend
Daniel Ives macht klar, dass das kommende Jahr für Apple entscheidend wird. Die Fortschritte bei Apple Intelligence stehen laut ihm ganz oben auf der Liste der Investoren. Apple hat deshalb nur wenig Zeit, um zu zeigen, dass die KI-Strategie nicht nur auf dem Papier funktioniert. Falls das Unternehmen in dieser Zeit nicht liefern kann, könnte es gezwungen sein, auf andere Mittel zurückzugreifen – etwa auf große Übernahmen im KI-Bereich.
Bisherige Zukäufe: Klein, gezielt, wenig öffentlich
Apple kauft regelmäßig kleinere Unternehmen, spricht aber öffentlich nur selten darüber. Das Unternehmen muss solche Übernahmen nur dann melden, wenn sie eine gewisse Größenordnung überschreiten. Gerade im KI-Bereich hat Apple in den letzten Jahren mehrere kleinere Firmen übernommen. Einige davon waren auf Kalenderfunktionen oder Fertigungsprozesse spezialisiert. Welche konkreten Firmen das genau waren, ist öffentlich nur teilweise bekannt. Klar ist: Die bisherigen Zukäufe waren punktuell, aber nicht strategisch groß genug, um Apple Intelligence entscheidend voranzubringen.
Was Analysten erwarten: Große KI-Übernahmen denkbar
Laut Wedbush könnte sich das bald ändern. Ives meint, dass der zunehmende Erfolgsdruck Apple dazu bringen könnte, nicht mehr nur kleine KI-Unternehmen zu kaufen, sondern gezielt nach größeren Playern Ausschau zu halten. Konkrete Namen nennt er nicht, aber die Logik ist klar: Wenn Apple bei Apple Intelligence in kurzer Zeit sichtbare Fortschritte machen will, braucht es entweder schnell funktionierende Technologien oder erfahrene KI-Teams – beides lässt sich am schnellsten über Übernahmen realisieren. Wedbush zeigt sich trotzdem zuversichtlich, dass Apple diesen Schritt erfolgreich umsetzen könnte. Das Vertrauen in die langfristige Strategie ist da, auch wenn die kurzfristige Umsetzung bisher noch Luft nach oben hat.
Bewertung durch Wedbush: Kursziel bleibt bei 270 Dollar
Trotz der eher verhaltenen Reaktionen auf die WWDC 2025 hält Wedbush an seiner positiven Einschätzung fest. Das Kursziel für die Apple-Aktie bleibt bei 270 US-Dollar. Diese Bewertung hatte das Finanzunternehmen bereits im Mai 2025 festgelegt – damals allerdings weniger wegen der KI-Pläne, sondern wegen Apples Fähigkeit, wirtschaftliche Herausforderungen wie etwa die neuen Zölle unter Donald Trump abzufedern. Für die kommenden Monate erwartet Wedbush aber, dass Apple Intelligence ein deutlich stärkeres Thema für den Aktienkurs wird.
Apple zwischen Vorsicht und Handlungsdruck
Apple steht beim Thema künstliche Intelligenz an einem kritischen Punkt. Die WWDC 2025 hat erste Schritte gezeigt, aber keine großen Durchbrüche geliefert. Analysten wie Daniel Ives sehen in den nächsten zwölf Monaten den entscheidenden Zeitraum, in dem Apple beweisen muss, dass Apple Intelligence mehr ist als nur ein Name. Sollte das Unternehmen in dieser Zeit nicht genügend Fortschritte machen, könnten größere KI-Übernahmen notwendig werden. Bisher hat Apple vor allem kleinere Firmen gekauft, aber die Investoren erwarten nun mehr. Ob Apple diesen Erwartungen gerecht wird, hängt davon ab, wie schnell und entschlossen das Unternehmen in den nächsten Monaten handelt. Die Grundlage ist gelegt – jetzt zählt die Umsetzung. (Bild: Shutterstock / SnapASkyline)
- Siri als Vaporware? Was hinter dem Streit mit Apple steckt
- AirPods Pro 3 kommen wohl erst 2026 – alle Infos dazu
- Apple arbeitet laut Bericht an drei neuen KI-Projekten
- Apple bringt neue Siri-Funktionen im Frühjahr 2026
- Siri soll besser werden – Apple verspricht Großes
- Bericht: Apple stellt homeOS im März 2026 vor