2027 steht das iPhone vor einem Jubiläum: 20 Jahre seit dem ersten Modell. In typischer Apple-Manier wird dieses Ereignis wohl nicht einfach mit einem Sondermodell gefeiert, sondern mit echter Technologie-Innovation. Laut einem Bericht der südkoreanischen Seite ETNews arbeitet Apple an einer Reihe neuer Features. Eines davon könnte für iPhones ein echter Gamechanger sein: eine neue Speichertechnologie namens Mobile High Bandwidth Memory, kurz Mobile HBM.
Wenn du aktuell ein iPhone nutzt, dann läuft der Arbeitsspeicher deines Geräts mit sogenanntem LPDDR-Speicher. Das ist gängige Praxis in Smartphones. Für einfache Anwendungen reicht das, aber für KI-Anwendungen mit großem Rechenaufwand hat dieser Speicher klare Grenzen. Apple will genau hier ansetzen und testet laut Bericht den Einsatz von Mobile HBM – einer Speicherlösung, die bisher vor allem in KI-Servern zum Einsatz kommt. Damit könnte das iPhone in Zukunft komplexe KI-Prozesse direkt auf dem Gerät ausführen – ohne Cloud, ohne Wartezeit, ohne Akku-Debakel.
Was ist Mobile HBM genau?
HBM ist eine Speicherart, bei der DRAM-Chips vertikal gestapelt werden. Diese Chips sind über winzige vertikale Verbindungen miteinander verbunden – sogenannte Through-Silicon Vias (TSVs). Diese Technik erhöht die Übertragungsgeschwindigkeit der Signale deutlich, bei gleichzeitig kompaktem Design. Normalerweise wird HBM in High-End-Servern verwendet, die mit KI-Modellen arbeiten oder GPUs versorgen. In diesem Zusammenhang wird oft auch vom „KI-Speicher“ gesprochen. Die mobile Variante – Mobile HBM – passt dieses Prinzip für Smartphones an. Sie bietet sehr hohen Datendurchsatz bei geringem Energieverbrauch und minimalem Platzbedarf. Genau das ist für mobile Geräte entscheidend. Apple will offenbar genau diese Technologie nutzen, um die KI-Fähigkeiten des iPhones auszubauen. Der Fokus liegt auf der direkten Verarbeitung großer Sprachmodelle oder aufwendiger Bildverarbeitung – direkt auf dem Gerät, ohne externe Server.
Apple arbeitet wohl mit Samsung und SK hynix zusammen
Laut ETNews hat Apple bereits Gespräche mit großen Speicherherstellern geführt. Konkret geht es um Samsung Electronics und SK hynix. Beide Unternehmen entwickeln aktuell eigene Versionen von Mobile HBM. Samsung setzt dabei auf eine Verpackungstechnologie namens Vertical Cu-post Stack (VCS). SK hynix hingegen verfolgt einen anderen Ansatz mit Vertical Wire Fan-Out (VFO). Beide Varianten sind darauf ausgelegt, die hohe Leistung von HBM in kleinen Formfaktoren wie Smartphones unterzubringen. Ziel ist die Massenproduktion nach 2026 – also rechtzeitig für das iPhone 2027.
Herausforderungen: Komplexe Fertigung und thermische Grenzen
Mobile HBM ist nicht einfach in der Umsetzung. Die Herstellungskosten sind deutlich höher als bei LPDDR. Außerdem ist der Speicher thermisch anspruchsvoll, was gerade bei schlanken Geräten wie dem iPhone ein Problem sein kann. Die vertikale Stapelung und die nötigen TSVs erfordern eine hochpräzise Verpackungstechnik und ein zuverlässiges Yield-Management – also eine gute Ausbeute funktionierender Chips. Das alles macht die Integration dieser Technologie komplex und teuer. Trotzdem scheint Apple entschlossen zu sein, das Risiko einzugehen, um die Leistung der iPhones auf ein neues Level zu heben.
Was sonst noch für 2027 geplant ist
Neben Mobile HBM gibt es weitere Gerüchte rund um das Jubiläums-iPhone. Besonders häufig genannt wird ein komplett randloses Display, das sich um alle vier Kanten des Geräts zieht. Auch das wäre ein sichtbares Zeichen dafür, dass Apple zum 20. Geburtstag des iPhones neue Maßstäbe setzen will – nicht nur technisch, sondern auch optisch.
Mobile HBM könnte das iPhone 2027 grundlegend verändern
Wenn Apple wirklich Mobile HBM in das iPhone 2027 bringt, dann geht es nicht um ein weiteres schnelleres Smartphone. Es geht um eine Plattform für mobile KI – mit deutlich höherer Leistung, kürzerer Reaktionszeit und geringem Energieverbrauch. Du könntest damit KI-Modelle wie Sprachassistenten, Echtzeit-Bildbearbeitung oder smarte Funktionen direkt auf deinem iPhone nutzen, ohne auf Server oder Internetverbindung angewiesen zu sein. Die Entwicklung steckt noch in der Vorbereitung, doch wenn alles wie geplant läuft, könnte das iPhone 2027 mehr sein als nur ein neues Modell. Es wäre ein echter technischer Sprung. Und ein Zeichen dafür, dass Apple auch nach zwei Jahrzehnten bereit ist, bekannte Grenzen zu verschieben. (Bild: Shutterstock / Runrun2)
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