Betrüger nutzen inzwischen künstliche Intelligenz, um täuschend echte Nachrichten, Anrufe und sogar Videos zu erstellen. Damit bringen sie ihre Opfer dazu, Geld zu überweisen oder persönliche Daten preiszugeben. Stimmen werden gefälscht, Videoanrufe wirken glaubwürdig, und die Nachrichten klingen wie von echten Freunden oder Verwandten. Wenn du in so eine Falle tappst, kann das ernste Folgen haben. Es ist möglich, dass in deinem Namen Kredite aufgenommen oder Konten geplündert werden. Die gute Nachricht ist: Du kannst dich dagegen schützen. Je mehr du über die Methoden der Betrüger weißt und je besser du deine Konten absicherst, desto geringer ist das Risiko, Opfer zu werden.
Online-Sicherheit betrifft dich nicht erst, wenn etwas passiert ist. Identitätsdiebstahl, Phishing, Kontenmissbrauch – das alles sind reale Bedrohungen, die dich jeden Tag treffen können. Die Werkzeuge der Kriminellen werden besser, aber auch deine Möglichkeiten, dich zu schützen. In diesem Artikel erfährst du, welche neun Dinge du tun solltest, um dein Risiko deutlich zu senken.
Verwende einen Passwort-Manager
Starke, einzigartige Passwörter sind der erste Schritt zu mehr Sicherheit. Aber niemand kann sich Dutzende davon merken. Deshalb ist ein Passwort-Manager unerlässlich. Er erstellt sichere Passwörter und speichert sie automatisch. Auf Apple-Geräten kannst du dazu die integrierte Passwörter-App nutzen, aber auch andere Manager erfüllen den Zweck. Bei jeder neuen Anmeldung erstellt der Passwort-Manager ein starkes Passwort und speichert es verschlüsselt. Du musst dir nur noch das Master-Passwort merken – alles andere wird für dich erledigt.
Ersetze alte Passwörter
Wenn du schon länger online unterwegs bist, hast du wahrscheinlich noch Passwörter im Einsatz, die zu schwach oder mehrfach verwendet sind. Das ist ein Sicherheitsrisiko. Angreifer knacken eine schlecht gesicherte Website, klauen dort die Zugangsdaten und probieren sie dann automatisiert auf anderen Seiten aus. So verschaffen sie sich Zugriff auf weitere Konten – besonders dann, wenn du dasselbe Passwort mehrfach genutzt hast. Du solltest deshalb alle alten Passwörter überprüfen und durch neue ersetzen – vor allem bei sensiblen Konten wie Online-Banking, Apple Account, Amazon oder Google-Konto. Nutze dafür am besten gleich den Passwort-Manager. Um gehackte Konten zu identifizieren, kannst du deine E-Mail-Adresse bei haveibeenpwned.com eingeben. Dort erfährst du, ob deine Daten bereits in einem Datenleck aufgetaucht sind.
Nutze Passkeys, wenn möglich
Passkeys sind die moderne Alternative zum Passwort. Bei der Anmeldung musst du kein Passwort mehr eingeben. Stattdessen wird deine Identität über dein Gerät bestätigt, zum Beispiel mit Face ID oder Touch ID.
- Der Vorteil: Das System überträgt kein Passwort an die Website. Es gibt also nichts, was gehackt werden kann. Unterstützt ein Dienst Passkeys, solltest du sie verwenden. Die Anmeldung geht schneller, ist einfacher und deutlich sicherer als klassische Passwörter.
Aktiviere Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Mit Zwei-Faktor-Authentifizierung brauchst du neben deinem Passwort noch einen zusätzlichen Code, um dich anzumelden. Dadurch wird ein Account deutlich schwerer angreifbar. Viele Dienste bieten diese Option inzwischen an.
- Wichtig: Vermeide 2FA per SMS. Diese Methode ist unsicher, weil sie anfällig für SIM-Swapping ist – ein Trick, bei dem sich Angreifer deine Mobilfunknummer unter den Nagel reißen. Nutze stattdessen eine Authenticator-App wie Google Authenticator oder die in Apple’s Passwörter-App integrierte Funktion. Dort erhältst du bei jeder Anmeldung einen temporären sechsstelligen Code, der nur auf deinem Gerät angezeigt wird.
