Apple arbeitet an einer neuen Version von Xcode, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist. Dafür hat sich das Unternehmen mit dem KI-Spezialisten Anthropic zusammengetan. Ziel ist es, das Programmieren, Testen und Optimieren von Code durch den Einsatz des KI-Modells Claude effizienter zu gestalten. Das berichtet Bloomberg. Die Partnerschaft ist Teil einer größeren Strategie von Apple, die eigene Softwareentwicklung durch fortschrittliche KI zu unterstützen und mit der Konkurrenz mitzuhalten.
In den letzten Jahren war Apple eher zurückhaltend, was den Einsatz von KI in der Softwareentwicklung angeht. Während andere Tech-Firmen schon früh KI-gestützte Tools integriert haben, hat Apple abgewartet. Der Grund: die Technologie war noch nicht ausgereift genug für die eigenen Qualitätsansprüche. Doch inzwischen hat sich das geändert. Große Sprachmodelle wie Claude, ChatGPT oder Gemini sind deutlich leistungsfähiger geworden. Apple reagiert jetzt und setzt auf gezielte Partnerschaften mit führenden KI-Unternehmen.
Neue Xcode-Version mit Claude von Anthropic
Die neue Version von Xcode, die intern bei Apple getestet wird, basiert auf dem Claude-Sonnet-Modell von Anthropic. Claude ist ein großes Sprachmodell, das sich besonders gut für Programmieraufgaben eignet. Es gilt als ernstzunehmender Konkurrent von ChatGPT. Apple hat das Tool zunächst intern ausgerollt. Mitarbeitende können es bereits nutzen, um Code zu schreiben, zu überarbeiten und zu testen. Die neue Xcode-Version bietet eine Chat-Schnittstelle, über die du als Entwickler Fragen stellen oder direkt um Code bitten kannst. Auch beim Testen von Benutzeroberflächen und beim Auffinden von Fehlern kann das Tool helfen. Noch ist unklar, ob Apple die neue Plattform auch für Drittentwickler freigibt. Wenn die internen Tests erfolgreich verlaufen, wäre das aber denkbar. Das Tool könnte dann Teil eines größeren Pakets für externe Entwickler werden.
Verbindung zu Swift Assist
Die aktuelle Entwicklung steht auch im Zusammenhang mit einem früheren Projekt von Apple: Swift Assist. Dabei handelte es sich um eine KI-gestützte Programmierhilfe, die 2024 erscheinen sollte. Letztlich wurde das Tool aber nie veröffentlicht. Grund dafür waren Probleme bei den internen Tests. Swift Assist neigte dazu, falsche Informationen zu generieren, was den Entwicklungsprozess eher verlangsamte als beschleunigte. Die Zusammenarbeit mit Anthropic könnte genau hier ansetzen. Claude liefert stabilere und präzisere Ergebnisse und soll helfen, die Schwächen von Swift Assist auszubessern. Es ist also gut möglich, dass Apple auf Basis von Claude ein neues, funktionierendes Assistenzsystem aufbaut.
Apples breitere KI-Strategie
Die Kooperation mit Anthropic ist kein Einzelfall. Apple hat bereits mehrere KI-Partnerschaften geschlossen. In iOS 18 ist ChatGPT von OpenAI integriert. Parallel arbeitet Apple mit Google zusammen, um das Gemini-Modell zu unterstützen. In China wiederum setzt das Unternehmen auf lokale Partner wie Baidu und Alibaba. Diese Vielschichtigkeit zeigt, dass Apple keine eigene universelle KI-Plattform entwickelt, sondern je nach Region und Anwendung gezielt mit anderen Unternehmen kooperiert. So will Apple flexibel auf Marktanforderungen reagieren und gleichzeitig hochwertige, kontrollierbare KI-Funktionen anbieten (via Bloomberg).
Xcode mit KI: Die Zukunft der Apple-Programmierung
Apple bringt KI in die eigene Entwicklerumgebung – und zwar nicht halbherzig. Die Zusammenarbeit mit Anthropic und die Integration von Claude in Xcode zeigen, dass das Unternehmen ernst macht. Entwickler bei Apple testen das System bereits. Es ist nicht ausgeschlossen, dass du es bald selbst nutzen kannst, wenn du für Apple-Plattformen entwickelst. Nach anfänglichem Zögern rüstet Apple in Sachen KI deutlich auf. Die Kombination aus interner Nutzung, externer Kooperation und strategischer Integration zeigt, wohin die Reise geht. KI wird ein fester Bestandteil von Apples Entwicklungswerkzeugen – und das könnte auch deine Arbeit als Entwickler grundlegend verändern. (Bild: Shutterstock / khunkornStudio)
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