Zölle beeinflussen nicht nur Volkswirtschaften, sondern auch den Alltag. Preise für Elektronik, Maschinen und viele andere Produkte hängen direkt davon ab. Jetzt hat ein US-Gericht Trumps weltweit verhängte Zölle für unzulässig erklärt. Allerdings wird die Entscheidung vorerst nicht umgesetzt, weil ein Berufungsgericht mehr Zeit zur Prüfung verlangt. Was heißt das konkret? Und welche Auswirkungen hat das Urteil auf Wirtschaft und Handel?
Donald Trump hatte Zölle eingeführt, um angeblich auf nationale Notlagen zu reagieren. Betroffen waren unter anderem China, Mexiko und Kanada. Begründet wurden die Maßnahmen mit Drogenhandel, unkontrollierter Einwanderung und Schutz heimischer Arbeitsplätze. Jetzt hat ein Gericht geurteilt: Diese Zölle sind unzulässig. Trumps Reaktion: Er sieht darin politischen Hass gegen seine Person. Das Weiße Haus äußerte sich ebenfalls ablehnend und meinte, Richter sollten sich nicht einmischen, wie mit nationalen Notlagen umzugehen sei.
Gericht sieht klare Kompetenzüberschreitung
Das zuständige Gericht für internationalen Handel kam zu dem Schluss, dass Trump seine Befugnisse überschritten hat. Die Gesetze seien eindeutig: Kein Präsident dürfe eigenmächtig Steuern oder Zölle verhängen. Insbesondere der Hinweis auf den “International Emergency Economic Powers Act” von 1977 sei nicht ausreichend. Stattdessen gelte der “Tariff Act” von 1930, der klar regelt, wann und wie Zölle erlaubt sind – nämlich nur bei konkreten Handelsbedrohungen. Das Urteil betrifft nicht nur die globalen Zölle, sondern auch spezifische Maßnahmen gegen bestimmte Länder. Strafzölle gegen China, Mexiko und Kanada wurden ebenfalls für nicht rechtmäßig erklärt. Die Begründung mit Drogenschmuggel und Migration reiche rechtlich nicht aus.
Berufungsgericht setzt Umsetzung aus
Trotz des klaren Urteils bleibt alles beim Alten – vorerst. Ein Bundesberufungsgericht hat die Umsetzung gestoppt. Der Grund ist formeller Natur: Die Fristen für Stellungnahmen müssen eingehalten werden. Die US-Regierung hat nun bis zum 9. Juni Zeit, ihre Position zu äußern. Die klagenden Parteien müssen sich bis zum 5. Juni melden. Es geht also weniger um eine Rücknahme des Urteils, sondern um eine Verlängerung des Verfahrens.
Wirtschaft und Tech-Konzerne unter Druck
Die ständige Unsicherheit bei der Zollpolitik hat direkte Folgen. Besonders betroffen sind Tech-Unternehmen wie Apple, die auf internationale Lieferketten angewiesen sind. Die wechselhafte Zollpolitik erschwert langfristige Planungen. Hinzu kommt: Gerichtsverfahren zur Klärung der Rechtmäßigkeit laufen in mehreren Bundesstaaten. In Kalifornien, dem Sitz vieler betroffener Unternehmen, wird bereits überlegt, gegen die Zölle juristisch vorzugehen.
Zölle bleiben ein Unsicherheitsfaktor
Die Trump-Zölle wurden gerichtlich gestoppt, aber das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Ein endgültiges Urteil steht aus. Klar ist: Das Thema bleibt brisant. Für Verbraucher bedeutet das vor allem eines: Die Unsicherheit bleibt. Ob beim Kauf von Elektronik oder beim Export von Produkten – die Zollpolitik der USA hat direkte Auswirkungen. Deshalb lohnt es sich, die Entwicklung genau zu verfolgen. (Bild: Shutterstock / Miha Creative)
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