Apple verliert weiter an Boden im Kampf um die besten Köpfe im Bereich Künstliche Intelligenz. Nur wenige Tage nach dem Wechsel von Ruoming Pang zu Meta folgen zwei weitere zentrale Figuren aus Apples KI-Abteilung. Mark Lee und Tom Gunter schließen sich ihrem ehemaligen Vorgesetzten an und wechseln zum Superintelligence Labs-Team von Meta. Der Schritt zeigt nicht nur, wie entschlossen Meta in Sachen KI agiert, sondern wirft auch Fragen zum Zustand von Apples interner KI-Strategie auf.
Meta rekrutiert weiterhin gezielt Schlüsselpersonal aus dem KI-Sektor – inzwischen auch vermehrt aus Apples Reihen. Der Verlust von gleich drei hochrangigen Ingenieuren innerhalb kürzester Zeit deutet darauf hin, dass bei Apple derzeit nicht alles rund läuft. Interne Diskussionen, strategische Unklarheiten und eine gesunkene Stimmung innerhalb der Teams haben offenbar Spuren hinterlassen. Für Meta ist das eine Gelegenheit, die konsequent genutzt wird.
Mark Lee und Tom Gunter wechseln zu Meta
Mark Lee und Tom Gunter, beide vormals in der Foundation Models (AFM)-Gruppe von Apple aktiv, haben das Unternehmen verlassen. Beide galten als enge Vertraute von Ruoming Pang, der selbst vor Kurzem mit einem großzügigen Vergütungspaket – laut Bloomberg im Wert von über 200 Millionen Dollar – zu Meta gewechselt war. Lee war einer der ersten Mitarbeiter, die Pang bei Apple in sein Team holte. Gunter zählte zu den erfahrensten und angesehensten Ingenieuren in der Gruppe. Lee hat Apple bereits verlassen und seine neue Stelle bei Meta angetreten. Gunter war nach seinem Abschied bei Apple zunächst kurzzeitig bei einem anderen KI-Startup tätig, bevor er sich ebenfalls für den Wechsel nach Menlo Park entschied.
Meta nutzt den Moment – Apple verliert Orientierung
Die drei Wechsel sind keine Zufälle, sondern Teil einer größeren Entwicklung. Meta baut sein Superintelligence Labs-Team gezielt mit erfahrenen Kräften aus – vorzugsweise solchen, die aus konkurrierenden Unternehmen stammen. Die Rekrutierungsoffensive betrifft nicht nur Apple. Auch von Google und OpenAI wurden in den vergangenen Monaten mehrfach Talente abgeworben. Bei Apple kommt jedoch hinzu, dass das Unternehmen derzeit intern über die eigene KI-Strategie diskutiert. Es ist noch unklar, ob Apple langfristig auf eigene Foundation-Modelle setzt oder externe Partner – etwa OpenAI – stärker in Siri und andere Dienste integriert. Diese Unsicherheit scheint sich auf die Arbeitsatmosphäre auszuwirken. Laut Medienberichten ist die Stimmung in den KI-Teams angespannt. Viele Mitarbeitende fühlen sich für Pannen und Rückschläge in der Entwicklung verantwortlich gemacht. Das wirkt sich auf die Loyalität aus – und erhöht die Wechselbereitschaft.
Zuckerberg setzt klare Prioritäten
Mark Zuckerberg hat öffentlich erklärt, dass KI bei Meta höchste Priorität genießt. Die gezielten Einstellungen von erfahrenen Kräften aus der Branche sind Ausdruck dieser Strategie. Während Apple noch an einer klaren Linie arbeitet, schafft Meta Tatsachen und baut Know-how im eigenen Haus auf. Der Zugang zu erfahrenen Ingenieuren wie Pang, Lee und Gunter dürfte die Weiterentwicklung eigener Modelle bei Meta deutlich beschleunigen.
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Apple verliert Schlüsselpersonal in der KI-Entwicklung
Die jüngsten Personalwechsel markieren einen deutlichen Rückschlag für Apple. Innerhalb kürzester Zeit verliert das Unternehmen drei zentrale Figuren im Bereich künstliche Intelligenz – und das an einen direkten Wettbewerber. Für Meta ist das ein strategischer Erfolg, für Apple eine kritische Phase. Ob und wie Apple auf die Abgänge reagiert, bleibt offen. Klar ist nur: In einem sich schnell bewegenden Technologiefeld wie KI zählt Geschwindigkeit. Wer zögert, verliert. (Bild: Shutterstock / Poetra.RH)
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