Überprüfe regelmäßig die letzten Anmeldedaten
Viele Banking- und Online-Dienste zeigen dir, wann du dich zuletzt erfolgreich angemeldet hast. Das ist nicht nur nett gemeint, sondern eine echte Sicherheitsfunktion. Wenn du dort Anmeldungen siehst, die du nicht erkennst, ist das ein deutliches Warnsignal. Mach es dir zur Gewohnheit, diese Information bei jeder Anmeldung kurz zu prüfen. Im Zweifel kannst du sofort reagieren, das Passwort ändern und den Support kontaktieren.
Nutze ein VPN in öffentlichen WLANs
Öffentliche WLAN-Hotspots wie in Cafés oder Bahnhöfen sind praktisch, aber auch riskant. Es kann sein, dass du dich unbemerkt mit einem manipulierten Netzwerk verbindest. Dann kann der Betreiber deinen Datenverkehr mitlesen – besonders, wenn die Verbindung nicht verschlüsselt ist. Die meisten Websites nutzen heute HTTPS, was das Risiko reduziert. Trotzdem ist es sicherer, ein VPN zu verwenden. Es verschlüsselt deine gesamte Verbindung, unabhängig vom Netzwerk. Achte darauf, einen seriösen VPN-Anbieter zu wählen, der keine Verbindungsprotokolle speichert und regelmäßig extern geprüft wird.
Gib keine persönlichen Daten an KI-Chatbots weiter
Viele KI-Chatbots lernen aus dem, was Nutzer ihnen schreiben. Die Daten werden gespeichert und unter Umständen später für Trainingszwecke wiederverwendet. Was du in einem Chat schreibst, könnte also indirekt wieder auftauchen. Gib deshalb keine persönlichen Informationen weiter – keine Namen, keine Adressen, keine Kontodaten. Wenn du dir nicht sicher bist, ob eine Angabe unbedenklich ist, lass sie lieber weg.
Lösche deine Daten bei Datenhändlern
Es gibt viele sogenannte Datenbroker, die deine persönlichen Informationen sammeln, speichern, verkaufen und weitergeben. Dazu gehören unter anderem deine E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Wohnadresse oder sogar deine Kauf- und Suchgewohnheiten. Die Folge: Du bekommst Spam, wirst von Werbeanrufen belästigt oder gerätst ins Visier von Betrügern. Du hast das Recht, deine Daten bei diesen Anbietern löschen zu lassen. Das geht in den meisten Fällen direkt über deren Website, ist aber oft zeitaufwändig und unübersichtlich. Alternativ kannst du automatisierte Prozesse oder Tools nutzen, die diesen Aufwand für dich reduzieren. Grundsätzlich gilt: Je weniger persönliche Daten im Umlauf sind, desto besser ist dein Schutz vor Betrug.
Prüfe jede Geldforderung genau
Wenn dich jemand um Geld bittet – egal ob per E-Mail, Messenger oder Telefon – sei immer skeptisch. Selbst wenn die Nachricht scheinbar von einem Freund, Familienmitglied oder Kollegen kommt, kann es sich um einen Betrugsversuch handeln. Besonders wenn der Absender behauptet, sich in einer Notlage zu befinden, ist Vorsicht geboten. Kontaktiere die Person immer auf einem anderen Weg, den du kennst. Wenn du eine E-Mail bekommst, ruf an. Wenn du einen Anruf bekommst, schreib eine Nachricht. Manche Familien vereinbaren sogar Codewörter, die in echten Notfällen verwendet werden. Das kann helfen, echte Hilfe von Betrug zu unterscheiden.
- Achte außerdem auf typische Warnzeichen: eine angeblich geänderte Bankverbindung, die Bitte um Geschenkkarten oder die Aufforderung, Geld per Western Union oder ähnlichem zu schicken. All das sind gängige Betrugsmaschen.
Digitale Sicherheit ist deine Daueraufgabe
Betrug im Internet ist längst keine Ausnahme mehr, sondern Alltag. Doch du kannst viel tun, um dich zu schützen. Passwort-Manager, Passkeys, 2FA, VPNs, Datensparsamkeit und ein wachsames Auge bei Geldforderungen machen einen großen Unterschied. Sicherheit im Netz ist kein einmaliges Projekt, sondern etwas, das du regelmäßig überprüfen und anpassen solltest. Mit den hier beschriebenen Maßnahmen bist du auf dem richtigen Weg, um dich selbst, deine Daten und dein Geld wirksam zu schützen. Auf der Suche nach Zubehör? Unsere Amazon Storefront ist dein Ziel für hochwertige Produkte, auch für HomeKit! (Bild: Shutterstock / A9 STUDIO)
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