Spotify rüstet technisch auf. In der aktuellen Beta-Version der iPhone-App sind erste Hinweise auf eine Funktion für verlustfreies Audio aufgetaucht. Das Feature wird seit Jahren erwartet und steht nun offenbar kurz vor der Einführung. Parallel dazu arbeitet Spotify an einem neuen Abomodell mit zusätzlichen Funktionen. Für Nutzer bedeutet das: bessere Klangqualität – möglicherweise aber auch höhere Kosten.
Bereits 2021 kündigte Spotify einen HiFi-Tarif mit verlustfreiem Streaming an. Seitdem ist wenig passiert. Während Apple Music seinen gesamten Katalog ohne Aufpreis in verlustfreier Qualität anbietet, blieb Spotify auffällig still. Doch jetzt verdichten sich die Anzeichen, dass das Thema wieder Fahrt aufnimmt. Verschiedene Quellen haben Codezeilen entdeckt, die auf den baldigen Start eines verlustfreien Audiofeatures hinweisen – nicht nur im Webplayer, sondern auch in der iOS-App.
Hinweise im App-Code deuten auf neue Qualitätseinstellungen hin
Laut Chris Messina (via TechCrunch) und dem Tool Spicetify (via The Verge) finden sich in der aktuellen Version des Spotify-Webplayers sowie der Desktop-App mehrere Hinweise auf Audio in verlustfreier Qualität. Dort ist unter anderem von Musik mit „bis zu 24 Bit bei 44,1 kHz“ die Rede. Diese Angaben entsprechen verlustfreier CD-Qualität. Weitere Codezeilen weisen darauf hin, dass sich diese Dateien nicht nur streamen, sondern auch lokal auf dem iPhone speichern lassen. Spotify schreibt dazu sinngemäß:
Wir führen die beste Klangqualität auf Spotify ein: für Musik mit bis zu 24 Bit/44,1 kHz.
Neues Abo-Modell „Music Pro“ geplant
Parallel dazu arbeitet Spotify offenbar an einem neuen Tarifmodell namens „Music Pro“. Laut einem Bericht soll dieses Paket nicht nur verlustfreies Audio enthalten, sondern auch Remix-Werkzeuge und Zugang zu Konzerttickets. Für diese Zusatzfunktionen plant Spotify eine Aufpreisstruktur. Im Gespräch ist eine monatliche Zusatzgebühr von bis zu 5,99 US-Dollar – zusätzlich zum normalen Spotify-Premium-Abo. Ob und in welcher Form dieser Preis in Europa übernommen wird, ist bisher nicht bekannt.
Konkurrenz bietet verlustfreies Audio bereits kostenlos an
Spotify ist mit diesem Schritt spät dran. Apple Music bietet seit 2021 nahezu seinen gesamten Musikkatalog in verlustfreier Audioqualität mit bis zu 24 Bit bei 192 kHz an – ohne Mehrkosten für Abonnenten. Auch andere Streamingdienste wie Amazon Music HD oder Tidal sind hier bereits länger aktiv. Für Spotify wird es also entscheidend sein, wie Nutzer auf die Preisgestaltung reagieren.
Spotify bereitet sich vor – Release noch dieses Jahr?
Noch gibt es kein offizielles Veröffentlichungsdatum für das verlustfreie Audio-Feature oder das Music Pro-Abo. Bloomberg berichtet allerdings, dass die Einführung noch für dieses Jahr geplant ist. Technisch gesehen scheint Spotify bereits vorbereitet – der Code ist vorhanden, das Marketing wird wohl bald folgen. Wenn du Spotify nutzt und auf bessere Klangqualität gewartet hast, solltest du die nächsten Wochen im Auge behalten. Ob du für verlustfreien Sound wirklich mehr zahlen willst, hängt am Ende davon ab, wie wichtig dir Audiotreue und Zusatzfunktionen sind. (Bild: Shutterstock / Diego Thomazini)
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