Bei Apple tut sich gerade einiges in Sachen Sprachsteuerung. Siri, die hauseigene Sprachassistentin, bekommt nicht nur eine neue Führung, sondern wird intern auch komplett neu strukturiert. Grund dafür ist die lange andauernde Unzufriedenheit mit ihrer bisherigen Entwicklung. Der neue Chef, Mike Rockwell, wurde von der Apple-Spitze eingesetzt, um genau das zu ändern. Und laut einem aktuellen Bericht von Bloomberg ist er bereits mitten dabei, Siri grundlegend zu reformieren.
Wenn du Siri regelmäßig nutzt, weißt du wahrscheinlich, dass die Sprachassistentin in vielen Situationen nicht besonders zuverlässig war. Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wie dem Google Assistant oder Amazons Alexa wirkte Siri oft veraltet, träge oder schlichtweg unbrauchbar. Mit der Ernennung von Mike Rockwell, zuvor verantwortlich für die Softwareentwicklung der Vision Pro, will Apple diesem Image entgegenwirken. Rockwell bringt nicht nur viel technische Erfahrung mit, sondern greift direkt in die Organisationsstruktur ein – mit einem klaren Ziel: Siri auf Erfolgskurs zu bringen.
Neue Siri-Führung übernimmt und verändert die Teams
Mike Rockwell hat laut Bloomberg-Journalist Mark Gurman bereits erste große Schritte unternommen. Er ersetzt wesentliche Teile der bisherigen Führungsriege durch Mitarbeiter aus seiner früheren Vision Pro Abteilung. Gleichzeitig strukturiert er zentrale Teams wie Sprache, Sprachverständnis, Systemleistung und Benutzererfahrung neu. Zu den personellen Änderungen gehören unter anderem:
- Ranjit Desai, ein langjähriger leitender Entwickler bei der Vision Pro, ist nun für große Teile der technischen Entwicklung von Siri verantwortlich. Dazu zählen auch die Plattform- und Systemgruppen.
- Olivier Gutknecht, ebenfalls aus dem Vision Pro Umfeld, übernimmt die Leitung des Teams, das für das Benutzererlebnis zuständig ist.
- Nate Begeman und Tom Duffy, zwei erfahrene Engineering-Manager bei Apple, stoßen ebenfalls zum Siri-Team. Sie kümmern sich künftig um die Architektur im Hintergrund.
- Stuart Bowers, der bislang für Daten, Trainingsprozesse und Evaluation zuständig war, bekommt eine erweiterte Rolle. Er soll Siri dabei helfen, besser zu erkennen, wie sie auf Nutzereingaben reagieren soll.
- David Winarsky, der bisher bereits eine Führungsrolle innehatte, leitet nun eine neue Gruppe, die sich um sämtliche sprach- und sprachverarbeitenden Komponenten kümmert.
Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass die bisherigen Manager entweder degradiert oder vollständig ersetzt wurden. Rockwell setzt klar auf Menschen, mit denen er bereits erfolgreich bei der Vision Pro zusammengearbeitet hat. Das zeigt deutlich: Der bisherige Kurs mit Siri war für Apple nicht mehr tragbar.
Siri bekommt neue technologische Grundlagen
Ein weiteres wichtiges Detail: Unter der neuen Führung werden nun erstmals auch große Sprachmodelle (LLMs) von Drittanbietern in Siri integriert. Bisher war Apple in diesem Punkt sehr zurückhaltend. Der Richtungswechsel lässt darauf schließen, dass man den Anschluss an moderne KI-Technologie nicht länger verpassen will. Ob Rockwell oder Apples Software-Chef Craig Federighi direkt dafür verantwortlich ist, bleibt offen – die Entscheidung passt aber klar zur aktuellen Strategie. Die Veränderungen sind tiefgreifend und sprechen eine eindeutige Sprache. Siri soll nicht mehr nur ein nettes Feature im Apple-Ökosystem sein, sondern eine ernstzunehmende, leistungsfähige Sprachassistentin. Der bisherige Stillstand wird aktiv aufgebrochen (via Bloomberg).
Siri bekommt eine echte Chance auf ein Comeback
Für dich als Nutzer bedeutet das vor allem eins: Hoffnung auf eine deutlich bessere Siri. Schnellere Reaktionen, präzisere Antworten, bessere Integration in deinen Alltag – das ist der Anspruch, den Apple jetzt wieder ernst nimmt. Die Zeiten, in denen Siri als veraltete Sprachassistentin galt, könnten bald vorbei sein. Die Umstrukturierungen sind ein klares Signal: Apple meint es ernst mit dem Neustart. Rockwells Ansatz ist konsequent, technisch fundiert und mit einem Team besetzt, das sich bereits bei der Entwicklung der Vision Pro bewährt hat. Das macht ihn zu einer der wichtigsten Figuren in Apples aktueller Strategie rund um Künstliche Intelligenz und Sprachsteuerung. (Bild: Apple)
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