Das neue MacBook Pro mit M5-Chip sorgt derzeit in Europa für Diskussionen. Während Apple-Kunden in den USA und anderen Regionen das Notebook weiterhin mit Ladegerät erhalten, fehlt dieses in der europäischen Version. Apple verweist auf Umweltziele und neue EU-Vorgaben, doch viele sehen darin vor allem einen Nachteil für Käufer in Europa.
Das MacBook Pro gilt seit Jahren als eines der leistungsstärksten Notebooks auf dem Markt. Mit dem neuen M5-Chip will Apple erneut Maßstäbe in Sachen Leistung, Effizienz und Design setzen. Gleichzeitig ändert sich ein wichtiges Detail im Lieferumfang, das für Aufmerksamkeit sorgt: Das 14-Zoll-MacBook Pro wird in Europa ohne Ladegerät verkauft. Nur das USB-C-auf-MagSafe-3-Kabel liegt bei. Wer ein Netzteil benötigt, muss es separat kaufen.
Kein Ladegerät im Lieferumfang für Europa
Laut dem Apple Online Store enthält das neue 14-Zoll-MacBook Pro mit M5-Chip in europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Norwegen, Irland und Großbritannien kein Ladegerät mehr. Außerhalb Europas, etwa in den USA, liegt dem Gerät weiterhin das 70-W-USB-C-Netzteil von Apple bei.
Der Preis des MacBook Pro bleibt dabei nahezu identisch, unabhängig vom Lieferumfang. Käufer in Europa, die kein passendes Ladegerät besitzen, müssen das Netzteil separat erwerben. In Deutschland kostet das 70-W-USB-C-Netzteil derzeit 65 Euro.
Begründung von Apple: Umwelt und Regulierung
Apple erklärt den Wegfall des Ladegeräts mit Umweltzielen. Der Verzicht auf Netzteile in der Verpackung soll helfen, Verpackungsvolumen und Transportemissionen zu reduzieren und die Menge an Elektroschrott zu verringern. Das Unternehmen betont, dass viele Nutzer bereits ein kompatibles Ladegerät besitzen – etwa von älteren MacBooks, iPads oder iPhones mit USB-C.
Hinzu kommt, dass die Europäische Union neue Vorschriften eingeführt hat, um Elektroschrott zu reduzieren und einheitliche Ladeanschlüsse zu fördern. Geräte sollen künftig nach Möglichkeit ohne überflüssiges Zubehör verkauft werden, um vorhandene Netzteile weiterzuverwenden. Apple folgt mit dieser Änderung also auch den Vorgaben des europäischen Marktes.
Kritik an der Entscheidung
Trotz der Begründung stößt die Entscheidung auf Kritik. Viele sehen in Apples Vorgehen vor allem eine Kostenverlagerung auf die Käufer. Wer kein kompatibles Ladegerät besitzt, muss zusätzlich zahlen – und zahlt damit faktisch mehr als Kunden außerhalb Europas.
Kritiker merken außerdem an, dass der Umwelteffekt möglicherweise geringer ist, als Apple darstellt. Denn wenn ein großer Teil der Kunden ein zusätzliches Netzteil bestellt, entstehen durch Verpackung, Versand und Produktion erneut Umweltbelastungen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Uneinheitlichkeit: Während Käufer in den USA und anderen Regionen weiterhin ein vollständiges Set erhalten, müssen europäische Kunden selbst nachrüsten. Das sorgt für Unverständnis und wirft Fragen zur Gleichbehandlung auf.
Zubehör weiterhin im Lieferumfang
Trotz des fehlenden Netzteils liegt dem europäischen MacBook Pro weiterhin ein USB-C-auf-MagSafe-3-Kabel bei. Damit bleibt die Schnellladefunktion erhalten, sofern ein geeignetes Netzteil vorhanden ist. Apple empfiehlt offiziell das 70-W-Netzteil, das separat erhältlich ist.
Apple testet neuen Kurs: Bald auch andere Geräte ohne Ladegerät?
Der Schritt könnte ein Hinweis darauf sein, dass Apple künftig auch bei anderen Produktlinien auf Ladegeräte verzichtet. Bereits bei iPhones und Apple Watches wurde dieses Vorgehen in den letzten Jahren umgesetzt. Sollte sich der Ansatz beim MacBook Pro bewähren, ist denkbar, dass auch das MacBook Air oder andere Modelle künftig ohne Netzteil verkauft werden.
Ein leistungsstarkes MacBook mit umstrittenem Lieferumfang
Das neue MacBook Pro mit M5-Chip bringt deutliche Leistungsverbesserungen und technische Fortschritte. Gleichzeitig markiert es einen weiteren Schritt in Apples Strategie, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und regulatorische Anforderungen der EU zu erfüllen. Für Käufer in Europa bedeutet das jedoch, dass das Ladegerät nicht mehr Teil des Lieferumfangs ist. Wer kein passendes Netzteil besitzt, muss mit zusätzlichen Kosten rechnen. Der Ansatz passt zu Apples langfristigen Umweltzielen – sorgt aber weiterhin für geteilte Meinungen, vor allem bei europäischen Kunden, die das MacBook Pro als Premiumprodukt erwarten, jedoch auf ein essentielles Zubehör verzichten müssen. (Bild: Apple)
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